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    Ratgeber

    Drehmomentwerkzeuge » Kraftübertragung auf Verschraubungen

    Für die effiziente und präzise Kraftübertragung auf Verschraubungen sind Drehmoment-Werkzeuge im Einsatz. Sie sind vor allem im Kfz-Bereich sowie im Anlagen- und Maschinenbau tägliche Begleiter der Fachkräfte. Sie können aber auch von heimwerkenden Personen mit hohen Ansprüchen an die eigene Arbeit genutzt werden.

    Fragen Sie sich: Wie genau funktionieren Drehmoment-Schlüssel und Drehmoment-Schraubendreher und wie verwende ich diese Arbeitsgeräte richtig? Alle Antworten dazu finden Sie in unserem Ratgeber.



    Was macht Drehmomentwerkzeug aus?

    Funktionsweise

    Bei kleinen Handwerksgriffen zu Hause werden Schrauben oder Muttern mit einfachen Arbeitsgeräten nach Gefühl so weit angezogen, dass sie festsitzen.

    Was bei Kleinigkeiten ausreicht, ist für professionelle Montagen, Instandhaltungen und Reparaturen oder in Einsatzbereichen wie der Medizintechnik und in Kraftwerken nicht präzise genug. Hier werden Drehmoment-Werkzeuge genutzt, um ein kontrolliertes Anziehen von Verschraubungen zu garantieren.

    Um Verschraubungen exakt nach Vorgabe festzuziehen, wird ein sogenanntes Zielmoment nötig. Mit reiner Muskelkraft erreicht man dabei vergleichsweise wenig. Hier kommen Drehmomentwerkzeuge ins Spiel.

    Sie erzeugen eine Drehwirkung und setzen damit mehr Kraft um. Angegeben wird das Drehmoment in Newtonmeter (Nm). Die meisten Drehmomentschlüssel und Drehmomentschraubendreher liegen zwischen 0,1 Nm und 3.000 Nm.

    Sofern eine besonders hohe Klemmkraft benötigt wird, werden die Werkzeuge gemeinsam mit Drehmoment-Vervielfältigern verwendet.


    Unterschiede

    In der Praxis werden fest eingestellte und einstellbare Drehmoment-Werkzeuge unterschieden. Erstere sind auf ein Drehmoment fixiert. Das ist in der Serienproduktion von Vorteil, wenn immer wieder die exakt gleiche Kraftübertragung gewünscht ist.

    Einstellbare Modelle werden von Privatpersonen und Unternehmen mit vielen Projekten genutzt, um passend auf viele Anforderungen reagieren zu können.

    Neben dieser Unterscheidung gibt es zudem die Einteilung in rein mechanische und elektrische Modelle. Ein elektronischer Drehmomentschlüssel beispielsweise hat im Gegensatz zu einem mechanischen Drehmomentschlüssel häufig Extras wie ein Grafikdisplay und Möglichkeiten zur Auswertung über Software.


    Vorteile

    Die Arbeit mit Drehmomentwerkzeugen hat zwei entscheidende Vorteile:

    Das drehmomentkontrollierte Arbeiten sorgt zum einen dafür, dass Verschraubungen zuverlässig fest und damit Sicherheitsaspekte umgesetzt sind. Fehlerhafte Verbindungen wären zum Beispiel im Fahrzeugbau ein enormes Risiko.

    Zum anderen wird durch das Erreichen aber nicht Überschreiten des Zielmoments dafür gesorgt, dass weder die Verbindungselemente noch die Werkstücke beschädigt werden.



    Was leistet ein Drehmomentschlüssel?

    Aufbau

    Drehmomentschlüssel bestehen aus einem langen Metallrohr, das als Hebelarm dient und einem Kopfteil. Der Kopf wird auch als Umschaltknarre, kurz Knarre, bezeichnet.

    Bei den anzeigenden Drehmomentschlüsseln befindet sich am Kopf eine mechanische oder elektronische Skala, über die das gewünschte Zielmoment eingestellt werden kann.

    Es gibt sowohl elektrische als auch mechanische Drehmomentschlüssel in verschiedenen Größen und in Spezialausführungen wie ESD-Modellen zur Arbeit an elektronischen Bauteilen.


    Aufsätze

    Für einen flexiblen Einsatz empfehlen sich Drehmomentschlüssel für Einsteckwerkzeuge.

    Das Kopfstück kann über eine Aufnahmevorrichtung viele Elemente wie Einsteck-Ringschlüsse, Einsteck-Maulschlüssel oder auch Einsteck-Bitadapter aufnehmen.

    So können mit wenigen Handgriffen auch benötigte Werkzeugköpfe wie Vierkant- oder Sechskant-Einsätze genutzt werden.



    Was leistet ein Drehmomentschraubendreher?

