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    Ratgeber

    Gehörschutz: So schützen Sie Ihre Ohren 

    Regelmäßige Lärmbelastung führt zu eine Reihe an negativen Folgen für den Körper. Dazu zählen Schwerhörigkeit, Konzentrationsstörungen und Stress. Diese Gefahr ist nicht zu unterschätzen und besteht in vielen Freizeitbereichen. 

    Regelungen gegen Lärmbelastung am Arbeitsplatz

    Durch verschiedene Regelungen zum Arbeitsschutz gibt es auch zum Thema Gehörschutz verbindliche Vorschriften. Diese gibt es im privaten Bereich nicht. Allerdings kann sie als Richtlinie dienen, an der Sie sich generell orientieren können. Gerade die Dezibel-Werte sind interessant, um zu wissen, wann Sie einen Gehörschutz tragen sollten. 

    Um gesundheitliche Beeinträchtigungen vorzubeugen, gelten verschiedene Normen und Vorschriften des Arbeitsschutzes für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Der Auslösewert trifft eine Aussage über die Lautstärke an einem Arbeitsplatz, die beispielsweise Maschinen verursachen. Dieser Wert lässt sich am besten durch Messungen mit einem Schallpegelmesser herausfinden und ist nötig, um den Tages-Lärmexpositionspegel zu berechnen. Der Tages-Lärmexpositionspegel gibt die durchschnittliche Lärmbelastung innerhalb eines 8-stündigen Arbeitstages an:

    Tages-Lärmexpositionspegel = durchschnittliche Lautstärke / Zeitraum der Lärmbelastung

    Erreicht der Lärmexpositionspegel Lex, 8h 80 dB(A) (Dezibel), empfiehlt sich eine Unterweisung für betroffene Arbeitnehmer, um sich der Risiken der Lärmbelastung bewusst zu werden. Zudem sollten Unternehmen Beratungsgespräche mit einem Arbeitsmediziner ermöglichen und einen geeigneten Gehörschutz zur Verfügung stellen. Den Wert von 80 dB(A) erreicht beispielsweise starker Verkehrslärm oder eine Dreherei. 

    Befindet sich der Tages-Lärmexpositionspegel  Lex, 8h  bei 85 dB(A) oder darüber, muss der Arbeitgeber nicht nur Mittel zum Gehörschutz bereitstellen. Er hat auch dafür zu sorgen, dass ihn seine Mitarbeiter tragen und entsprechende Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Ab dieser Lärmschwelle besteht nämlich das erhöhte Risiko eines Hörschadens bei einer durchschnittlichen Lärmbelastung von 40 Stunden pro Woche. Auf über 85 dB(A) kommen beispielsweise Kreissäge, Handschleifgerät oder Druckluftmeißel. Darüber hinaus sollte der Arbeitgeber prüfen, ob der Schallpegel durch technische oder organisatorische Verbesserungen reduziert werden kann. Dazu zählen beispielsweise der Ersatz älterer Maschinen durch neue lärmreduzierte Geräte oder der Einbau von räumlichen Kapselungen. Auch Geräusch-absorbierende Begrenzungsflächen in Hallen eignen sich zur Senkung des Lärmpegels.

    Ab einem Schallpegel von 120 dB(A) treten schon nach kurzer Zeit Gehörschäden auf. Deshalb dürfen Betroffene zu keinem Zeitpunkt auf einen Gehörschutz verzichten. Diesen Wert überschreiten beispielsweise Startgeräusche eines Flugzeugs (140 dB(A)), Schmiedehammer (150 dB(A)) oder Hammerschläge auf Messingrohre und Stahlplatten (160 dB(A)).

      

    Schallquellen und ihr Lärmpegel

     

    Schallquelle Schallpegel (A) Folgen
    Flüstern 30 dB keine
    Normales Gespräch 60 dB keine
    Haartrockner 70 dB meist ungefährlich, aber erhöhtes Risiko einer Erkrankung
    Starker Verkehr 80 dB meist ungefährlich, aber erhöhtes Risiko einer Erkrankung
    Kreissäge 100 dB gefährlich, Hörschäden bei Lärmbelastung von 40 Stunden/Woche
    Schlagschrauber 105 dB gefährlich, Hörschäden bei Lärmbelastung von 40 Stunden/Woche
    Druckluftmeißel 110 dB gefährlich, Hörschäden bei Lärmbelastung von 40 Stunden/Woche
    Blecher hämmern 115 dB gefährlich, Hörschäden bei Lärmbelastung von 40 Stunden/Woche
    Flugzeugstart 140 dB sehr gefährlich, Hörschäden bereits nach kurzer Zeit
    Schmiedehammer 150 dB sehr gefährlich, Hörschäden bereits nach kurzer Zeit

     

    Gehörschutz: Gehörschutzbügel, Gehörschutzstöpsel, Kapselgehörschützer, Zubehör

    Welcher Gehörschutz die richtige Wahl ist, hängt von der Höhe der Frequenz, dem Abstand zur Lärmquelle sowie von der Dauer der Lärmpegels ab. Viele Gehörschützer sind frequenzunabhängig und dämpfen jegliche Geräusche. Diese eignen sich beispielsweise zum Musikhören. Es gibt gerade bei den Gehörschutzstöpseln und Kapselgehörschützern pegelabhängige Modelle. Diese dämmen Lärm, während Gespräche und Warnsignale optimal zu hören sind.

