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Ratgeber

Wissenswertes zu Absperrventilen

Absperrventile steuern den Durchfluss von Gasen oder Flüssigkeiten in Rohrleitungen. Die Steuerung passiert durch eine Beeinflussung des Durchflussquerschnittes im Ventil. Bei Bedarf können Absperrventile den Stoffstrom auch komplett unterbrechen. Die meisten Absperrventile werden manuell betätigt. In unserem Ratgeber erfahren Sie, ob Sie Gerad- oder Schrägsitzventile benötigen, wie die Ventile funktionieren und was Sie sonst noch beim Kauf beachten sollten. 

Funktion des Absperrventils

Primitive Absperrventile kennen nur zwei Positionen: auf oder zu. Die meisten Modelle ermöglichen darüber hinaus eine Steuerung der Durchflussmenge zwischen komplett geschlossener und maximaler Ventilöffnung: Bei kleiner Ventilöffnung strömt wenig Flüssigkeit oder Gas aus dem Auslass. Umso weiter aufgedreht wird, umso mehr kommt gleichzeitig heraus bis der maximal freizugebende Querschnitt erreicht ist. 

Absperrventile werden sowohl zur Entleerung von einzelnen Behältern, als auch integriert in ein geschlossenes System mit Kreislauf wie zum Beispiel bei Heizungsanlagen montiert. Häufig finden sich Absperrventile auch als Sicherheitsvorrichtungen in komplexen Systemen. Bei Montage- und Wartungsarbeiten oder bei Havarien kann der Stoffstrom durch das Absperrventil an einer möglichst zentralen Stelle unterbrochen werden oder Teilbereiche der Anlage außer Kraft setzen. Ein Beispiel hierfür ist der Hauptwasserhahn im Keller, der bei einem Rohrbruch zugedreht wird und den stetigen Nachfluss von noch mehr Wasser verhindert.

Benötige ich Geradsitzventile oder Schrägsitzventile?

Bei der Unterscheidung zwischen Geradsitz- und Schrägsitzventil kommt es auf die Lage von Absperrkörper und Betätigungsachse an:     

Geradsitzventil: Rechtwinklig zur Strömungsrichtung befindet sich der Absperrkörper und auch seine Betätigungsachse.   

Schrägsitzventil: Im 45°-Winkel zur Strömungsrichtung befindet sich der Absperrkörper und seine Betätigungsachse.Beide Bauarten haben ihre Vor- und Nachteile:

Geradsitzventile Vorteil Nachteil
Geradsitzventile
  • gerade Bedienungsachse kann kürzer ausgeführt werden
  • Unterputzmontage ist möglich
  • verursachen durch frontales Auftreffen der Stoffströmung hohen Druckverlust

Schrägsitzventile

  • lange Bedienungsachse
  • schräges Stellrädchen
  • weniger Umlenkung, geringerer Druckverlust

Durchgangs- oder Eckventile?

Gerade Absperrventile werden als Durchgangsventile bezeichnet. Bei dieser Ausführung liegen Ein- und Austritt parallel in Strömungsrichtung. Der Durchgang geschieht entweder ungehindert oder wird durch eine Querschnittsminderung reduziert. Der Druck wird beim geraden Durchströmen nur wenig gemindert.

Bei einem Eckventil stehen Ein- und Austritt im rechten Winkel zueinander. Dadurch wird der Stoffstrom im Inneren umgeleitet. Es kommt zu Druckverlusten. Der Einsatz eines Eckventils erfolgt, wenn entweder aus baulichen Gründen nur seitlich Platz für die Bedienung des Stellrädchens vorhanden ist oder der Druckverlust durch die Unterbrechung des direkten Stroms gewollt ist.

Durchflussrichtung festlegen: Integriertes Rückschlagventil

Das Absperrventil allein kann nur den Stoffstrom komplett unterbrechen, verhindert aber den Rückfluss im geöffneten Zustand nicht. Bei Flüssigkeiten zur Entleerung kann die Fließrichtung durch das Rohrgefälle festgelegt werden, denn die Masse strömt aufgrund der Schwerkraft immer in die Tiefe, wie beim Ausguss einer Zapfanlage.

Anders sieht es aus, wenn bei Gasen die Durchmischung verhindert werden soll oder in einem Kreislaufsystem mit einem unerwünschten Rückstoß wie zum Beispiel bei Abwasserrohren zu rechnen ist. In solchen Fällen benötigen Sie ein Absperrventil mit integriertem Rückschlagventil oder ein separates Rückschlagventil. Das Rückschlagventil kommt in Strömungsrichtung hinter das Absperrventil.

Absperrventile und Lebensmittel

Absperrventile werden gern im Wasserhahn mit Trinkwasseranschluss oder bei Getränkeausschankanlagen verwendet. Beim Umgang mit Lebensmitteln gelten besondere Hygienevorschriften. Ob ein Modell hierfür geeignet ist, entnehmen Sie immer der konkreten Produktbeschreibung. 

Tipp:

Messing als Material wird in der Sanitärtechnik gern verwendet. Je nach Zusammensetzung der Legierung ist die Korrosionsfestigkeit gegenüber Süßwasser ausreichend. Vorsicht ist geboten bei Salzwasser und anderen aggressiven Inhaltsstoffen wie zum Beispiel Essig. Sie können das Material des Absperrventils und eventuelle Dichtungen angreifen.

Fragen und Antworten

Welchen Anschluss benötige ich?

Es gibt Absperrventile mit Steckverbindungen oder mit Gewinden (Abbildung 3). Bei Absperrventilen mit einfachen Steckverbindungen ist der Rohrdurchmesser in mm angegeben. Es handelt sich dabei um den Außendurchmesser Ihrer Anschlussrohre. Informationen zur Dichtung für die Steckverbindung entnehmen Sie bitte der Produktbeschreibung des Absperrventils.

Gewindegrößen für Schraubverbindungen werden in Zoll bezeichnet. Ein Zoll entspricht 2,54 cm. Ein Innengewinde benötigt als Gegenstück ein Außengewinde und andersherum. Einige Gewinde dichten metallisch von selbst, bei anderen kommen zusätzliche Dichtungen zum Einsatz.

Was ist die Nennweite?

Die Nennweite ist eine weitere Angabe für den Durchmesser von Rohren. Sie gibt auch den Außendurchmesser an, der Innendurchmesser ist im Vergleich immer kleiner. Problematisch an der Angabe von Nennweiten ist, dass es unterschiedliche Normen gibt. Wollen Sie sichergehen, dass zwei Gegenstücke aufeinander passen, achten Sie darauf, dass die Angaben zur Nennweite auf derselben Norm basieren.

Legt ein Absperrventil die Richtung des Durchstroms fest?

Nein. Ein Absperrventil kann nur den Durchgang freigeben oder sperren. Wollen Sie den Rückstrom verhindern, benötigen Sie entweder ein integriertes oder ein zusätzliches Rückschlagventil zur Festlegung der Durchgangsrichtung.

Was ist der Totraum eines Absperrventils?

Der sogenannten Totraum ist eine Nische im Inneren des Ventils, in der die Strömungsgeschwindigkeit durch bauliche Zustände vermindert wird. Es besteht die Gefahr, dass sich dort Ansammlungen des durchströmenden Gases oder der Flüssigkeit bilden, was je nach Stoffzusammensetzung eine explsosionsgefährdete Mischung oder Schimmelgefahr birgt. Moderne Absperrventile werden mit möglichst kleinem Totraum konstruiert. Für einige Anwendungen kommen Absperrventile ganz ohne Totraum zum Einsatz.