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Ratgeber

Wissenswertes zu Soffittenlampen

Soffittenlampen gehören zu den ursprünglichsten Leuchtmitteln überhaupt, es gibt sie schon seit mehr als 100 Jahren. Trotzdem sind sie nach wie vor im Einsatz, überwiegend als Anzeigelampen oder zu Innen- und Kennzeichenbeleuchtung im Kraftfahrzeugbereich. Warum ihr Erfolg nach wie vor anhält und worauf bei der Beschaffung geachtet werden sollte, das erfahren Sie in unserem Ratgeber.



Was sind Soffittenlampen?

Der Begriff Soffitte kommt ursprünglich aus dem Theater. Er bezeichnet die obere Blickbegrenzung der Bühne, meist ein hängender breiter Teil der Stoffdekoration. In der Baukunst steht Soffitte für die Unteransicht eines Bogens oder einer Balkendecke. Es handelt sich bei einer Soffitte also immer um ein langgestrecktes Etwas.

Bevor es Leuchtstoffröhren und sogenannte Linienlampen gab, waren Soffitten die einzigen länglichen Leuchtmittel. Alle anderen strahlten ihr Licht mehr oder weniger punktförmig ab. Bestes Beispiel für die Popularität von Soffitten sind Kfz-Kennzeichen. Bei den meisten Fahrzeugen sitzen oberhalb oder seitlich des Nummernschildes Soffittenlampen, die technisch exakt jenen entsprechen, die schon im vorigen Jahrhundert ihren Dienst taten. Zu finden sind Soffitten aber auch als Leuchtmittel für den Kofferraum und das Handschuhfach oder als Lampe für die Innenraumbeleuchtung.

Die Technik einer konventionellen Soffittenlampe ist nicht kompliziert: In einem mit Schutzgas gefüllten Glaskolben wird ein Glühfaden beziehungsweise Glühwendel durch Stromzuführung bis zur Weißglut erhitzt. Das Material des Glühfadens ist meist eine Wolframlegierung. 

Im Prinzip entspricht eine Soffittenlampe also einer herkömmlichen Glühlampe – bis auf die Form und Lage der elektrischen Kontakte. Eine Soffitte besitzt keinen herkömmlichen Sockel mit einem Gewinde oder zum Stecken. Die metallischen Kontakte befinden sich vielmehr an den beiden Enden des röhrenförmigen Glaskolbens. Sie sind spitz zulaufend und lassen sich unter Federspannung in speziellen Fassungen einsetzen.



Auswahlkriterien für die Beschaffung von Soffittenlampen

Die klassische Soffittenlampe besitzt einen klaren Glaskolben, die Leuchtfarbe ist somit mehr oder weniger weiß. Für besondere Einsatzzwecke stehen allerdings auch rote und grüne Typen zur Verfügung.

Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist die Größe des Sockels. Als Maßstab dient der Durchmesser in Millimeter, gekennzeichnet durch die Großbuchstaben S oder SV, gefolgt von der Millimeterangabe. Gängige Größen sind S5.5, S7, S8 und SV8.5-8.

Der Sockeldurchmesser lässt allerdings keine Rückschlüsse auf die Gesamtlänge der Lampe zu. So gibt es Lampen des Typs S5.5 sowohl mit einer Gesamtlänge von 31 als auch mit 28 Millimeter Länge. Beim S8-Typ sind dies 39 und 43 Millimeter. Diese Unterschiede sind bei der Auswahl der passenden Fassung unbedingt zu beachten, es sei denn, es wurde eine Fassung mit einstellbaren Federklemmen gewählt. Ist aber nur die eigentliche Soffitte auszutauschen, sollte schon im Vorfeld der Beschaffung die Fassung kontrolliert werden.

Die elektrischen Anschlusswerte der Soffitte sind natürlich ebenfalls zu beachten. Auswahlkriterien sind hier die Nennspannung, der Nennstrom sowie die Leistung. Da wohl die meisten Soffitten als Beleuchtung im Kfz-Bereich im Einsatz sind, stehen an Nennspannungen 12, 18 und 24 Volt zur Verfügung. Die Nennströme reichen von 125 bis 833 Milliampere, die Leistungen betragen 3, 5 und 10 Watt.



