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    Ratgeber

    Desinfektionsmittel für ausreichend Hygiene

    Ob in medizinischen Einrichtungen oder der Lebensmittelindustrie – Desinfektion spielt in zahlreichen Branchen eine wichtige Rolle. Sie dient dazu, hygienische Standards sicherzustellen und der Verbreitung von Keimen entgegenzuwirken.

    Wie Desinfektionsmittel wirken und welche Arten der Desinfektion es gibt, erfahren Sie in unserem Ratgeber.



    Desinfektionsmittel zum Schutz vor Bakterien, Viren und Pilzen

    Hygiene ist in vielen beruflichen Branchen, Produktionsstätten und industriellen Zweigen ein zentrales Thema. Nicht nur in medizinischen Einrichtungen wie Arztpraxen, Krankenhäusern, Therapiezentren, Pflege- und Altenheimen, sondern auch in gastronomischen Betrieben, Großküchen, Kantinen und Mensen sowie in der Lebensmittel-, Kosmetik- und Pharmaindustrie und in Laboren ist ein sauberes Umfeld von Bedeutung. Ebenso müssen stark frequentierte öffentliche Bereiche wie Flughäfen, Bahnhöfe, Schulen und Kindergärten aufgrund der hohen Fluktuation an Menschen regelmäßig gereinigt werden, damit sie nicht zu Brennpunkten von Infektionen werden.

    Desinfektion ist eine Maßnahme, um hygienische Standards sicherzustellen. Sie geht über die oberflächliche Reinigung hinaus, indem sie dazu dient, Krankheitserreger wie Bakterien, Viren oder Pilze unschädlich zu machen. Zu diesem Zweck gibt es Desinfektionsmittel. Sie sind einfach zu handhaben und erweisen sich als sehr effektiv, wenn sie korrekt und innerhalb ihres Wirkspektrums angewendet werden. In gewisser Weise sind sie mit Reinigungsmitteln vergleichbar – mit dem Unterschied, dass sie nicht nur für eine saubere, sondern eine keimreduzierte Umgebung sorgen.



    Wie wirken Desinfektionsmittel?

    Desinfektion ist ein Prozess, bei dem die Keimbelastung von Oberflächen, Gegenständen oder Lebewesen verringert wird, um der Entstehung von Infektionen und Krankheiten und daraus resultierenden gesundheitlichen Risiken vorzubeugen. Zu diesem Zweck werden krankheitserregende Mikroorganismen, allen voran Bakterien, Viren und Pilze, abgetötet oder inaktiviert – und zwar in einem solchen Maß, dass kein Infektionsrisiko mehr von ihnen ausgeht. 

    Grundsätzlich gibt es mehrere Methoden, Oberflächen zu desinfizieren, beispielsweise mithilfe von starker Hitzeeinwirkung, durch Strahlung (Gamma-Strahlung oder UV-Licht) oder durch mechanische Filtration, bei der unter Zuhilfenahme von spezieller Membrantechnik Erreger bis zu einer bestimmten Größe herausgefiltert werden können. Desinfektionsmittel arbeiten nicht auf diese Weise, sondern wirken in erster Linie chemisch oder biologisch. Sie enthalten Stoffe, die schädliche Mikroorganismen eliminieren oder daran hindern, ihr Infektionspotenzial zu entfalten. 

    Wie das konkret vonstattengeht, ist vom Wirkstoff abhängig. Manche Desinfektionsmittel brechen die Lipidmembranen auf, die den Mikroorganismen als Schutz dienen, und machen sie dadurch unschädlich. Andere zerstören die eiweißhaltigen Strukturen, aus denen die Mikroorganismen bestehen. Der Prozess wird fachsprachlich Denaturierung genannt und lässt sich unter anderem durch Aldehyde oder Alkohole herbeiführen. Daneben gibt es Desinfektionsmittel, die eine Enzymhemmung bewirken, was die Stoffwechselprozesse der Mikroben zum Erliegen bringt.

