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Ratgeber

Einbauthermostate

Sowohl in der Heizung als auch in Klimageräten und der Lüftungstechnik spielt die Erfassung der aktuell vorherrschenden Temperaturen eine entscheidende Rolle. Über Thermostate kann die Wärmeerzeugung überwacht und durch die Kopplung an Steuereinheiten geregelt werden. Häufig sind hierfür Einbauthermostate im Einsatz. Welche Formen es gibt, was sie ausmacht und worauf es zu achten gilt? Die Antworten liefert der Ratgeber.



Hintergrundwissen: Was ist ein Thermostat?

Jedes Thermostat ist zunächst ein Regler, denn es reagiert auf eine eingestellte Temperatur. Ein Synonym ist daher auch der Begriff Temperaturregler. Die meisten Menschen kennen Thermostate von ihrer Heizung. Dort befindet sich ein Drehknopf, mit dem die gewünschte Temperatur am Heizkörper eingestellt wird. Der Regler öffnet daraufhin ein für das Auge nicht sichtbares Ventil und lässt solange warmes Wasser in den Heizkörper gelangen, bis die Wunschtemperatur erreicht ist. Registriert ein Fühler die Soll-Temperatur, veranlasst das Thermostat, dass das Ventil wieder geschlossen wird. Der Regler fungiert daher auch als Temperaturwächter beziehungsweise Temperaturbegrenzer.

Abseits der Heizung sind Thermostate häufig als Elemente innerhalb eines Motors verbaut, um dort als Regler für das Aktivieren einer notwendigen Kühlung zu sorgen. Auch im Kühlschrank und in anderen Kühl- und Heizsystemen sind die Geräte anzutreffen. In der Mehrheit der Fälle liegen sie dort aber als Einbauthermostate vor. Sie werden über Schraub- oder Stecksysteme in das System integriert.

Abgrenzung zum Anlegerthermostat

Ein Anlegethermostat wird von außen und meist mittels Spannband mit dem Gerät verbunden, dessen Temperaturentwicklung überwacht werden soll. Anlegethermostate finden sich beispielsweise als Temperaturwächter an Rohren oder direkt an einem Heizkessel und können bei kritischen Werten eine Abschaltung veranlassen.



Wie funktionieren Einbau-Thermostate?

Die Geräte können auf zwei Arten arbeiten: mechanisch oder elektronisch.

Mechanische Thermostate

Mechanische Thermostate machen sich einen physikalischen Fakt zunutze: Gase und Flüssigkeiten dehnen sich bei Wärme aus und ziehen sich bei Kälte zusammen. Ist die Umgebung kühler als der eingestellte Sollwert am Temperaturwächter, wird durch das Zusammenziehen das Ventil über einen Übertragungsstift geöffnet. Im Umkehrschluss: Wird die am Einbauthermostat eingestellte Solltemperatur überschritten, sorgt die Ausdehnung dafür, dass der Übertragungsstift das Ventil schließt.

Elektronische Thermostate

Für ihre Funktionsweise nutzen elektronische Thermostate keine Druckverhältnisse, sondern arbeiten rein elektronisch. Sie verfügen über Fühler, die eine aktuelle Temperatur registrieren und entsprechend dem eingestellten Wunschwert eine Erhöhung oder Senkung der Temperatur veranlassen. Ihr Vorteil liegt im Wegfall von mechanischen Elementen, sodass der Verschleiß durch Bewegungen geringer ausfällt. Allerdings unterliegt auch ihre Elektronik einem Alterungsprozess.



Welche Merkmale sind entscheidend?

Vor dem Kauf eines Einbauthermostats sollte auf folgende zentrale Kriterien der Geräte geachtet werden:

Temperaturbereich

Das wichtigste Merkmal für einen Temperaturregler ist der Bereich, in dem er arbeiten kann. Hier unterscheiden sich die Einbau-Modelle teils stark. Viele mechanische Temperaturbegrenzer funktionieren zwischen dem Gefrierpunkt und einem maximalen Bereich von 50, 90 oder 120 Grad Celsius. Für viele Anwendungen in der Haustechnik ist dies ausreichend. Wer vorab weiß, dass höhere Temperaturen gefragt sind, findet auch Einbauthermostate mit bis zu 200 oder 320 Grad Celsius. Hier ist jedoch Aufmerksamkeit geboten, denn manche Temperaturwächter beginnen ihre Arbeit erst bei einer Mindesttemperatur von 50 Grad Celsius. Soll ein Temperaturregler in Klimageräten zum Einsatz kommen, gibt es ebenfalls Thermostate, die bei -40 Grad Mindesttemperatur arbeiten und dafür nur bis maximal 20 oder 40 Grad geeignet sind.

Stromversorgung

Für den Netzbetrieb wird in der Mehrheit der Fälle eine Betriebsspannung von 230 Volt angelegt. So lassen sich die Thermostate über die Haushaltssteckdose betreiben. Wenige Geräte setzen auf 250 Volt Betriebsspannung.

Schaltleistung

Die Schaltleistung gibt in Ampere an, wie hoch die elektrische Last maximal ausfallen darf. Diese Kontakt-Belastbarkeit beträgt bei den meisten Temperaturreglern 16 A. Gelegentlich finden sich Thermostate, die mit maximal 10 Ampere Kontaktstrom arbeiten.

Schutzarten

Viele Einbau-Thermostate besitzen die Schutzart IP20 oder IP40. Sie sind entsprechend vor der Berührung mit dem Finger sowie Fremdkörpern ab zwölf Millimeter oder der Berührung durch Werkzeuge und Drähte sowie Fremdkörpern ab einem Millimeter geschützt. Es liegt jedoch kein Schutz vor Wasser vor. Wer eine höhere Schutzklasse sucht, findet Thermostate mit IP54 mit vollständigem Berührungsschutz, Staubschutz und Schutz vor allseitigem Spritzwasser.

CE-Zeichen und ENEC-Zertifikat

Neben Thermostaten mit der CE-Kennzeichung gibt es auch Regler mit ENEC-Zertifikat. Das Kürzel steht für „European Norms Electrical Certification“ und zeigt an, dass Elektrogeräte von unabhängigen Prüfinstituten kontrolliert und ihre Normung bestätigt wurde.



Welche Montagearten gibt es?

Die Temperaturwächter können über Kontaktstifte verfügen, die zum festen Einbau vorgesehen sind. In die Vorbohrungen werden passende Elemente zur Verschraubung gesetzt. Manche Temperaturbegrenzer sehen jedoch auch die Montage im Aufbau vor. In diesem Fall sitzt die Mechanik oder Elektronik in einem eigenen Gehäuse, das ebenfalls über Verschraubungen montiert wird. Eine dritte Montageart ist die Arbeit mit einer Hutschiene.

Wichtig: Ob Aufbau, Einbau oder Hutschienen-Montage, die Temperaturwächter müssen die richtigen Maße für den geplanten Einsatzort besitzen. Daher sollte vorab der Platzbedarf vermessen werden. Kompakte Regler sind oft nur 3,5 Zentimeter lang, größere Modelle 7,2 Zentimeter. Die Breiten variieren zwischen 3,5 und 10,5 Zentimeter und die Höhen zwischen sieben und 13,6 Zentimeter.