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Ratgeber

Wissenswertes zu Sandstrahlpistolen

Sandstrahlpistolen sind druckluftbetriebene Werkzeuge, die vorrangig zu Reinigungszwecken eingesetzt werden. Sie eignen sich ideal, um hartnäckige Verschmutzungen, Lack- oder Farbreste, Rost oder kleinere Grate von Oberflächen zu entfernen. Wie die handlichen Sandstrahlgeräte funktionieren, welche Ausführungen es gibt und worauf beim Kauf zu achten ist, erfahren Sie in unserem Ratgeber.



Sandstrahlpistolen zum Entfernen von Rost, Lack, Farbe und Co.

Sandstrahlpistolen eignen sich hervorragend zur intensiven Reinigung von Oberflächen. Sie entfernen Schmutz, Farbe, Lack oder Rost sehr effektiv und ermöglichen es, selbst schwer zugängliche Stellen zu säubern. Im Wesentlichen handelt es sich bei Sandstrahlpistolen um besonders handliche und abgespeckte Varianten von Sandstrahlgeräten. Sandstrahlgeräte zeichnen sich dadurch aus, dass sie auf Basis von Druckluft und Strahlgut arbeiten. Als Strahlgut kommt in vielen Fällen Sand bzw. eine Sandmischung zum Einsatz. Je nach Anwendung werden aber auch Kunststoffgranulate unterschiedlicher Feinheitsgrade, Glasperlen, Kies, Nussschalen, Schlacke und andere Stoffe verwendet. 

Die Funktionsweise einer Sandstrahlpistole beruht darauf, dass das Strahlgut mittels Druckluft in hoher Geschwindigkeit auf die Oberfläche des Werkstücks geschleudert wird. Zu diesem Zweck erzeugt ein Kompressor einen komprimierten Luftstrom, der sich mit dem Sand oder Granulat vermengt und ein Gemisch aus Luft und Strahlgut bildet. Das enthaltene Strahlgut fungiert als Schleifmittel und wird durch den hohen Druck in seiner Wirkung verstärkt. Es trägt Material ab und beseitigt auf diese Weise hartnäckige Verschmutzungen, Korrosionsschichten, Rückstände und Beläge. Indem man die Menge der Druckluft erhöht oder verringert, kann man bestimmen, ob der Sandstrahl mehr oder weniger kraftvoll auf die Fläche trifft. Das bietet die Möglichkeit, den Druck auf das jeweilige Material und den Verschmutzungsgrad anzupassen.

Der Vorteil von Sandstrahlpistolen besteht in ihrer Handlichkeit. Sie sind weniger umfangreich aufgebaut als Sandstrahlkabinen oder Sandstrahlanlagen, deutlich kleiner und leichter und daher auch kostengünstiger in der Anschaffung. Die reduzierte Ausstattung schränkt die Einsatzbereiche allerdings ein. Sandstrahlpistolen eignen sich eher für punktuelle Arbeiten und die Behandlung kleinerer bis mittelgroßer Flächen. Möchte man große Flächen reinigen, stößt man mit den Geräten schnell an sein Grenzen. Geht es aber beispielsweise darum, Roststellen an der Kfz-Karosserie zu entfernen oder spezielle Bereiche präzise zu reinigen, sind Sandstrahlpistolen probate Hilfsmittel, die ein einfaches Handling versprechen.



Diese Arten von Sandstrahlpistolen gibt es

Sandstrahlpistolen werden wie alle Sandstrahlgeräte in Verbindung mit einem Druckluft-Kompressor genutzt. Sie bestehen aus einem Pistolengriff, der mit einer Düse ausgestattet ist, durch die das Strahlgut abgefeuert wird. Am Pistolengriff befindet sich außerdem ein Anschluss für den Kompressor. Die Zufuhr des Strahlguts erfolgt entweder über einen weiteren Ansaugschlauch oder einen Saugbecher. Basierend darauf werden zwei Typen von Sandstrahlpistolen unterschieden.

