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Ratgeber

Netzwerk-Überwachungssystem » Videoüberwachung für Eigenheime, Büros und das Gewerbe

Einbrecher und Diebe abschrecken, Personen und Sachwerte schützen und Gefahren frühzeitig erkennen: Mit einer vernetzten Videoüberwachungsanlage erhöhen Sie den Schutz von privat oder gewerblich genutzten Gebäuden. Ein modernes Netzwerk-Überwachungssystem bietet viele clevere Funktionen zur Kontrolle und Sicherung Ihres Unternehmens oder Zuhauses. 

Die Komplettpakete eignen sich gleichermaßen für Häuser, Wohnungen, Büros, Geschäfte, Lagerräume, Parkplätze, Gärten und Firmengelände. Mit den vernetzten Überwachungskameras haben Sie jederzeit den Überblick, was auf Ihrem Grundstück oder in Ihren Räumen passiert, auch wenn Sie gerade unterwegs sind.

In unserem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie eine netzwerkbasierte Videoüberwachungslösung finden, die Ihren Bedürfnissen entspricht.



Netzwerk-Videoüberwachungssystem: Prävention, Gefahrabwehr und Dokumentation

Videobasierte Überwachungssysteme bieten verschiedene Funktionen, die je nach Situation und individuellem Schutzbedarf sinnvoll sein können. Eine davon ist die visuelle und akustische Überwachung von Personen, Tieren oder Anlagen im Gebäude oder auf dem Gelände. Ladenbesitzer können zum Beispiel überprüfen, ob sich Kunden im Verkaufs- oder Servicebereich aufhalten. Unternehmen können sich vergewissern, dass alle Mitarbeitenden nach Feierabend die Büroräume verlassen haben, bevor die Zugänge verschlossen werden. In Privathaushalten lässt sich über ein vernetztes Kamerasystem feststellen, ob es Kindern, Haustieren oder pflegebedürftigen Personen gut geht und inwieweit sie Hilfe benötigen.

Täter frühzeitig abschrecken

Videoüberwachungssysteme im privaten Bereich spielen eine wichtige Rolle bei der Abschreckung potenzieller Einbrecher, Vandalen und Hausbesetzer.

Wenn Kriminelle sehen, dass ein Gebäude oder Gelände mit Überwachungskameras ausgestattet ist, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie von ihrem Vorhaben ablassen und auf ein weniger gut überwachtes Objekt ausweichen. Videoüberwachung trägt somit aktiv dazu bei, Einbrüche oder Sachbeschädigungen zu reduzieren.


Dokumentation und Beweissicherung

Die Kameras eines Überwachungssystems zeichnen im Netzwerk automatisch alles auf, was sich auf dem eigenen Grundstück oder in den eigenen vier Wänden abspielt. Das hilft Unternehmen, die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften sicherzustellen.

Sollte es dennoch zu einer Gefahrensituation, einem Angriff oder einem anderen Vorfall kommen, zum Beispiel einem heimlich gesprühten Graffiti, helfen die Videoaufzeichnungen bei der Identifizierung der Täter oder liefern Beweise für die Polizei oder die Versicherung.

Auf diese Weise kann die Videoüberwachung zur schnellen Aufklärung von Straftaten oder Schadensfällen beitragen.


Gefühl der Sicherheit vermitteln

Vernetzte Videoüberwachungskameras reduzieren Ängste und tragen zu einem subjektiven Sicherheitsgefühl bei.



Wie funktioniert ein Netzwerk-Überwachungssystem?

Ein Videoüberwachungssystem besteht aus einer oder mehreren Videokameras, die jeweils einen bestimmten Bereich oder ein bestimmtes Objekt erfassen. Sie senden ihr Bild mit oder ohne Ton über ein LAN-Kabel, drahtlos über WLAN, LTE-Datenfunk oder ein eigenes Funksystem an einen Netzwerkvideorekorder (Netzwerk-Video-Rekorder, kurz NVR), der die Videobilder digital speichern, verwalten und wiedergeben kann.

Dazu wird der Netzwerkvideorecorder an den WLAN-Router angeschlossen oder mit einem Access Point verbunden. Viele Rekorder verfügen über integrierte Festplatten und erlauben auch den Anschluss externer Festplatten und einer USB-Maus. Die Livebilder und die Aufzeichnungen können auf jedem Monitor, Fernseher oder Beamer mit Videoausgang betrachtet werden. Der NVR bietet intelligente Funktionen wie automatische Bildoptimierung, Gesichtserkennung, Schutzhelmerkennung, Personenzählung, Nummernschilderkennung und Parkplatzverwaltung.