    Es besteht auch die Möglichkeit, Keime durch Oxidation, also durch die Reaktion mit Sauerstoff abzutöten. Das gelingt, indem man Wasserstoffperoxid zuführt, das als Oxidationsmittel wirkt. Einige Desinfektionsmittel sind in der Lage, die Nukleinsäuren und somit die Erbsubstanz der Mikroorganismen zu verändern, was zur Folge hat, dass sie sich nicht mehr vermehren können. In allen Fällen verlieren Krankheitserreger ihre Schädlichkeit. 



    Zur Anwendung von Desinfektionsmitteln

    Desinfektionsmittel können auf unterschiedliche Weise angewendet werden. Man differenziert in dem Zusammenhang die Flächendesinfektion, Instrumentendesinfektion und Hautdesinfektion. 

    Bei der Flächendesinfektion werden Oberflächen behandelt, die potenziell mit Keimen kontaminiert sind. Das können beispielsweise Türgriffe oder Sanitäranlagen in öffentlichen Einrichtungen, aber auch Böden, Arbeitsbereiche und Tischoberflächen sein, die unbedingte Sauberkeit erfordern – etwa in Laboren, OP-Räumen, Großküchen oder Praxen. Bei der Flächendesinfektion werden Desinfektionsreiniger verwendet, die üblicherweise in einem Arbeitsschritt reinigen und desinfizieren. Im Regelfall findet die Wischdesinfektion Anwendung, d.h. das Desinfektionsmittel wird mithilfe eines Tuchs auf die Oberfläche aufgebracht und verteilt. Dafür kommen vorrangig Konzentrate zum Einsatz, die mit Wasser zu einer Lösung verdünnt werden. Neben der Wischdesinfektion gibt es die Möglichkeit, Flächen einer Sprühdesinfektion zu unterziehen. Hierbei können jedoch Aerosole freigesetzt werden, die nicht unbedingt gesundheitsförderlich sind. Außerdem besteht bei der Sprühdesinfektion die Gefahr, dass Benetzungslücken entstehen. 

    Die Instrumentendesinfektion umfasst die Behandlung von Arbeitsgeräten und Instrumenten. Das können medizinische Gerätschaften, aber beispielsweise auch kosmetische Utensilien sein. In vielen Fällen werden Instrumente für eine bestimmte Zeit in ein Tauchbad mit Desinfektionsmittel gelegt und dadurch von allen Seiten benetzt. Die Wirkstoffe gelangen so auch in Rillen und Vertiefungen, die man bei einer Wischdesinfektion nicht ohne Weiteres erreichen würde. Auch für die Instrumentendesinfektion gibt es spezielle Konzentrate, die mit Wasser verdünnt werden. 

    Im Gegensatz zur Flächen- und Instrumentendesinfektion erfolgt die Hautdesinfektion am Menschen. Sie gehört zu den wichtigsten laufenden Routinemaßnahmen im medizinischen Bereich und wird kontiniuerlich durchgeführt. Ziel ist es hier, einen Austausch von Krankheitserregern zwischen Behandler und Patient zu verhindern. Die Hautdesinfektion umfasst zum einen die Behandlung von Wunden und Körperstellen, die auf einen Eingriff vorbereitet werden oder an denen gerade ein Eingriff vorgenommen wurde, damit sie sich nicht entzünden. Zum anderen schließt sie die Händedesinfektion mit ein, die dafür sorgt, dass der Behandler keine Keime auf den Patienten überträgt oder umgekehrt sich der Behandler nach Kontakt mit einem Patienten infiziert. Beim Umgang mit Patienten und Patientinnen, die aufgrund einer Erkrankung geschwächt sind oder kein stark ausgeprägtes Immunsystem haben, ist eine Händedesinfektion seitens des Behandlers enorm wichtig, aber natürlich auch dann, wenn man es mit Erregern zu tun hat, von denen eine hohe Infektionsgefahr ausgeht. 

