Ratgeber
Bei einem Temperaturregler handelt es sich um ein Gerät, das zunächst mittels eines Fühlers die aktuelle Temperatur erfasst. Dieser Ist-Wert wird dann mit einem vorher bestimmten Soll-Wert abgeglichen und durch verschiedene Funktionen sorgt der Temperaturregler dafür, dass dieser Soll-Wert wieder erreicht wird bzw. erhalten bleibt.
Im häuslichen Gebrauch ist wohl der Thermostat einer der bekanntesten und am häufigsten auffindbaren Temperaturregler. Er sorgt für eine konstante Raumtemperatur. Über einen Fühler wird die Raumtemperatur gemessen und mit dem vorher eingestellten Wert, zum Beispiel 20 °C, verglichen. Sobald dieser Wert unterschritten wird, erhalten die Heizkörper oder die Fußbodenheizung vom Temperaturregler den Auftrag, zu heizen. Die Heizung erwärmt allerdings nicht einfach endlos weiter die Räumlichkeit, sondern erhält vom Thermostat den Auftrag das Heizen einzustellen, sobald der Fühler des Gerätes erkennt, dass der Soll-Wert von 20 °C erreicht wurde.
Temperaturregler kommen in zahlreichen Variationen daher und erfüllen unterschiedliche Aufgaben. Die nachfolgende Auflistung gibt eine erste, grobe Orientierung darüber, was der Regler leistet und wie er eingebaut werden kann.
Feuchteregler
Bei einem Temperaturregler dieser Art misst das Gerät die Feuchtigkeit in der Raumluft. Typischerweise werden die Feuchteregler zur automatischen Inbetriebnahme von Luftbefeuchtern oder Heizlüftern verwendet. Der Luftbefeuchter wird in Betrieb gesetzt, sobald der Sensor des Feuchtereglers erkennt, dass ein bestimmter Grad an Luftfeuchtigkeit in der Raumluft unterschritten wurde. Solche Geräte werden üblicherweise in Gewächshäusern verwendet oder in Haushalten, deren Bewohner Schwierigkeiten mit den Atemwegen haben. Heizlüfter werden vom Feuchteregler in Betrieb gesetzt, sobald die gemessene Raumluftfeuchtigkeit höher als der vorher eingestellte Soll-Wert ist. In Kellerräumen, Badezimmern oder Abstellkammern kann die Kombination aus Feuchteregler und Heizlüfter Feuchtigkeitsschäden wie Schimmelbildung vermeiden.
Raumthermostat
Diese Art von Temperaturregler dient als Referenzpunkt für die Messung der Raumlufttemperatur. Eingesetzt werden diese Geräte in sehr großen Räumen mit mehreren Heizkörpern, zur Steuerung der Fußbodenheizung oder in Räumen mit schlecht zugänglichen Heizkörpern. Sollte zum Beispiel der Heizkörper samt seines in das Thermostatventil integrierten Temperaturfühlers im Badezimmer in der hinteren Ecke beim WC angebracht sein, wird dort ohne ein Raumthermostat die Temperatur gemessen und bei Bedarf geheizt. Im vorderen Bereich des Bades, zum Beispiel in der Nähe der Dusche, würde es ohne Raumthermostat immer kühl bleiben. Ein geschickt platzierter Raumthermostat hingegen kann dafür sorgen, dass überall die gewünschte Temperatur erreicht wird.
Temperaturregler
Die unter diesem Oberbegriff zusammengefassten Geräte messen in der entsprechenden Umgebung den Ist-Wert und vergleichen ihn mit einem vorher festgelegten Soll-Wert. Häufig greifen diese Geräte nicht aktiv in den Steuerungsprozess ein, sondern geben lediglich akustische Warnsignale beim Unter- oder Überschreiten der Grenzwerte. Sie werden zum Beispiel als Frostwächter, bei Zentralheizungen oder Klimaanlagen verwendet. Einige Modelle können, verbunden mit weiteren Steuerungselementen und Anlagen, eine Regulierung vornehmen.
Temperaturwächter
Der Fokus bei diesen Geräten liegt auf der Überwachung von Temperaturen. Diese Wächter werden zum Beispiel in Gewächshäusern zusammen mit Heizungen oder Lüftern verwendet. Sobald der Temperaturwächter durch den vorher eingestellten Wert bemerkt, dass dieser über- oder unterschritten wurde, wird der Lüfter oder Heizer in Betrieb gesetzt. Dies kann effektiv vor Frost schützen oder im umgekehrten Fall zu starke Hitze vermeiden.