Die Auswahl des geeigneten Videoüberwachungssystems hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von der Größe und Beschaffenheit des zu überwachenden Bereichs, der Anzahl und Art der benötigten IP-Kameras, WLAN oder feste Verkabelung, der gewünschten Bildqualität und der benötigten Speicherkapazität.

Tipp:

Ein Überwachungs-Set oder Überwachungskamera-Set beinhaltet alle zentralen Komponenten für die Videoüberwachung. Das Set als Rundum-Sorglos-Paket erspart die Suche nach Einzelkomponenten. Zudem profitieren Sie im Set oft von einem günstigen Anschaffungspreis.



Lokale Videoüberwachung oder Rekorder in der Cloud?

IP-Videoüberwachungssysteme speichern die Videoaufnahmen auf der Festplatte eines NVR, eines Servers oder eines Netzwerkspeichers (NAS) im eigenen Netzwerk. Vorteil: Das System arbeitet lokal im Netzwerk und kann, muss aber nicht mit dem Internet verbunden sein.

Cloud-basierte Videoüberwachungssysteme übertragen Videodaten zur Speicherung und Auswertung auf einen externen Server oder Online-Speicher und streamen die Daten von dort zur Wiedergabe. Cloud-Lösungen sind besonders flexibel und skalierbar, da auf den Speicher von überall zugegriffen werden kann und die Speicherkapazität bei Bedarf ohne zusätzliche Hardware erhöht oder verringert werden kann.

Allerdings setzt die Videoüberwachung in der Cloud eine stabile Internetverbindung mit ausreichender Bandbreite voraus. Außerdem muss bei einem reinen Online-System an den Datenschutz gedacht werden.

Tipp:

Achten Sie bei der Speicherung von Videos in der Cloud darauf, dass der Videoserver in Deutschland steht, um der DSGVO zu entsprechen.



Netzwerk-Videoüberwachung: Achten Sie auf diese Ausstattungsmerkmale

Welche Ausstattungsmerkmale sind wichtig, um eine gute Überwachungskamera zu finden? Hier sind einige wichtige Eigenschaften, auf die Sie beim Kauf eines Überwachungssystems achten sollten:

Sichtfeld

Der Sichtwinkel oder das Sichtfeld gibt an, welchen Bereich die feststehende oder schwenkbare Überwachungskamera horizontal und vertikal erfasst. Je größer das Sichtfeld, desto größer ist der überwachte Bereich.
Für eine gute Überwachungskamera sollte ein Sichtfeld von mindestens 90 Grad gewählt werden, noch besser ist ein Sichtfeld von 180 Grad oder mehr. Ein größeres Sichtfeld bedeutet, dass weniger Kameras benötigt werden, um einen bestimmten Bereich abzudecken.

Einsatzbereich

Je nachdem, ob Sie die Kameras im Innen-, Außen- oder Mischbereich einsetzen, müssen Sie auf die Wetterfestigkeit und die Stromversorgung achten. Für den Außenbereich sollten Sie eine Kamera mit entsprechender IP-Schutzklasse wählen. Am besten schützen Sie die Überwachungskameras zusätzlich vor Witterungseinflüssen wie Regen, Schnee oder Staub durch ein wetterfestes Gehäuse oder einen geeigneten Standort. Für den Innenbereich können Sie auch eine Kamera mit Netzteil verwenden, die nicht auf einen Akku angewiesen ist.

Offene oder verdeckte Überwachung

Sollen die Kameras offen und damit weithin sichtbar oder verdeckt und damit unsichtbar montiert werden?

Tipp:
WLAN-Überwachungskameras mit Repeater-Funktion in jeder Kamera erhöhen die drahtlose Reichweite nach dem Peer-to-Peer-Prinzip.
Vorteil: Reicht das Funksignal vom Montageort der Kamera nicht bis zum Recorder, kann eine andere Kamera die Signalweiterleitung übernehmen.
 

Kameraauflösung

Je höher die Auflösung des Sensors in der Überwachungskamera ist, desto schärfer und detaillierter ist das Bild. Systeme mit Full HD (1920 x 1080 Pixel Auflösung) ermöglichen eine gute Erkennbarkeit von Personen, Gesichtern, Gegenständen und Nummernschildern, die von den Kameras erfasst werden. Dies kann für Überwachungs- und Beweiszwecke wichtig sein. Ein Nachteil von Full-HD-Kameras ist, dass sie mehr Netzwerkbandbreite und Speicherplatz im HDD-Rekorder benötigen als IP-Kameras mit geringerer Auflösung. Dies kann zu höheren Kosten für die Cloud-Speicherung oder die Internetverbindung führen, wenn die Videos online gespeichert oder gestreamt werden sollen.