    Mittel zur Hautdesinfektion sind anders zusammengesetzt als Mittel zur Flächen- oder Instrumentendesinfektion. Das hat damit zu tun, dass sie direkt auf die Haut aufgebracht werden und deren natürliche Schutzbarriere angreifen können. Während man bei der Flächen- und Instrumentendesinfektion idealerweise Handschuhe trägt, um die Hände zu schützen, ist das bei der Haut- bzw. Händedesinfektion selbsterklärend nicht möglich. Aus diesem Grund handelt es sich bei Hautdesinfektionsmitteln um etwas milder formulierte, oft alkoholische Desinfektionsmittel, die die Erreger inaktivieren und zusätzlich mit Stoffen angereichert sind, die die Verträglichkeit verbessern und die Haut vor dem Austrocknen schützen.

    Zudem gibt es unterschiedliche Darreichungsformen. So wird für die Händedesinfektion beispielsweise Desinfektionsgel angeboten, das gründlich auf der trockenen Haut verrieben wird. Ein Vorteil von Desinfektionsgel ist, dass es aufgrund seiner festeren Konsistenz nicht durch die Finger rinnt, daher ergiebig ist und sich gut verteilen lässt. Eine Alternative sind Seifen, die allerdings nur in Verbindung mit Wasser ihre Wirkung entfalten. Wer also nicht die Möglichkeit hat, sich die Hände zu waschen, wie es etwa bei mobilen Rettungs- und Notfalldiensten der Fall ist, trifft mit einem Handdesinfektionsgel die bessere Wahl.



    Kaufkriterien für Desinfektionsmittel – worauf kommt es an?

    Beim Kauf von Desinfektionsmitteln sind vor allem drei Faktoren relevant: der zu desinfizierende Bereich, das Wirkspektrum und die Darreichungsform. Ein Flächendesinfektionsmittel eignet sich nicht für die Anwendung auf der Haut und umgekehrt. Deshalb sollte man immer zu einem Produkt greifen, das explizit für die jeweilige Applikation geeignet ist.

    Das Wirkspektrum ist von Bedeutung, weil nicht jedes Desinfektionsmittel jede Art von Mikroorganismus ausschalten kann. Um die bestmögliche Desinfektionsleistung zu erzielen, muss das Wirkspektrum also auf den Anwendungsbereich abgestimmt sein. Unterschieden werden in dem Zusammenhang folgende Wirkweisen:

    • bakterizid: Bakterizide Desinfektionsmittel wirken gegen vegetative, also lebende Bakterien, beispielsweise Meningokokken oder Salmonellen. 
    • mykobakterizid: Mykobakterien bezeichnen eine bestimmte Gattung von Bakterien, zu denen unter anderem Erreger gehören, die Tuberkulose und Lepra verursachen. Bakterizide Desinfektionsmittel wirken meist auch mykobakterizid. Allerdings gelten Mykobakterien als besonders widerstandsfähig. Deswegen führen Hersteller den Begriff mykobakterizid an, um die Wirksamkeit des Desinfektionsmittels zu unterstreichen.
    • tuberkulozid: Tuberkulozide Desinfektionsmittel sind nichts anderes als mykobakterizide Desinfektionsmittel. Mit der Bezeichnung soll jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass auch Tuberkuloseerreger unschädlich gemacht werden.
    • viruzid/begrenzt viruzid/begrenzt viruzid plus: Viruzide Desinfektionsmittel wirken gegen Viren, wobei von der Spezifikation abhängt, gegen welche genau. Begrenzt viruzide Desinfektionsmittel bekämpfen behüllte Viren, zu denen beispielsweise HI-, Hepatitis-B- und Hepatitis-C-Viren gehören. Desinfektionsmittel, die die Bezeichnung "begrenzt viruzid plus" tragen, wirken gegen behüllte und spezifische unbehüllte Viren, und zwar Adeno-, Noro- und Rotaviren. Desinfektionsmittel, die allgemein als viruzid bezeichnet werden, machen alle behüllten und unbehüllten Viren unschädlich. 
    • sporizid: Sporizide Desinfektionsmittel wirken gegen Sporen von Pilzen und Bakterien. Dabei handelt es sich um Vermehrungs- oder Überdauerungsformen, die teilweise widerstandsfähiger sind als die Pilze und Bakterien, von denen sie abstammen. Ein Beispiel für ein sporenbildendes Bakterium ist Clostridium difficile, das Darmentzündungen hervorruft. 
    • fungizid: Fungizide Desinfektionsmittel töten Pilze ab, beispielsweise Schimmelpilze. Sie wirken auch sporizid, um der Entstehung neuer Pilze vorzubeugen.
    • levurozid: Levurozide Desinfektionsmittel wirken im Besonderen gegen Hefepilze wie Candida albicans. Dieser Erreger verursacht unter anderem Pilzinfektionen der Mundschleimhaut.