    Generell gilt: Gehörschützer mit einer niedrigen Schalldämmung sind für tieffrequente Bereiche geeignet. Mit steigender Frequenz muss sich auch die Dämmung des Gehörschutzes erhöhen.       

    Beim Gehörschutz gibt es verschiedene Varianten: Gehörschutzbügel, Gehörschutzstöpsel und Kapselgehörschutz. Welche Form zum Einsatz kommt, hängt von der persönlichen Vorliebe, aber auch von den Anforderungen an den Lärmschutz ab. 

    Gehörschutzbügel

    Diese Art des Lärmschutzes lässt sich dank Ersatzstöpsel und mit einer regelmäßigen Reinigung länger tragen. Die Gehörschutzbügel sind für die Dämmung geringer Lautstärken geeignet, da sich die vorgeformten Stöpsel nur von außen auf den Gehörgang legen und ihn verschließen. Der SNR-Wert beträgt etwa 20 bis 27 dB. Positiv sind die mehrfache Wiederverwendbarkeit und die
    einfache Reinigung. Außerdem ist die Verschmutzung und Übertragung von Bakterien geringer, da die Stöpsel nicht per Hand erwärmt und geformt werden müssen wie Gehörschutzstöpsel.

    Gehörschutzstöpsel

    Bei den Gehörschutzstöpseln, umgangssprachlich Ohrstöpsel oder Ohrenstöpsel genannt, gibt es zwei Varianten: formbare und vorgeformte Stöpsel. Werden sie richtig in den Gehörgang eingesetzt, dämmen Gehörschutzstöpsel gut und erreichen einen SNR-Wert von bis zu 37 dB. Um die richtige Anwendung zu garantieren, empfiehlt sich eine Beratung durch einen kompetenten Verkäufer oder das Lesen der Gebrauchsanweisung des Herstellers, damit dieser Gehörschutz seine volle Wirksamkeit erreicht. Zu einem besseren Tragekomfort tragen Kordeln bei, die an den Stöpseln befestigt sind. So lassen sich die Ohrstöpsel leicht herausziehen. 

    Zu beachten ist, dass einige Modelle frequenzunabhängig abschirmen. So schränkt sich auch die Wahrnehmung von Sprache und wichtigen Signalen ein. Andere Modelle gibt es in pegelabhängigen Ausführungen. Diese sorgen dafür, dass Geräusche bis zu einem bestimmten Lautstärkepegel nicht gedämmt werden. So sind Gespräche und leise Maschinengeräusche weiterhin klar zu hören. Ab etwa 82 dB wird Lärm, auch plötzlich auftretender, auf unter 80 dB abgedämpft.   

    Formbare Ohrstöpsel bestehen beispielsweise aus Wachs, Schaumstoff oder Silikon. Darüber hinaus sind sie nur einmalig benutzbar, da sich in den Poren des Materials leicht Schmutz und Staub absetzen. 
    Fertig vorgeformte Ohrstöpsel sind schneller einzusetzen und manche Modelle sind mehrfach anwendbar. Da sich diese Gehörschutzstöpsel dem Ohr nicht individuell anpassen lassen, ist eine optimale Passform wichtig, um Lärmschutz und Tragekomfort zu garantieren. Deswegen sollten Anwender unterschiedliche Modelle ausprobieren. So finden sie die Stöpsel, die am besten in ihren Gehörgang passen.

    Kapselgehörschutz

    Wird das Ohr vollständig von den Kapseln des Gehörschützers umschlossen, weisen diese eine gute Schalldämmung auf. Darauf sollten besonders Gehörschutz-Nutzer mit Brille, Bart oder langen Haaren achten, weil dies die Umschließung des Ohrs unterbrechen könnte.  

    Spezielle Kapselgehörschützer weisen eine Reihe an zusätzlichen Funktionen auf:    

