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Ratgeber

Wissenswertes zu Not-Aus Schaltern

Um beim Einsatz potenziell gefährlicher Maschinen die Sicherheit zu erhöhen, werden die Geräte mit Notschaltern ausgestattet. Sie erlauben im Notfall ein zuverlässiges Abschalten oder einen Stopp der Maschine.

Welche Arten der Schalter gibt es, welche Normen gelten und auf welche Kaufkriterien kommt es an? Unser Ratgeber fasst die Fakten zusammen.



Was ist ein Not-Aus-Schalter?

Es handelt sich um einen Schalter, der bei drohender Gefahr genutzt wird und beispielsweise ein Laufband in der Fabrik oder eine Maschine in Werkstätten anhält. Die Bedienung erfolgt entweder über einen Knopf, Drehschalter oder Seilzug-Notschalter. Wippschalter kommen hingegen nicht zum Einsatz.

Auch wenn im allgemeinen Sprachgebrauch die Begriffe Not-Halt- und Not-Aus-Schalter synonym benutzt werden, handelt es sich um zwei unterschiedliche Formen der Notschalter.

Not-Aus

Tritt ein Notfall ein und der Schalter wird betätigt, führt das zu einer sofortigen Unterbindung der elektrischen Energie.

Als Hauptschalter beziehungsweise Lasttrennschalter unterbricht der Notausschalter den Strom und vermeidet so die Gefährdung durch Stromschlag.

Mechanische Elemente, die durch einen Motor angetrieben wurden, kommen häufig erst nach einer gewissen Nachlaufzeit zum Stillstand.

Not-Halt

Entsteht eine Notsituation, sorgen Not-Halt-Einrichtungen per Knopfdruck dafür, dass die Maschinen in ihren Bewegungen stoppen.

Die vorhandene Energie im System wird bewusst für das Stillsetzen genutzt und erst im Anschluss die gesamte Energiezufuhr deaktiviert.


Die Stopp-Kategorien

Der Unterschied zwischen Not-Halt- und Not-Aus-Funktion wird auch in den Stopp-Kategorie EN 13850 und EN 60204 geregelt:

Stopp-Kategorie 0

In der Stopp-Kategorie 0 soll die Energiezufuhr zu den angeschlossenen Antriebselementen getrennt werden. Hier sind Notausschalter gefragt.

Wichtig für Arbeitsprozesse:

Da die NOT-AUS-Taste als Öffner für den Stromkreis dient, können mechanische Elemente noch eine kurze Zeit weiterlaufen. Die Gefährdung ist nicht unmittelbar beendet.

Stopp-Kategorie 1

In diese Kategorie fallen die Not-Halt-Taster. Mit ihrer Aktivierung werden Maschinen aktiv in einen gesicherten Zustand überführt.

NOT-HALT-Befehlsgeräte bannen also gezielt und schneller die Gefahr.

Stopp-Kategorie 2

Der Vollständigkeit halber sei noch diese Kategorie erwähnt: Nach dem herbeigeführten Halt der Maschine wird das System nicht komplett heruntergefahren.

Für die betriebliche Nutzung sieht die Anforderung aber Not-Halt-Geräte der Kategorie 1 vor.

EN ISO DIN

Bei der Normung werden EN ISO DIN als Kürzel genutzt. DIN steht für nationale, EN für europäische und ISO für internationale Normen.



Wie funktioniert ein Not-Aus-Schalter?

Bei Not wird das Betätigungselement bedient.

Das können ein klassischer Schalter (Knopf- oder Drehschalter) zur Nutzung via Hand, ein Reißleinenschalter oder ein Fußschalter sein.

Die mechanische Betätigung sorgt dafür, dass der Not-Aus-Schalter als Öffner fungieren kann.

Der Stromkreis ist abseits der genutzten Not-Aus-Funktion geschlossen und wird nun geöffnet.

