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Ratgeber

Stemmhämmer » Werkzeug für Abbrucharbeiten

Ein Stemmhammer ist das ideale Werkzeug für Abbrucharbeiten. Mit seiner Hilfe können Beton und Asphalt aufgestemmt, Fundamente eingerissen und Mauern durchbrochen werden. Welche Eigenschaften ein Stemmhammer mitbringt, welche Bauformen es gibt und worauf beim Kauf zu achten ist, erfahren Sie in unserem Ratgeber.



Der Stemmhammer als Helfer fürs Grobe

Ein Stemmhammer ist das perfekte Werkzeug, um Abbruch- und Abrissarbeiten durchzuführen. Er dient dazu, Oberflächen aus harten Materialien wie Beton, Asphalt oder Stein aufzustemmen und zu zerkleinern, so dass sie abgetragen werden können. Typischerweise kommt ein Stemmhammer zum Einsatz, wenn Fundamente oder Pfeiler eingerissen sowie Durchbrüche in Wänden erzeugt werden sollen. 

Kennzeichnend für einen Stemmhammer sind seine hohe Schlagkraft und Schlagzahl. Modelle, die für den Heim- und Handwerksbereich angeboten werden, bringen eine Schlagstärke von 8 bis 20 Joule mit einer Frequenz von bis zu 3000 Schlägen pro Minute auf, es gibt aber weitaus leistungsstärkere Geräte, die mehr als 70 Joule erreichen. Die Schlagzahl fällt dann etwas geringer aus.

Aufgrund der Kombination aus schnell hintereinander folgenden Schwingungen und deren Einzelschlagkraft arbeitet ein Stemmhammer sehr effektiv. Harte Oberflächen werden mit Hilfe des Elektrowerkzeugs deutlich schneller eingerissen und aufgebrochen, als es mit einem normalen Hammer und Meißel möglich wäre. 

Im Regelfall kann ein Stemmhammer mit unterschiedlichen Aufsätzen bestückt werden und ist zu diesem Zweck mit einer Werkzeugaufnahme ausgestattet. Der Aufsatz bestimmt den Einsatzzweck. Während ein Spitzmeißel besonders gut für das Aufbrechen von Beton geeignet ist, wird ein Flachmeißel beispielsweise dazu verwendet, Fliesen abzutragen. Durch die Möglichkeit, verschiedenartige Aufsätze nutzen zu können, ist ein Stemmhammer für vielfältige Arbeiten verwendbar.



Vom elektrischen Stemmhammer bis zum pneumatischen Abbruchhammer

Stemmhämmer sind in mehreren Bauformen erhältlich und werden je nach Ausstattung und Leistung im Heimbereich, im Handwerk, auf Baustellen sowie im Straßen- und Bergbau verwendet. Im Wesentlichen zu unterscheiden sind einfache elektrische Stemmhämmer, kombinierte Bohr- und Stemmhämmer sowie Abbruchhämmer.

Einfache elektrische Stemmhämmer sind handlich gebaut und für leichte Abrissarbeiten im Heim- und Handwerksbereich gut geeignet. Sie bringen eine Schlagkraft auf, die für das Abtragen von Fliesen und das Abreißen schwacher Wände ausreichend ist. Im Regelfall arbeiten einfache elektrische Stemmhämmer mit Netzstrom. Zwar gibt es auch den Akku-Stemmhammer, dieser ist allerdings selten zu finden, da er weniger Leistung aufbringt und nicht für den Dauerbetrieb ausgelegt ist. 

Eine zweite Bauform stellt der Bohr- und Stemmhammer dar. Im Grunde genommen handelt es sich hierbei um ein Gerät, das die Funktionen eines Stemm- und Schlaghammers mit denen eines Bohrhammers vereint. Gerade bei Projekten, die es erfordern, abwechselnd zu schlagen und zu bohren, ist eine Kombilösung wie diese gut geeignet, da man nicht parallel mit einem Schlaghammer und einem Bohrhammer arbeiten muss.

