Ratgeber

Tacker: Klammern und Nageln ohne Kraftaufwand  

Handtacker und Elektrotacker sind vielseitige Kraftpakete für schnelle Verbindungen beim Basteln, Dekorieren und Renovieren. Mit einem Tacker befestigen Sie Materialien wie Folien, Stoffe, Karton und Papier auf einem Untergrund etwa aus Holz. Auch beim Polstern und für Dampfsperren bei der Dachsanierung sind Tacker unentbehrlich.

Wofür wird ein Tacker verwendet?

Ein Tacker ist das ideale Werkzeug für Befestigungsaufgaben rund ums Haus. Wenn Sie ein Hand- oder Elektrowerkzeug suchen, mit dem Sie Klammern oder Drahtstifte ohne Kraftaufwand in Holz, Karton oder Gipsplatten treiben können, ist ein Tacker die richtige Wahl. Elektrotacker und Handmodelle sind eine zeitsparende und bequeme Alternative für das Kleben, Schrauben und Nageln. Die robusten Schlagwerkzeuge eignen sich für den Einsatz in Haus, Werkstatt und Garten. Empfehlenswert sind die Geräte auch für alle, die gerne etwas selber machen. Zu den bekanntesten Herstellern von Elektrotackern zählen Bosch, Makita, Novus und Skil.

Tackern lassen sich zum Beispiel Textilien, Folien, Holzleisten, dünne Holzplatten, Bilderrahmen, Zierelemente, Papier, Pappe, Kartons, Kork, Teppiche, Draht, Zäune, weiche Kunststoffe und Dämmplatten. Drücken Sie einfach den Auslöser – schon wird die Klammer oder der Nagel ins Material geschlagen. Durch die kompakte Bauform lässt sich der Tacker zielgenau führen. Das Heftmittel hält die Materialien dauerhaft und zuverlässig. Bei Bedarf lassen sich die Klammern leicht wieder lösen. Deshalb sind die Geräte auch für provisorische Befestigungen nützlich.


Vorteil beim Tackern: Klammergerät und Heftmittel bilden eine Einheit. Sie können dadurch locker mit einer Hand arbeiten.
Die andere Hand bleibt zum Positionieren des Werkstücks frei.


Tackern statt Hämmern und Schrauben

Vor allem in den Bereichen Innenausbau, Dekoration, Renovierung und Polsterarbeiten gibt es viele Einsatzmöglichkeiten:

  • Befestigen Sie Möbelrückwände schneller und präziser als mit Hammer,
    Schraubendreher oder Akkuschrauber.
  • Sparen Sie Zeit beim Dachbodenausbau, indem Sie das Isoliermaterial
    und die Folie für die Dampfsperre tackern.
  • Stellen Sie Bilderrahmen her und bespannen Sie die Rahmen.
  • Fixieren Sie Fußbodenleisten und Zierleisten. 
  • Schießen Sie Leisten für Unterkonstruktionen oder
    Profilhölzer an Wände und Decken.
  • Sparen Sie Zeit durch das Klammern von Bodenplatten.  
  • Tackern Sie Stoffe faltenfrei bei Polsterarbeiten.
  • Befestigen Sie Kabel, Schnüre und Pflanzen.
  • Heften Sie Poster, Plakate, Bilder und Bespannungen an Wände.
  • Verarbeiten Sie viele Nägel in kurzer Zeit.
  • Klammern Sie Drahtgeflecht und Zäune.
  • Spannen Sie Insektenschutzgitter über Rahmen.
  • Ersetzen Sie Reißzwecke bei Hobby und Freizeit

Welche Tacker gibt es?

Für beste Arbeitsergebnisse stehen Heimwerkern mehrere Modellvarianten zur Auswahl:

Handtacker: Für den Hobbybereich

Handtacker sind eine gute Wahl für schnelle, einfache Arbeiten im Hobbybereich und bei kleinen Flächen. Bei diesen Geräten drückt eine gespannte Schlagfeder die Klammern in den Untergrund. Handmodelle zeichnen sich durch einfachste Bedienung aus und sind nicht auf eine Steckdose angewiesen. 

Drucklufttacker: Für kraftvolles Klammern und Nageln

Drucklufttacker nutzen die Druckluft eines Kompressors zum Eintreiben von Klammern und Nägeln. Sie zeichnen sich durch hohe Schlagkraft, hohe Schussfolge und geringen Rückschlag aus. Durch den Druckluftschlauch sind diese Tackermodelle weniger mobil. Sie kommen etwa beim Bau von Holzkonstruktionen zum Einsatz, wenn höchste Schlagzahlen gefragt sind.