Sandstrahlpistolen mit Saugbecher sind besonders kompakt konstruiert, wodurch sie sich sehr gut für den mobilen Gebrauch eignen und für Einsteiger und Einsteigerinnen gut händelbar sind. Der Saugbecher beinhaltet das Strahlgut und ist direkt mit der Pistole verbunden. Es muss lediglich eine Schlauchverbindung zum Kompressor hergestellt werden, der die nötige Druckluft bereitstellt, um das Gerät in Betrieb zu nehmen. Vorteilhaft an solchen Sandstrahlpistolen ist, dass sie aufgrund ihrer minimalistischen Ausstattung leicht sind und auch an schwer zugänglichen Stellen eingesetzt werden können. Allerdings ist die Kapazität des Saugbechers begrenzt, wodurch regelmäßig Sand oder Granulat nachgefüllt werden muss. Hinzu kommt, dass das Sandstrahlvolumen nicht allzu hoch ausfällt. Demzufolge sind Sandstrahlpistolen mit Saugbecher eher für Detailarbeiten und die Behandlung kleiner Flächen vorgesehen.

Bei Sandstrahlpistolen mit Ansaugschlauch muss man mit zwei Schläuchen hantieren, da sie eine Schlauchverbindung zum Kompressor und eine Schlauchverbindung zu einem separaten Strahlgutbehälter erfordern. Um damit umzugehen, braucht es etwas Übung, weshalb sich diese Bauart weniger für den Einstieg, sondern eher für Erfahrene eignet. Allerdings steht eine größere Menge an Strahlgut zur Verfügung, so dass nicht so oft nachgefüllt werden muss. Zudem wird ein höheres Sandstrahlvolumen erreicht. Das hat zur Folge, dass Sandstrahlpistolen auch für längere Einsätze und die Behandlung größerer Flächen wie Fahrzeugkarosserien verwendet werden können. Abstriche muss man jedoch im Hinblick auf die Mobilität machen, da die beiden Schläuche die Beweglichkeit einschränken.



Anwendungsbereiche von Sandstrahlpistolen

Sandstrahlpistolen sind Werkzeuge, die sowohl in Privathaushalten und Heimwerkstätten als auch in Handwerk, Produktion und Industrie eingesetzt werden. Sie ermöglichen es beispielsweise, abblätternde Farbe von Holzgegenständen oder Rost von Metallteilen zu entfernen sowie Stein- und Betonböden zu säubern, um sie wieder ansehnlich zu machen. Sandstrahlpistolen kommen aber nicht nur zu Reinigungszwecken zum Einsatz, sondern dienen auch dazu, Oberflächen zur weiteren Bearbeitung zu präparieren, um sie beispielsweise neu zu streichen oder zu lackieren. Durch die abrasive Wirkung von Sand ist es möglich, Flächen aufzurauen, damit Lacke oder Legierungen besser darauf halten. Ein weiterer Einsatzbereich ist die Verdichtung oder Verfestigung. In dem Fall werden Oberflächen durch das Sandstrahlen verdichtet, wodurch der Bildung von Haarrissen entgegengewirkt und die Lebensdauer des Materials erhöht wird.

Das Sandstrahlen ist übrigens auch eine Methode, mit deren Hilfe Präzisionsteile hergestellt und die Oberflächengüte von Bauteilen verbessert werden kann. Des Weiteren lassen sich mit dem Verfahren optische Effekte erzeugen. So sind Sandstrahler beispielsweise wichtige Werkzeuge im Bereich der Glasgestaltung. Durch die Bearbeitung mit feinen Granulaten werden Oberflächen mattiert und auf diese Weise aufgewertet. Ebenso ist es möglich, mithilfe von Sandstrahlern Ornamente oder Strukturen zu schleifen, um Gegenständen einen dekorativen Charakter zu verleihen.



Darauf kommt es beim Kauf einer Sandstrahlpistole an

Zunächst ist zu überlegen, welche Art von Sandstrahlpistole sich für den Einsatzzweck am besten eignet und die individuellen Anforderungen am ehesten erfüllt. Pistolen mit Saugbecher sind einstiegsfreundlich und für kleinere Arbeiten und gelegentliche, kurze Einsätze die richtige Wahl. Demgegenüber sind Pistolen mit Anschlussschlauch die geeigneten Werkzeuge für Geübte sowie für längere Arbeitseinsätze und die Bearbeitung größerer Flächen. Beide Typen benötigen einen Kompressor, der die erforderliche Druckluft zuführt. Bei Pistolen mit Schlauch braucht man einen zusätzlichen Strahlgutbehälter, dessen Volumen auf den Anwendungsbereich abgestimmt sein muss. Zur Orientierung: Ein Volumen von 8 bis 15 l ist für den Hausgebrauch ausreichend, für anspruchsvollere Aufgaben und die Bearbeitung größerer Flächen sollten es mindestens 30 l sein. Kompressoren und Strahlgutbehälter sind mit weiteren Anschaffungskosten verbunden, was bei der Auswahl miteinbezogen werden muss.