Bewegungserkennung

Der Bewegungssensor erkennt Bewegungen im Sichtfeld der Kamera und löst einen Alarm aus. So können Sie rechtzeitig auf verdächtige Aktivitäten reagieren und Fehlalarme vermeiden. Für eine praxistaugliche Überwachungskamera sollten Sie eine Bewegungserkennung mit einstellbarer Empfindlichkeit und Zonenauswahl wählen, noch besser ist ein Bewegungsmelder mit Personen-, Tier- und Autoerkennung.

App für Smartphones, Sprachsteuerung und IoT

Systeme mit einer App für mobile Geräte senden die Bilder vor Ort im WLAN und auch unterwegs an Smartphones und Tablets. Verbinden Sie das Überwachungssystem mit Smart Home-Systemen, IoT-Geräten oder Einbruchmeldeanlagen, um im Netzwerk zusätzliche Funktionen wie App-Zugriff, gebäudeweite Alarmierung und Automatisierung zu nutzen.



PoE: Schnellere Installation mit weniger Mühe

Überwachungskameras mit Power-over-Ethernet (PoE) nutzen ein einziges Ethernet-Kabel (LAN-Kabel) sowohl für die Datenübertragung als auch für die Stromversorgung. Ein zusätzliches Stromkabel und/oder Netzteil ist nicht erforderlich, da PoE die Stromversorgung über das Netzwerkkabel bereitstellt.

Diese elegante Lösung vereinfacht die Verkabelung sowie Installation und macht Sie flexibel in Bezug auf den Montageort der Kamera. Voraussetzung ist ein Kabel der Kategorie 5 (CAT 5) oder höher, das sowohl Strom als auch Daten übertragen kann.



Netzwerkvideo-Überwachungssysteme mit Nachtsicht: Auf die Infrarot-LEDs kommt es an

IP-Kameras mit Nachtsicht liefern auch bei schlechten Lichtverhältnissen und in der Dunkelheit klare Bilder – teilweise sogar in Farbe. Dazu benötigt die Kamera Infrarot-LEDs, die die Umgebung ausleuchten. Infrarotlicht ist für das menschliche Auge unsichtbar. Die Wellenlänge der LEDs, die meist zwischen 850 und 940 Nanometern liegt, bestimmt die Reichweite.

Faustregel: Je höher die Wellenlänge, desto geringer die Reichweite. Für eine gute Überwachungskamera sollte die Nachtsichtreichweite mindestens 10 Meter betragen. Die unterschiedliche Reichweite wirkt sich auch aus, wenn man im Dunkeln direkt in die Kamera schaut: IR-LEDs mit 940 Nanometern leuchten minimal, LEDs mit 850 Nanometern nicht.



Netzwerk-Videoüberwachungssysteme: Was ist erlaubt?

Hauseigentümer, Vermieter und Mieter müssen beim Einsatz von Kamera-Überwachungssystemen zahlreiche Vorschriften beachten, denn die Videoüberwachung kann die Persönlichkeitsrechte verletzen. Grundsätzlich erlaubt ist es, Privathäuser, Firmengebäude und Grundstücke mit einem Überwachungssystem auszustatten, solange keine fremden Personen ohne deren Einwilligung gefilmt werden. Deshalb müssen Sie auf die Videoüberwachung hinweisen, zum Beispiel durch gut sichtbare Hinweisschilder.

Tipp:

Verzichten Sie am besten auf Tonaufnahmen, da diese in der Regel einen unzulässigen Eingriff in die Privatsphäre darstellen.

Für IP-Überwachungskameras am Arbeitsplatz gelten besondere Regeln. Als Arbeitgeber müssen Sie das Mitbestimmungsrecht des Betriebsrats beachten und die Beschäftigten ausdrücklich über die Überwachung informieren.

Eine heimliche Videoüberwachung von Mitarbeitenden ist nur in Ausnahmefällen zulässig, etwa wenn ein konkreter Verdacht auf eine schwerwiegende Pflichtverletzung oder eine Straftat besteht.

Auch im öffentlichen Bereich ist ein Überwachungssystem nur ausnahmsweise zulässig, wenn ein berechtigtes Interesse an der Überwachung besteht und eine Interessenabwägung mit dem Persönlichkeitsrecht der Betroffenen erfolgt.

Bei der Speicherung, Auswertung und Weitergabe der Videoaufnahmen des HDD-Rekorders sind zudem die Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) zu beachten.