Ist ein Notaus einmal erfolgt, rasten die Betätigungselemente ein. Der Öffner bleibt aktiv, sodass Personen aus dem Gefahrenbereich geholt werden können. Um den Öffner zu deaktivieren, ist der Gegenpart des Schließers nötig. Schließer sorgen dafür, dass der Stromkreis wieder geschlossen wird und der Betriebszustand hergestellt ist. Es existieren vier Entriegelungsarten: Drehentriegelung, Druckentriegelung, Schlüsselentriegelung und Zugentriegelung. Druck- und Drehentriegelung sowie Zugentriegelung haben dabei eine geringere Sicherheitsstufe als die Notwendigkeit eines Schlüssels.

Was bedeutet PNOZ?

Das Kürzel steht für „Pilz Not-Aus, zwangsgeführt“. Pilz verweist auf die Form des Not-Aus-Tasters, die pilzförmig ist. Zwangsführung bedeutet, dass die verbauten Kontakte so konstruiert sind, dass Öffner und Schließer niemals gleichzeitig arbeiten.



Welche Kaufkriterien spielen für die Notschalter eine Rolle?

Denken Sie vor dem Kauf eines Not-Aus-Schalters über folgende Merkmale nach:

Anzahl der Öffner und Schließer

Je nach Ausstattung können ein bis vier Öffner sowie Schließer vorhanden sein.

Einbauöffnung und Anschlüsse

Für die Montage vor Ort müssen die notwendigen Anschlüsse inklusive N-Klemme (Neutralleiter-Schnellsteckklemme) vorhanden sein und der Durchmesser des Gerätes muss zur vorgesehenen Einbauöffnung passen.

Abdeckung oder Schutzkragen

Der Einbauort kann es empfehlenswert machen, dass der Not-Aus-Schalter unter einer durchsichtigen Abdeckung oder eingebettet in einen Schutzkragen montiert ist. Das reduziert die Gefahr für unbedachtes Betätigen und dennoch kann ein Not-Aus bei Bedarf sofort veranlasst werden.

Schutzart

Die gewählte Schutzart muss zum Einsatzort passen. Modelle mit IP66 sind beispielsweise staubdicht und gegen starkes Strahlwasser geschützt.

Beleuchtung

Sollen die Schalter in Räumen mit teils schlechten Lichtverhältnissen genutzt werden, empfehlen sich Modelle samt LED-Beleuchtung.

Bekannte Hersteller

    • BACO

    • Eaton

    • Moeller

    • Siemens

    • Schlegel

    • Schneider Electronic



Vorschriften zum Einsatz der Not-Aus-Taster

Betrachten wir nun noch die wichtigsten Fragen rund um die gesetzlichen Vorgaben:

Wann ist ein Not-Halt- oder Not-Aus-Schalter erforderlich?

Nach EN 13850 müssen Maschinen, die lediglich von Hand gehalten werden, nicht mit einem Not-Halt versehen sein. Anders sieht es bei fest installierten Maschinen aus, hier ist die Not-Halt-Funktion aus Gründen des Arbeitsschutzes wichtig.

Je nach Geräte- oder Anlagengröße können die Anforderungen auch mehrere Meldegeräte vorsehen, sodass an unterschiedlichen Orten am Gehäuse eine schnelle Betätigung erfolgen kann.

Wie steht es um die Wartung der Not-Halt- und Not-Aus-Betätiger?

Nach DIN VDE 0100 müssen Installation und Elektronik der Taste jährlich auf einwandfreies Funktionieren hin überprüft werden.

Wie muss ein Not-Aus-Schalter aussehen?

Etabliert hat sich Rot für den Dreh- oder Drucktaster als Signalfarbe und Gelb als Kontrast für den Hintergrund. Es sollten wenige oder keine Beschriftungen angebracht sein, da zusätzliche Informationen am Hauptschalter oder Gehäuse den Menschen verunsichern und damit ein schnelles Handeln behindern könnten.

In welcher Höhe sollte der Not-Aus sein?

Abgesehen von Fußschaltern, die in unmittelbarer Bodennähe montiert werden, sollen die Betätigungselemente zwischen 0,6 und 1,90 Metern angebracht werden. Viele empfehlen auch 1,70 Meter als Maximalhöhe, damit kleine Personen den Notschalter bedienen können.