Die Alternative: LED-Soffitten

Die nahezu allen Beleuchtungsanlagen haben LEDs klassische Glühlampen ersetzt. Denn Leuchtdioden punkten in fast allen Gebieten, vom Stromverbrauch bis zur Lebensdauer. LEDs stellen allerdings nicht unerhebliche Anforderungen an die Stromversorgung, deren Elektronik immer häufiger direkt im Lampensockel integriert ist. So auch bei LED-Soffitten, die in der Anschaffung im Vergleich zu konventionellen Soffitten dadurch erheblich teurer sind.

Moderne LED-Soffitten enthalten statt des Glühdrahts 3 bis 9 Leuchtelemente in SMD-Technik. Die Versorgungsspannung reicht üblicherweise durchgängig von 10 bis 30 Volt Gleichstrom, die Leistung liegt zwischen 0,5 und 2 Watt. In der Regel strahlen diese Lämpchen warm- oder kaltweißes Licht aus, dessen Intensität von der zugeführten Spannung abhängt.



Unser Praxistipp: Soffittenlampen als Lautsprecherschutz verwenden

Soffittenlampen mit Glühdraht müssen nicht ausschließlich als Leuchtmittel eingesetzt werden, sondern lassen sich auch als elektronische Bauteile verwenden. Sie können beispielsweise als Lautsprecherschutz beziehungsweise Sicherung fungieren, indem sie zu leuchten beginnen und einen Widerstand bilden, wenn ein zu hoher Strom durch das Gerät fließt. Letzteres ist dann der Fall, wenn der Lautsprecher überlastet ist. Nimmt die Stromstärke weiter zu, brennt der Glühdraht irgendwann durch, wodurch der Lautsprecher stumm geschaltet wird. Sowohl für Hochtöner als auch für Mitteltöner sind Soffitten geeignete Schutzelemente. Bei leistungsstärkeren Lautsprechern ist eine Parallelschaltung mehrerer Soffitten möglich.



FAQ – häufig gestellte Fragen zu Soffittenlampen

In manchen Lautsprechern sind Soffitten integriert, warum?

Soffitten haben vieles mit klassischen Schmelzsicherungen gemeinsam: Bei beiden gibt es einen Draht, der bei zu hoher Stromstärke durchbrennt und damit die Stromversorgung unterbricht. Bei besonders leistungsstarken Lautsprechern mit Leistungen von 100 Watt und mehr übernehmen Soffitten diese Schutzfunktion, überwiegend an Hoch- und Mitteltönern. Sie werden einfach mitsamt Fassung an der Frequenzweiche, an der Phasen-Anschlussklemme oder in die Leitung integriert. Sollte der Verstärker zu hohen Impulse und damit Ströme liefern, beginnt die Soffitte zu leuchten und brennt schließlich durch – die Signalversorgung ist unterbrochen, der Lautsprecher verstummt.

In Fachkreisen allerdings wird diese einfache und preiswerte Schutzfunktion kontrovers diskutiert, da sich durch die Soffitte der Innenwiderstand des Lautsprechers ändert, was sich negativ auf den Klang auswirken kann.


Lassen sich Soffitten dimmen?

Klassische Glühfaden-Soffitten sind ebenso einfach zu dimmen wie normale Glühlampen. Dazu ist einfach nur die Versorgungsspannung über einen sogenannten R-Dimmer für ohmsche Lasten zu reduzieren. LED-Soffitten allerdings sind nur dann dimmbar, wenn diese Eigenschaft ausdrücklich in der Beschreibung angegeben wird.


Fallen Soffitten auch unter das Verbot von Glühbirnen?

Nein, sie gehören zu den Speziallampen im Bereich Verkehr und Signalwesen. Verboten sind seit 2013 allerdings Leuchten in der Form von Linienlampen für den Hausgebrauch, da sie technisch den „normalen“ Glühlampen entsprechen.


Im Internet werden manchmal LED-Soffitten für Auto-Kennzeichen zu besonders günstigen Preisen angeboten. Gibt es da einen Haken?

Schon vor einigen Jahren gab es Prozesse wegen nicht zugelassener LED-Soffitten in Online-Shops. Legale Lämpchen für den Außenbereich von Kraftfahrzeugen müssen entweder ein UN/ECE-Genehmigungszeichen oder ein K-Prüfzeichen tragen. Die in § 22a Abs. 2 StVZO geregelte Vorschrift gilt auch für LED-Soffitten, die als Ersatz für Glühlampen in Scheinwerfern, Brems- und Rücklichtern, Seitenblinkern und Kennzeichenleuchten angeboten werden. Vom Online-Kauf nicht entsprechend gekennzeichneter LED-Soffitten ist daher dringend abzuraten!