    Für welche Darreichungsform von Desinfektionsmittel man sich entscheidet, hängt von der Anwendung ab. Für die Flächen- und Instrumentendesinfektion sind Konzentrate zum Verdünnen am gebräuchlichsten. Für die Haut- und Handdesinfektion werden Desinfektionsgele, aber auch Desinfektionssprays und gebrauchsfertige Lösungen zum Auftupfen angeboten. Sprühen oder Tupfen empfiehlt sich dann, wenn die zu desinfizierende Stelle verhältnismäßig klein ist. Bei größeren Hautpartien besteht die Gefahr, dass nicht alles gleichmäßig benetzt und somit nicht desinfiziert wird.



    Unser Praxistipp: Je länger die Einwirkzeit, desto besser die Wirksamkeit

    Ein Desinfektionsmittel kann nur dann seine volle Wirkung entfalten, wenn es vorschriftsmäßig angewendet wird. Dazu gehört eine ausreichend lange Einwirkdauer. Je länger ein Desinfektionsmittel einwirken kann, desto besser kann es Erreger bekämpfen – sofern die Oberflächen oder Hautpartien vollständig damit benetzt sind. Es ist also unbedingt empfehlenswert, sich stets an die Herstellerangaben zu halten.



    FAQ – häufig gestellte Fragen zu Desinfektionsmitteln

    Was ist der Unterschied zwischen einer Sterilisation und einer Desinfektion?

    Zwar dienen beide Maßnahmen der Hygiene, eine Sterilisation geht aber über eine Desinfektion hinaus, denn es werden nicht nur Keime und Sporen, sondern sämtliche Mikroorganismen eliminiert, also auch Bakterien, die für den Menschen keine gesundheitlichen Risiken bergen und sogar lebensnotwendig sind. Bei einer Desinfektion hingegen werden nur krankheitserregende Mikroorganismen abgetötet. Bakterienstämme, die keine Krankheiten verursachen, bleiben erhalten.
     

    Wie oft sollte man desinfizieren?

    Das lässt sich nicht pauschal beantworten. In welchen zeitlichen Abständen eine Desinfektion erfolgen sollte, hängt von vielerlei Faktoren ab, etwa der konkreten Örtlichkeit, den Arbeitsmethoden und dem Keimrisiko. Eine Orientierung bietet das Robert-Koch-Institut. Es spricht Empfehlungen zur Häufigkeit von Desinfektionsmaßnahmen für diverse Einsatzbereiche aus. Grundsätzlich ist es sinnvoll, einen Desinfektionsplan zu erstellen, der auf die spezifischen Anforderungen der Umgebung abgestimmt ist. Das hilft dabei sicherzustellen, dass die Desinfektion regelmäßig durchgeführt wird.
     

    Was für ein Hände-Desinfektionsmittel braucht man gegen Coronaviren?

    Coronaviren sind behüllte Viren. Dagegen wirken bereits begrenzt viruzide Desinfektionsmittel.
     

    Ist ein Desinfektionsmittel noch wirksam, wenn es abgelaufen ist?

    Die Haltbarkeit von Desinfektionsmitteln ist immer im Blick zu behalten. Ist ein Produkt abgelaufen, lässt sich nicht mehr gewährleisten, dass es wirkt. Es sollte daher nicht mehr verwendet und gegen ein neues ausgetauscht werden.