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Ratgeber

Wissenswertes zu Komponententestern

Ein Komponententester kommt in der Elektronik häufig bei der Fehlersuche in komplexen elektronischen Systemen zum Einsatz. Mit einem solchen Tester lassen sich einzelne, defekte Bauteile wie beispielsweise Transistoren oder Dioden in einer Schaltung schnell auswendig machen. Erfahren Sie hier, welche Funktionen Komponententester bieten und was es beim Kauf zu berücksichtigen gibt.

  • Was ist ein Komponententester?

  • Einsatzgebiete von Komponententestern

  • Welche Arten von Komponententestern gibt es?

  • Worauf muss ich beim Kauf von Komponententestern achten?

  • Unser Praxistipp: Nullkalibrierung nicht vergessen!

  • FAQ – häufig gestellte Fragen zu Komponententestern

Komponententester mit Zubehör


Was ist ein Komponententester?

Komponententester mit digitaler Anzeige

Neben Oszilloskop und Multimeter sind die sogenannten Komponententester ein wichtiges Hilfsmittel in der Elektronik. Eine alternative Bezeichnung für ein solches Messgerät lautet LCR-Tester. Die Abkürzung LCR steht für Induktivität (L), Kapazität (C) und Widerstand (R) und weist auf die primären Messmöglichkeiten eines Komponenten-Testers hin. Mit seiner Hilfe ist es möglich, Komponenten oder einzelne Bauteile wie etwa eine Diode, einen Widerstand, einen Kondensator oder einen Transistor auf ihre Funktionsfähigkeit hin zu überprüfen. Ebenso lässt sich leicht feststellen, ob die einzelnen Bauteile innerhalb der gewünschten Toleranzen arbeiten. Viele moderne Komponententester erkennen vollautomatisch, welches Bauteil gerade für eine Messung angeschlossen wurde. Selbst das Material, aus dem zum Beispiel ein Transistor gefertigt wurde, kann ein solches Messgerät automatisch erkennen.

Die ermittelten Messergebnisse werden in den meisten Fällen über gut ablesbare LC-Displays ausgegeben. Hochwertige LCR-Tester bieten dem Anwender zudem die Möglichkeit, ganze Messreihen abzuspeichern. Über USB- oder RS232-Anschlüsse können Sie die gewonnenen Daten anschließend zur Auswertung an einen Computer übertragen. Neben den obligatorischen Buchsen für den Anschluss der Messleitungen verfügen einige LCR-Messgeräte über spezielle Schnittstellen, die zum Beispiel einen Anschluss an lokale Netze ermöglichen.



Einsatzgebiete von Komponententestern

Ein Komponententester wird für die Überprüfung stromloser Komponenten eingesetzt. Durch entsprechende Messungen können fehlerhafte Bauteile sicher identifiziert und ausgetauscht werden. Auch die Einhaltung von Toleranzen kann auf diese Weise ermittelt werden. Eingesetzt werden die Messgeräte in den Bereichen Wartung, Konstruktion und Qualitätskontrolle. Aber auch eine präzise Widerstandsmessung an Schweißverbindungen ist mit einem solchen Gerät möglich. Produktfälschungen gibt es auch bei elektronischen Bauteilen; mit einem LCR-Messgerät kann sicher geprüft werden, ob die vorgegebenen Spezifikationen eingehalten werden oder ob es sich um einen minderwertigen Nachbau handelt.



Welche Arten von Komponententestern gibt es?

Für den mobilen Einsatz sind Handheld-LCR-Geräte erhältlich. Die Messgeräte fallen entsprechend kompakt aus und können mit Batterien betrieben werden, so dass sie jederzeit und überall zum Einsatz kommen können.
Auf einem eingebauten LC-Display werden die ermittelten Messwerte übersichtlich dargestellt. Handheld-Modelle werden hauptsächlich in den Bereichen Wartung und Kundenservice eingesetzt.
Ein tragbares Messgerät erreicht eine typische Mess-Toleranz von 0,1 bis 0,2 Prozent. Tischgeräte bieten im Vergleich zu einem tragbaren Modell einen höheren Funktionsumfang, zum Beispiel programmierbare Frequenzen. Ein zur stationären Verwendung konzipiertes Gerät findet beispielsweise in Laboren oder Werkstätten Verwendung und benötigt für den Betrieb einen Stromanschluss. Hinsichtlich der Messgenauigkeit werden bei einem Tischgerät Toleranz-Werte von 0,01 Prozent erreicht.