Elektrotacker: Universaltalente für Amateure und Profis

Bei Elektrotackern werden Klammern oder Nägel durch einen elektrischen Kraftimpuls ins Untergrundmaterial getrieben. Der elektrische Klammerschuss spart Kraft und sorgt für ein ermüdungsfreies Arbeiten über einen längeren Zeitraum. Das macht Elektrotacker vielseitig und für Heimwerker wie Profis gleichermaßen interessant. Bei besserer ausgestatteten Elektrotackern lässt sich einstellen, wie tief das Heftmaterial versenkt werden soll. Praktisch sind Akkutacker, die ohne Stromkabel arbeiten und Ihnen so Bewegungsfreiheit verschaffen.

Hammertacker/Schlagtacker: Wenn Geschwindigkeit zählt

Hammertacker funktionieren ohne Stromkabel oder Akku nach dem Schlagprinzip: Sie schlagen das Gerät mit leichter Muskelkraft wie einen Hammer auf dem Untergrund. Beim Auftreffen des Tackerkopfs wird die Klammer ins Werkstück gerammt. Das Gerät ist sofort wieder einsatzbereit. Durch die einfache Handhabung empfehlen sich Hammertacker vor allem beim Anbringen von Dachisolierungen und Dampfsperren, wo es auf Schnelligkeit und weniger auf punktgenaues Platzieren von Klammern ankommt.

Die richtige Klammerlänge finden

Die U-förmigen Heftklammern für Handtracker und Elektrotacker gibt es in unterschiedlichen Ausführungen und Größen. In der Bedienungsanleitung zu Ihrem Gerät steht, welchen Klammer-Typ Sie benötigen. Meist sind Klammern und Nägel auch in verschiedenen Längen erhältlich. Kürzere Feindrahtklammern lassen sich leichter ins Material treiben als längere. Orientieren Sie sich bei der Wahl der Klammerlänge am Untergrund, in dem Sie etwas verankern möchten: Besteht er aus härteren Hölzern, sollte die Klammer mindestens doppelt so lang wie die Dicke des Heftmaterials sein, das Sie befestigen möchten. Bei Weichhölzern und anderem Untergrund empfiehlt sich ein Verhältnis von 1/3 Heftmaterialstärke zu 2/3 für den Verankerungsuntergrund. Die Heftklammern sollten also mindestens der dreifachen Materialstärke entsprechen.

    

Den richtigen Klammertyp finden

Als Heftmittel für Hand- und Elektrotacker stehen Ihnen je nach Gerätemodell Feindrahtklammern, Flachdrahtklammern und Drahtstifte (Nägel) aus verzinktem Stahl, Edelstahl oder Kupfer zur Auswahl.

Feindrahtklammern – der Name deutet es an – werden aus besonders dünnem Material hergestellt. Die Tackerklammern fallend dadurch weniger auf. Feindrahtklammern eignen sich vor allem für Dekorations-, Bastel- und Polsterarbeiten sowie zur Befestigung von Bildern und Tapeten.

Flachdrahtklammern besitzen einen breiteren Rücken und eine entsprechend größere Auflagefläche. Diese hält auch dünne Werkstoffe sicher und verhindern ein Ausreißen des Materials. Flachdrahtklammern sind eine gute Wahl zum Fixieren von Isoliermaterial, Folien, Postern, Pappe, Papier und Dachpappe.

Rundklammern sind für die schnelle Befestigung von Kabeln (Niederspannungsleitungen) gedacht, zum Beispiel für Lichterketten, Antennenkabel oder Lautsprecherkabel.

Drahtstifte und Schmalrückenklammern ersetzen herkömmliche Nägel und werden etwa beim Befestigen von Fußbodenleisten und beim Rahmenbau verwendet.

Was ist beim Kauf eines Tackers zu beachten?

Achten Sie beim Kauf auf die folgenden Ausstattungsdetails:
 


Wie tackert man richtig?

In vier einfachen Schritten meistern Sie mit Ihrem neuen Tacker alle Befestigungsaufgaben:

Laden und anschließen: Legen Sie die gewünschten Klammern ins Magazin. Verbinden Sie Ihren Elektrotacker mit dem Stromnetz oder Druckluftgeräte mit dem Kompressor.

Schlagkraft einstellen: Bei Elektrotackern und Drucklufttackern können Sie die Schlagkraft meist passend zu Untergrund und Klammertyp einstellen. Um die Schlagkraft optimal auszuwählen, führen Sie eine Heftprobe an einem Materialrest durch.

Tacker ausrichten: Am Fuß des Tackers gibt es eine Markierung. Sie hilft Ihnen, das Gerät exakt zu positionieren. So können Sie sicher sein, dass die Tackerklammer an der gewünschten Stelle eindringt und der Schuss am richtigen Fleck sitzt.

Abzug betätigen: Setzen Sie das Gerät fest auf den Untergrund auf und betätigen Sie je nach Modell den Auslöser oder bei Elektrotackern gleichzeitig die Auslösesicherung und den Auslöser. Gut zu wissen: Bei Handtackern kann es durch die Federspannung zu einem gewissen Rückstoß kommen.