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Ratgeber

Wissenswertes zu DVD-Playern

Wie alles begann

Vor 20 Jahren erschien die erste deutschsprachige DVD und bis heute darf sich der DVD-Player größter Beliebtheit erfreuen. Wir blicken zurück und nach vorn.

Bild: Von Andreas -horn- Hornig, erstellt auf Anfrage von mir von Wolfgang „MrWichtig“, Photo nachverbessert durch Michael „Blacky“ Ritter von www.hdtvtotal.com, Lizenz: CC BY-SA 3.0

20 Jahre Digital Video Disc in Europa

Wir schreiben das Jahr 1997: der Film „12 Monkeys“ erscheint als erste deutschsprachige DVD, bereit, die Wohnzimmer dieses Landes nun auch zu erobern. 20 Jahre ist das nun her – und bis heute sind die DVD und der DVD-Player in verschiedensten Ausführungen Verkaufsschlager. Ihr Nachfolger, die Blu-ray Disc, führt noch immer eher ein Schattendasein. Die Geschichte der DVD bzw. des DVD-Players beginnt eigentlich schon früher, und zwar mit der Entwicklung der CD als Speichermedium für PCs. Plötzlich existierte ein Medium mit – für damalige Verhältnisse – gigantischem Speicherpotenzial. Verbraucher nutzten das Medium gerne und die Unterhaltungsindustrie witterte ihre Chance:

Was wäre, wenn ein Medium geschaffen würde, welches das Handhaben von Filmen genauso komfortabel macht wie Musikaufnahmen auf CD? Okay, Video-CD und Laserdisc existierten schon, aber mit maximal 74 Minuten (VCD) bzw. 128 Minuten (LD) Filmmaterial würden Filme mittendrin unterbrochen werden. Das konnte keine Lösung sein, zumal die VCD-Qualität knapp an VHS-Qualität heranreichte. Mit ausladenden 30 cm Umfang war die LD viel zu unpraktisch, außerdem waren Player und das Medium selbst viel zu teuer für massenhafte Verbreitung.

Screenshot: „Retro Review: LaserDisc History and How it Works“

DVD: von mehreren zum einheitlichen Konzept

Also machte sich die Unterhaltungsindustrie dran, die Speicherkapazität der CD irgendwie noch zu erhöhen. Man setzte auf verschiedene Konzepte: während Time Warner zusammen mit Toshiba auf die Super Density CD („SD“) setzte, wollten Sony und Philips die Multimedia-CD („MMCD“) weiterentwickeln. Die Filmindustrie aber machte Druck: man wolle keine zwei Standards unterstützen; ein einheitlicher Standard musste geschaffen werden.

Am 15. September 1995 einigte man sich in Tokio auf den Standard DVD. Da man das Medium zunächst ausschließlich für Videodaten nutzen wollte, stand die Abkürzung „DVD“ ursprünglich mal für „Digital Video Disc“. Durch die Erweiterung der Nutzungsmöglichkeiten aber einigte man sich auf den Titel „Digital Versatile Disc„, was sich frei mit „digitale vielseitige Scheibe“ übersetzen lässt. So richtig durchsetzen konnte sich dieser Name nicht. Das DVD-Forum vertritt den Standpunkt, dass die drei Buchstaben keine festgelegte Bedeutung haben.

Erste DVD Player waren kaum leistbar

Erst im Jahre 1996 kamen die ersten DVD-Player und -Medien in den Handel, in DACH dauerte es bis 1997 bis zur ersten DVD – allerdings bis 1998, bis man den ersten DVD-Player kaufen konnte. Um DVD-Player massen-tauglich zu machen, musste man sich zunächst auf ein Verschlüsselungsverfahren einigen. Außerdem war es der Filmindustrie wichtig, Regionalcodes einzuführen: würde eine DVD aus den USA, wo Marktstarts in aller Regel früher beginnen, auf europäischen Geräten abspielbar sein, könnte dies Umsatzeinbußen für die Industrie mit sich bringen.

Ein paar Zahlen zum Staunen: einen DVD-Brenner bekommst du heute bereits ab 20 Euro, in Angebotszeiten findest du Brenner auch schon ab 15 Euro. Im Jahre 1996 hättest du für die ersten auf dem Markt verfügbaren DVD-Brenner sagenhafte 70.000 Schilling bezahlt! 3,6 GB-Rohlinge begannen bei 700 Schilling – unvorstellbar in heutigen Zeiten, in denen 4,7 GB DVD Rohlinge für unter 1 Euro erhältlich sind!

Bild: Ein DVD-RAM Laufwerk für 7.490,- Schilling (€ 544,32) aus dem Conrad Katalog für Österreich von 2001.

Um 1999 herum hat ein DVD Player für rund 500 Euro den Besitzer gewechselt. Heute zahlst du schlappe 40 – 60 Euro für schlanke und wirklich gute Geräte. Dass portable Geräte wie der Kopfstützen DVD-Player mit 2 Monitoren von AEG zuweilen teurer sind, liegt an den Zusatzfeatures: die zwei Monitore samt Kopfstützenhalterung sorgen auf der Fahrt in den Urlaub für Ruhe auf den Rücksitzen, vielfältige Formate erlauben vielseitige Wiedergaben, Kartenleser- und USB-Schnittstelle erweitern die Funktionalität. Da dieser DVD Player über den KFZ-Stecker mit Strom versorgt wird, ist er der ideale Reisebegleiter fürs Auto. Für die Filmparty am Strand eignen sich Alternativen wie der tragbare DVD-Player.

Nachfolger Blu-ray führt Schattendasein

Als DVDs und DVD Player leistbar waren und weltweit auch die Privathaushalte erobert hatten, wurde es Zeit für ein Nachfolgeformat. Zwischen 2005 und 2008 versuchte man, die HD DVD als Nachfolger der DVD durchzusetzen. Den Todesstoß erhielt das erfolglose Format durch Time Warner: das Unternehmen gab im Januar 2008 bekannt, dass die hauseigenen Studios keine Filme mehr für HD DVD veröffentlichen, sondern auf das Blu-ray-Format setzen. Trotzdem konnte sich die Blu-ray Disc als HD-Nachfolgerin der DVD nicht richtig durchsetzen.

Wird die DVD je aussterben?

Die Zahlen zeigen, dass der DVD-Absatz schrumpft, aber noch immer weit höher ist als der Blu-ray-Absatz. Streaming-Dienste lösen den guten, alten DVD-Player deutlicher ab als die Blu-ray Discs es wohl je könnte. Allerdings nützt Streaming unterwegs noch immer relativ wenig: die Fahrt in die Ferien kann auch in Zeiten von LTE nicht durch zuverlässiges Streaming versüßt werden, auch für den Sommerfilmabend am Strand punktet nach wie vor der portable DVD-Player.