Die höchste Schlagkraft von allen bringt der sogenannte Abbruchhammer auf. Hierbei handelt es sich um einen besonders leistungsstarken Stemmhammer, der selbst extrem harte Materialien wie Beton problemlos durchdringt. Abbruchhämmer sind von Hause aus sehr schwer und erfordern viel Kraft bei der Anwendung. Viele Modelle werden pneumatisch betrieben, um die nötige Leistung aufzubringen. Abbruchhämmer sind vor allem für den professionellen Gebrauch vorgesehen. 



Darauf sollten Sie beim Kauf eines Stemmhammers achten

Beim Kauf eines Stemmhammers ist zunächst zu überlegen, welche Bauform und Ausstattung sich am besten für den Verwendungszweck eignet. Ein einfacher Stemmhammer mit mittlerer Leistung ist die richtige Wahl für leichtere Abrissarbeiten. Geht es beispielsweise darum, alte Wandfliesen in Küche oder Bad zu entfernen, kommt man mit so einem Gerät gut aus. Ein großer Vorteil einfacher Stemmhämmer ist, dass sie nicht allzu schwer sind und sich aufgrund ihrer handlichen Bauweise gut bedienen lassen. Für anspruchsvollere Projekte, bei denen nicht nur Schlagkraft gefragt ist, sondern auch gebohrt werden muss, ist eine Kombination aus Bohrhammer und Stemmhammer die richtige Wahl. So ein Gerät macht die Anschaffung eines separaten Bohrhammers überflüssig und durchdringt auch härtere Materialien ohne Probleme. Bohr- und Stemmhämmer können beachtliche Leistungen erzielen und es teilweise sogar mit Betonfundamenten aufnehmen. Noch mehr Power liefern Abbruchhämmer. Abhängig von den Anforderungen der Arbeit ist ein pneumatischer Abbruchhammer einem elektrischen Modell eventuell vorzuziehen. Zu bedenken ist, dass Abbruchhämmer zwar stärker, aber auch schwerer sind, was es schwieriger macht, horizontal damit zu arbeiten. 

Grundsätzlich sind Gewicht und Handhabbarkeit wichtige Faktoren bei der Auswahl eines Stemmhammers, gerade wenn es darum geht, große Flächen zu bearbeiten. Das Werkzeug sollte weder zu groß noch zu klein dimensioniert, sondern bestmöglich auf den Anwendungsfall abgestimmt sein. Üblicherweise wiegen Stemmhämmer zwischen 5 und 18 kg, Abbruchhämmer können es durchaus auf 30 kg und mehr bringen. 

Weitere relevante Parameter beim Kauf sind Schlagkraft, Schlagfrequenz und Leistungsbedarf. Je höher die Schlagkraft, desto effektiver trägt ein Stemmhammer Material ab und desto schneller geht die Arbeit voran. Das heißt aber nicht, dass die Schlagzahl so groß wie möglich sein sollte. Zwar braucht man für das Durchschlagen harter Materialien eine gewisse Leistungsstärke, mit steigender Schlagkraft wird ein Stemmhammer aber auch schwerer. Deshalb ist es wichtig, den bestmöglichen Kompromiss zwischen Gewicht und Performance zu finden. 

Die Schlagfrequenz wird häufig als Leerlaufdrehzahl in Umdrehungen pro Minute angegeben. Gängige Werte sind 1000 bis 3000 U/min, weniger als 1000 sollten es nicht sein. Was den Leistungsbedarf betrifft, verbrauchen Stemmhämmer üblicherweise zwischen 1000 und 2000 Watt. Zwar sagt die Wattzahl per se nichts über die Performance aus, sondern gibt lediglich Auskunft über den benötigten Strom – nichtsdestoweniger erbringen Stemmhämmer mit hohem Stromverbrauch meist die bessere Gesamtleistung. Das gilt auch für verwandte Werkzeuge wie Bohrhämmer und Schlaghämmer.