Komponententester mit digitaler Anzeige


Worauf muss ich beim Kauf von Komponententestern achten?

kalibrierter Komponententester

Neben den abgedeckten Messbereichen muss die Grund-Genauigkeit beim Kauf eines Komponententesters unbedingt berücksichtigt werden. Tragbare Geräte sollten über ein möglichst robustes und stoßunempfindliches Gehäuse verfügen, damit es bei einem Sturz nicht direkt zu schwerwiegenden Defekten kommt. Je nach Einsatzgebiet ist darüber hinaus eine bestimmte Kalibrierung erforderlich: Verbreitet sind Zertifizierungen nach DAkkS (Deutsche Akkreditierungsstelle), ISO oder nach dem Werksstandard des jeweiligen Herstellers. Beachten Sie auch, dass bei Testern für integrierte Schaltkreise gewöhnlich spezielle Adapter nötig sind, um Komponenten prüfen zu können. Des Weiteren ist die passende Messkategorie für den LCR-Tester zu wählen. Die Kategorien reichen von CAT I bis CAT IV. Dabei ist ein CAT-I-Messgerät nur für Messungen an Geräten und Bauteilen zugelassen, die keine Verbindung zum Stromnetz aufweisen. Dagegen wird zwingend ein CAT-IV-Testgerät benötigt, um beispielsweise Messungen am Hauptanschluss oder an primären Überstromschutzgeräten durchführen zu können.



Unser Praxistipp: Nullkalibrierung nicht vergessen!

Bevor Sie ein LCR-Messgerät mit einem neuen Aufbau oder anderen Messleitungen verwenden, sollte immer eine Nullkalibrierung erfolgen. Durch diesen Vorgang wird bei der Messung die Impedanz der Messleitung nicht berücksichtigt. Findet keine Nullkalibrierung statt, kommt es zu verfälschten Messwerten.



FAQ – häufig gestellte Fragen zu Komponententestern

Mein LCR-Messgerät hat drei Messgeschwindigkeiten, was hat es damit auf sich?

Je höher die Messgeschwindigkeit des Komponententesters ausfällt, desto ungenauer sind die Ergebnisse. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass eine möglichst genaue Messung mehr Zeit beansprucht. Bei vielen Messungen ist nicht zwingend die höchste Genauigkeit erforderlich und Sie können auf eine höhere Geschwindigkeit schalten. Grundsätzlich hängt die zu wählende Geschwindigkeit aber immer davon ab, was genau getestet werden soll.

Worin besteht der Unterschied zwischen Kalibrierung und Justierung?

Bei der Kalibrierung eines Messgeräts wird die Messabweichung überprüft und dokumentiert. Eine Kalibrierung sorgt also dafür, dass bestimmte Grenzwerte bei einer Messung nicht über- oder unterschritten werden. Messwerte von verschiedenen Geräten werden so vergleichbar, wenn eine identische Zertifizierung vorliegt. Durch eine Justierung wird dagegen in das Messverhalten des Gerätes eingegriffen. Fällt zum Beispiel bei einem Messgerät die Messabweichung zu hoch aus, kann eine Nachjustierung der Anzeige erfolgen. Anschließend sind wieder valide Messungen möglich.

Welche Kabel werden bei einem LCR-Messgerät als Messleitungen verwendet?

Genutzt werden in der Regel Koaxial-, Twisted-Pair-Kabel oder Kabel mit feindrähtigen Litzen. Die maximale Länge der Messleitung sollte möglichst nicht über 10 Metern liegen.

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