    Unterschiede zu Schlüsseln

    Zu den bekanntesten Drehmomentwerkzeugen gehört neben dem Drehmomentschlüssel der Drehmomentschraubendreher. Er arbeitet nach demselben Prinzip und ist ebenfalls in mechanischen und elektrischen Varianten erhältlich.

    Das benötigte Zielmoment ist allerdings meist deutlich kleiner als beim Drehmoment-Schlüssel. Wird immer wieder ein Grenzanzug benötigt, empfehlen sich auch hier festeinstellbare Drehmomentschrauber.

    So kann im Akkord bei der Serienfertigung immer wieder exakt der gleiche Kraftaufwand erzielt werden. Flexibel einstellbare Modelle sind für wechselnde Arbeiten wieder besser geeignet.


    Aufsätze

    Auch Drehmomentschraubendreher können austauschbare Kopfstücke besitzen und entsprechend mit Wechselklingen bestückt werden.

    Auf diese Weise werden viele Verschraubungen mit verschiedenen Klingendurchmessern möglich.



    Wie verwendet man Drehmomentwerkzeuge?

    Die Anwendung ist auf eine schnelle und unkomplizierte Handhabung ausgelegt. Daher bedarf es nur weniger Schritte, um das Drehmoment für Verschraubungen zu nutzen.

    1. Das Drehmomentwerkzeug wird in die Hand genommen, der Drehgriff entriegelt und die Feststellschraube gelöst.
    2. Am Arbeitsgerät wird das gewünschte Drehmoment voreingestellt. Konventionell ist festgelegt, dass eine Rechtsdrehung den Wert erhöht und die Drehung nach links den Wert verkleinert.

    3. Nach der Einstellung wird der Drehgriff arretiert. Das garantiert, dass sich der gewünschte Wert nicht unabsichtlich beim Arbeiten verstellt.

    4. Das Drehmomentwerkzeug wird an der gewünschten Stelle angesetzt und überträgt die Kraft.

    Nach der Nutzung sollte der Drehgriff immer auf die niedrigste Stufe zurückgesetzt werden. Das schont das Arbeitsgerät und erhöht damit dessen Lebensdauer.

    Unser Praxistipp: Welches Drehmoment wird benötigt?

    Das ist sehr unterschiedlich. Die meisten Hersteller von Bauteilen geben in ihren Datenblättern zur Montage daher an, welches Zielmoment für die benötigte Klemmkraft und damit sichere Verwendung vorgegeben wird.


    Was passiert beim Erreichen des Zielmoments?

    Passend zum Handwerksspruch „Nach fest kommt ab“ ist es bei der Arbeit mit Drehmomentwerkzeugen wichtig, eine Überdrehung der Verbindung zu vermeiden. Die Werkzeuge verfügen daher über verschiedene Wege, das erreichte Zielmoment anzuzeigen.

    Knackschlüssel

    Sie arbeiten allein mit einem hörbaren Knacken, wenn die Grenze erreicht ist. Prinzipiell ist es möglich, weiter auf die Verbindung einzuwirken. Sie empfehlen sich daher nur für Anwenderinnen und Anwender, die stets konzentriert und mit einem gewissen Erfahrungsschatz ans Werk gehen.

    Slipper

    Der Klassiker ist eine Rutschkupplung, auch Slipper genannt. Nach dem erreichten Zielmoment gibt es ein hörbares Signal, meist ein Klicken und Drehmomentschlüssel beziehungsweise Schraubendreher mit Slipper rutschen durch, indem der Auslösemechanismus die Kraft von der Schraube nimmt.

    Lichtsignal

    Elektronische Drehmomentschlüssel und Schraubendreher können den erreichten Grenzanzug auch über optische Signale wie aufleuchtendes LED-Licht anzeigen.
     

    Knickschlüssel

    Besonders eindeutig zeigen Drehmoment-Schlüssel die erreichte Grenze an, die als sogenannte Knickschlüssel angeboten werden. Sie sind so aufgebaut, dass mit dem Erreichen des Drehmoments der Schlüssel abknickt.



    Welches Zubehör gibt es?

    Neben den eigentlichen Drehmoment-Werkzeugen sowie Wechselklingen gibt es eine Reihe von Zubehör. Werden die Arbeitsgeräte im beruflichen Umfeld nahezu täglich genutzt, ist es sinnvoll, regelmäßig eine Überprüfung und gegebenenfalls Kalibrierung vorzunehmen. Hierbei helfen Drehmoment-Prüfgeräte.

    Ebenfalls sinnvoll sind Drehmoment-Vervielfältiger. Sie kommen dann zum Einsatz, wenn das gewünschte Drehmoment beim Einsatz des Werkzeuges allein nicht erreicht wird. Das Zubehör dient als Zwischenelement und kann das Eingangsdrehmoment potenzieren.

    Weiteres Zubehör:

    • Abdeckkappen

    • Grundgehäuse

    • QR-Sicherheitsverschlüsse

    • LED-Beleuchtung für Arbeit bei allen Lichtverhältnissen

    • Adapter