Auf zusätzliche Features wie eine Stoß- und Vibrationsdämpfung ist bei der Auswahl ebenfalls zu achten, vor allem, wenn mit hohen Schlagzahlen und hoher Schlagkraft gearbeitet wird, wie sie Abbruchhämmer vorzuweisen haben. Schon einfache elektrische Stemmhämmer sind häufig mit Anti-Vibrations-Technologie ausgestattet, die meist im Griff untergebracht ist und dafür sorgt, dass sich die Vibrationen beim Stemmen nicht auf den Körper übertragen. Für ein angenehmeres und sicheres Arbeiten verfügen viele Geräte über einen Griff mit Soft-Grip-Oberfläche und teilweise über einen seitlich angebrachten Zusatzgriff. 



Unser Praxistipp: SDS-Max, SDS-PLUS oder Innensechskant? Der Einsatzzweck entscheidet

Um Aufsätze schnell austauschen zu können, sind die meisten Stemmhämmer mit einer SDS-Werkzeugaufnahme ausgestattet. Unterschieden werden das SDS-Max- und das SDS-PLUS-System. SDS-PLUS nimmt Aufsätze mit einem Schaftdurchmesser von 10 mm auf und verwendet für die Drehmomentübertragung zwei Nuten, SDS-Max ist dagegen für Aufsätze mit 18 mm Durchmesser ausgelegt und arbeitet mit drei Nuten. Beide Systeme sind nicht miteinander kompatibel. Entscheiden Sie sich also für eine SDS-Max-Aufnahme, können Sie keine SDS-PLUS-Meißel damit verwenden. Empfehlenswert in Verbindung mit anspruchsvolleren Abbrucharbeiten ist SDS-Max. Es ist das robustere System und kann höhere Kräfte übertragen. Noch widerstandsfähiger und effizienter in der Kraftübertragung als SDS-Max ist eine Innensechskant-Aufnahme. Sie ist die richtige Wahl für besonders schwere Arbeiten wie das Brechen von Fundament. 



FAQ – häufig gestellte Fragen zum Thema Stemmhammer

Was muss ich bei der Arbeit mit einem Stemmhammer beachten?

Wichtig bei der Arbeit mit einem Stemmhammer ist, geeignete Schutzkleidung zu tragen. Dazu gehören in jedem Fall Arbeitshandschuhe, Sicherheitsschuhe und eine Sicherheitsbrille, denn während des Materialabtrags kann es dazu kommen, dass Gesteinsbrocken und Splitter umherfliegen. Bei schweren Abbrucharbeiten empfiehlt es sich zusätzlich, einen Helm aufzusetzen. Des Weiteren ist ein Gehörschutz anzuraten, da ein Stemmhammer im Betrieb eine beachtliche Lautstärke erreichen kann. Während des Gebrauchs ist darauf zu achten, das Gerät immer mit beiden Händen zu greifen. Stemmhämmer sind schwere und leistungsstarke Werkzeuge, die kontrolliert geführt werden müssen, um Unfälle zu vermeiden.

Was für Stemmhammer-Zubehör braucht man unbedingt? 

Empfehlenswert ist ein Meißel-Set, das wenigstens einen Flachmeißel und einen Spitzmeißel enthält. Mit einem Flachmeißel können Sie beispielsweise Wände aufstemmen und Fliesen abtragen, während Sie mit einem Spitzmeißel Löcher ins Mauerwerk bohren. In vielen Fällen ist eine Auswahl an Aufsätzen bereits im Lieferumfang inbegriffen. Müssen die Aufsätze separat beschafft werden, ist darauf zu achten, dass sie zur Werkzeugaufnahme des Stemmhammers passen (SDS-Max, SDS-PLUS etc.).

Gehört ein Koffer zum Lieferumfang eines Stemmhammers dazu?

Üblicherweise, ja. Die meisten Hersteller bieten Stemmhämmer inklusive Koffer an, in dem das Stromkabel und alle weiteren Komponenten übersichtlich untergebracht werden können. Ein Koffer erleichtert den Transport und schützt den Stemmhammer beispielsweise auf Baustellen vor Schmutz und mechanischen Einwirkungen.