Temperaturbegrenzer
Diese Geräte sind in der Lage den Beheizungsvorgang eines Wärmeerzeugers zu unterbrechen. Am Gerät wird ein Grenzwert eingegeben, der die höchste zulässige Temperatur darstellt. Der Temperaturbegrenzer sorgt in geschlossenen Heizungsanlagen, Fußbodenheizungen, Kesselanlagen oder Durchlauferhitzern dafür, dass eine Beschädigung durch Überhitzung vermieden wird. Sogenannte Sicherheitstemperaturbegrenzer werden häufig nur als Notfall-Absicherung verwendet und gemeinsam mit Temperaturreglern oder Temperaturwächtern genutzt.
Temperaturmessumformer
Ein Messumformer misst zunächst einen bestimmten Wert, wie zum Beispiel Raumtemperatur, Raumluftfeuchtigkeit oder die Temperatur von Flüssigkeiten. Die ermittelten Werte werden vom Gerät in analoge Normsignale umgeformt, die in eine separate Steuerungseinheit eingespeist werden. So kann ein Alarm ausgelöst, die Anlage abgeschaltet oder es können mittels eines Regelelementes Maßnahmen zum Erreichen des Richtwertes ergriffen werden. Manche Messumformer sind in der Lage sowohl die Luftfeuchtigkeit, als auch die Temperatur zu messen und die Ergebnisse an unterschiedliche Steuerungseinheiten zu übermitteln. Gerade in der Gebäudeautomation erfreuen sie sich größter Beliebtheit.
Zunächst sollten Sie sich darüber im Klaren sein, welchen Messwert Sie erfassen, überwachen und steuern wollen. Richten Sie die Wahl des Temperaturreglers danach aus, ob Sie die Luftfeuchtigkeit oder die Temperatur erkennen und regulieren wollen. Steht die Entscheidung fest, sollten Sie sich über die Installationsmöglichkeiten des Reglers Gedanken machen und ihn entsprechend seiner Stromquelle und Montageart auswählen. Wählen Sie Geräte, die Sie lediglich mit akustischen Signalen warnen, damit Sie selbstständig eingreifen können. Bei einem Kellerraum, der zu Feuchtigkeit neigt, können Sie auf den Warnton reagieren und bei Bedarf einen Heizlüfter oder Entfeuchter manuell in Betrieb nehmen. Sollten Sie nicht aktiv eingreifen wollen, weil die Distanz oder die Häufigkeit zu groß ist, nutzen Sie Temperaturregler, die mit der jeweiligen Anlage kommunizieren und diese nach Bedarf steuern können.
Welche Messtemperaturen erfassen Temperaturregler?
Temperaturregler decken ein enorm breites Spektrum an Minimal- und Maximal-Messwerten ab. Manche Geräte können mehr als 120 °C erfassen, während es in der umgekehrten Richtung bis -270 °C hinuntergeht.
Mit welcher Betriebsspannung arbeiten Temperaturregler?
Geräte, die in Steuerungsanlagen integriert werden, arbeiten mit 12 oder 24 V/DC. In industriellen Anlagen werden Geräte mit 110 V/AC verwendet, während Vermittlungsanlagen mit 48 V/DC kombiniert werden. Im privaten Bereich werden im gängigen Standard von 230 V/AC zahlreiche Geräte angeboten.
Wo werden Temperaturregler montiert?
Temperaturregler eignen sich zur Aufbau- und Einbaumontage. Sie lassen sich als Rohr- oder Wand-Installation verwenden oder werden als Frontbefestigung sowie innerhalb einer Hutschiene in Schaltkreise integriert.
Unser Praxistipp
Eine gut gewartete und clever geregelte Heizungsanlage kann Ihre Heizkosten deutlich senken. Wenn Räume nicht vollständig auskühlen, bevor Sie wieder auf 20 °C geheizt werden, muss die Heizungsanlage wesentlich weniger leisten. Durch eine konstante Temperatur muss die Anlage stets lediglich 1 °C ausgleichen und kann dadurch effizient arbeiten.
Nutzen Sie die zahlreichen Filtermöglichkeiten im Conrad Onlineangebot, um in dem großen Angebot unterschiedlicher Temperaturregler den passenden zu finden. Schauen Sie sich bei den einzelnen Geräten in der Beschreibung die technischen Daten an, denen Sie sämtliche Details auch hinsichtlich ihrer Kompatibilität mit anderen Geräten entnehmen können. Sollten Sie sich an der einen oder anderen Stelle nicht sicher sein, können Sie Ihre Fragen auch in einer Filiale von Conrad den kompetenten Mitarbeitern vor Ort stellen. Diese beraten Sie umfassend und können Ihnen wichtige Tipps geben.