    • Aktive Geräuschkompensation: Die Impuls-Kapselgehörschützer funktionieren wie die pegelabhängigen Gehörschutzstöpsel. Ein Mikrofon an der Außenseite des Kapselgehörschutzes misst die Umgebungsgeräusche. Geräusche bis zu einem bestimmten Lautstärkepegel, meist 82 dB, gibt er über kleine Lautsprecher an das Ohr weiter. So lassen sich zu laute Geräusche effektiv abschirmen, Gespräche, Signale und leise Maschinengeräusche dringen durch die Kopfhörer. Diese Regelung erfolgt automatisch und niveauabhängig.
    • Kommunikationseinrichtung: Ein kleiner Lautsprecher in der Kapsel gibt Gesprochenes über ein Funkgerät oder ein Kabel an das Gehör weiter. Sind die Kapselgehörschützer mit einem Mikrofon ausgestattet, ermöglicht das eine direkte Kommunikation mit anderen Personen. 
    • Radio: Der Kopfhörer enthält einen UKW-Empfänger. Die damit empfangenen Radiosignale werden durch kleine Lautsprecher in das Innere der Kapsel weitergegeben, sodass der Träger Radio hören kann.
    • Bluetooth® und Klinkenanschluss: Über Bluetooth® oder über einen Klinkenanschluss lassen sich Smartphone, MP3-Player oder Funkgerät mit dem Kopfhörer verbinden.

    Das ist beim Kauf zu beachten

    Viele empfinden das Tragen eines Gehörschutzes als unangenehm und fürchten eine negative Beeinträchtigung. Aus diesem Grund nutzen ihn manche Menschen nicht. Daher ist es wichtig, beim Kauf der Gehörschützer auf Tragekomfort und Aspekte der Schalldämmung zu achten. Eine entsprechende Aufklärung und Einweisung durch geschultes Personal hilft sicherlich auch, Vorbehalte abzubauen. So finden die Gehörschützer Gebrauch und verhindern gesundheitliche Schäden. 

    Tragekomfort

    An erster Stelle steht der Tragekomfort. Die Passform ist maßgeblich für die Akzeptanz verantwortlich. Ist beispielsweise der Ohrstöpsel zu hart oder lässt die Kapsel des Kapselgehörschutzes keine Luftzirkulation zu, wird das Tragen des Gehörschützers unangenehm. Dazu gehören außerdem Juckreiz, Schmerzen oder ein unangenehmes Feuchtegefühl am und im Ohr. Wichtig ist auch, dass der Gehörschutz den Bewegungsablauf nicht einschränkt. Kapseln dürfen sich beispielsweise nicht verschieben, Stöpsel nicht herausfallen oder Bewegungen des Tragenden erschweren.

    Schalldämmung

    Der Gehörschutz sorgt für einen optimalen Schutz vor zu hoher Lärmbelastung ohne den Träger komplett von der Außenwelt abzuschirmen. Denn: Schall wird anteilig über den Schädel (Knochenschall) und über die Luft (Luftschall) übertragen. Selbst der dichteste Gehörschutz würde daher eine Dämpfung von maximal 50 dB erreichen. Das ist auch gut, denn sogenannteinformationshaltige Geräusche müssen weiterhin hörbar sein. Zu diesen Klängen zählen Sprache, leise Maschinengeräusche oder Warnsignale. Um dies zu gewährleisten, ist die Wahl des richtigen Gehörschutzes wichtig.

    Der gewählte Gehörschützer hat den Lärmpegel auf unter 80 dB zu senken, denn dort befindet sich der für das Gehör unschädliche Dezibel-Bereich. Demnach ist beim Gehörschutz dringend darauf zu achten, ob man beispielsweise einer Lautstärke von 85 dB(A) oder von 100 dB(A) ausgesetzt ist. Trägt man einen stark dämmenden Gehörschutz, isoliert dies bei geringer Lärmbelastung. Trägt man einen Gehörschutz mit schwacher Dämmung, schützt er in einer sehr lauten Umgebung zu wenig.   

    Hilfe bei der Kaufentscheidung bietet der SNR-Wert (Single Number Rating). Dieser gibt die mittlere Dämmung in dB an, um den die Lärmbelastung für den Gehörschutz tragenden Mitarbeiter sinkt. Der SNR-Wert liegt bei Gehörschützern in der Regel zwischen 15 und 40 dB. Da der Schallpegel unter 80 dB liegen soll, ergeben sich folgende Werte:

    Durchschnittliche Lautstärke SNR-Wert
    85 bis 90 dB maximal 20
    90 bis 95 dB 20 bis 30
    95 bis 100 dB 25 bis 35
    100 bis 105 dB 30 und höher

    CE Kennzeichnung

    Damit ein Gehörschutz eine CE Kennzeichnung erhält, muss er die entsprechenden Kriterien der europäischen Norm EN 352 erfüllen. Nur Produkte mit dieser Kennzeichnung sind von zertifizierten Instituten getestet und garantieren den in den Produktbeschreibungen angegebenen Lärmschutz.

    Unser Praxistipp: Gehörschutz für Kinder

    Das Gehör von Kindern ist empfindlicher als das von Erwachsenen und bedarf besonderen Schutzes. Herkömmliche Gehörschützer für Erwachsene sind allerdings zu groß für Kinderohren. Auf Veranstaltungen wie Konzerten oder beim Spielen neben Lärmquellen sollten Kinder einen entsprechenden Gehörschutz tragen. Meist gibt esKapselgehörschützer, aber auch Gehörschutzstöpsel sind in entsprechenden Größen zu haben.