Da es sich bei Sandstrahlpistolen um handgeführte Werkzeuge handelt, ist das Gewicht zu berücksichtigen. Bei Pistolen mit Saugbecher trägt man das Strahlmittel quasi immer mit, was die Hand ermüden kann, auch wenn die Geräte nicht für den Dauereinsatz konzipiert sind. Bei Pistolen mit Schlauch ist der Behälter fürs Strahlgut zwar extern realisiert, dafür bringen die beiden Schläuche ein gewisses Eigengewicht mit, mit dem man umgehen muss. Dennoch sind Pistolen mit Schlauch häufig leichter als solche mit Saugbecher. Es lohnt sich, bei beiden Bautypen die Angaben zum (Maximal-)Gewicht in Augenschein zu nehmen.

Des Weiteren ist auf die Art der vorliegenden Anschlüsse zu achten, um sicherzustellen, dass die Strahlpistole an den Kompressor und gegebenenfalls an den separaten Strahlgutbehälter angeschlossen werden kann. Was den Kompressor-Anschluss betrifft, so sind die meisten Sandstrahlpistolen mit einem 1/4-Zoll-Stutzen ausgestattet, der zu den meisten Kompressoren passt. Es gibt aber auch Ausführungen mit 3/8-Zoll-Stutzen. Sollten die Anschlüsse nicht kompatibel sein, kann man sich im Regelfall mit einer Kupplung behelfen. Die Schlauchlänge sollte ausreichend bemessen sein, um ein bequemes Arbeiten zu ermöglichen. 2 bis 3 m gelten als guter Mittelwert.

Wichtige technische Größen sind der Arbeitsdruck und der Luftbedarf. Günstige Modelle erzeugen einen geringen Druck von 2 oder 3 bar. Es sollten wenigstens 6 bar vorliegen, um vernünftig mit einer Sandstrahlpistole arbeiten zu können. Höherwertige Modelle schaffen es problemlos auf 8 bis 8,5 bar oder höher. Generell gilt: Je mehr Druck vorhanden ist, desto mehr Geschwindigkeit und Kraft hat der Sandstrahl und desto stärker ist der Reinigungseffekt – vorausgesetzt, der Kompressor stellt genug Luft zur Verfügung. Hier kommt der Luftbedarf (Liter pro Minute) ins Spiel. 300 l/min sind das Minimum, um größere Flächen bearbeiten zu können, besser sind 400 bis 700 l/min. Solche Mengen werden aber nur von guten Kompressoren bereitgestellt. Kleine Kompressoren bringen es lediglich auf 150 bis 200 l/min, was für kleinere Arbeiten geradeso ausreicht. Die Leistungsmerkmale des Kompressors sind also unbedingt einzubeziehen, wenn man das volle Potenzial einer Sandstrahlpistole ausschöpfen möchte.

Wie viel Arbeitsdruck eine Pistole erbringen muss, hängt von der Aufgabe und dem zugrundeliegenden Material ab. So braucht man für das Reinigen von Holz sicherlich einen geringeren Druck als für das Entrosten von Metall. Vorteilhaft ist es, wenn der Druck regulierbar ist, um unterschiedliche Werkstoffe optimal bearbeiten zu können. Die meisten Pistolen ermöglichen das. Sollte dem nicht so sein, kann man den Druck bedarfsweise über den Kompressor anpassen.

Vielen Sandstrahlpistolen liegt eine Auswahl an Zubehör bei. Sehr praktisch sind Ersatzdüsen, da sich jede Düse früher oder später abnutzt und ausgetauscht werden muss. Um vorzeitigen Verschleiß zu verhindern, sollte man darauf achten, dass Granulat, Sand und dergleichen nicht zu grobkörnig sind. Anderenfalls verstopft die Düse und trägt früher oder später Beschädigungen davon. Das Strahlmittel sollte immer auf die Aufgabe und das Material abgestimmt sein. 



 

Unser Praxistipp: Strahlgut wiederverwenden durch Rückgewinnung

Ein praktisches Feature mit Blick auf Nachhaltigkeit und Kostenersparnis ist die sogenannte Rückgewinnung. Sandstrahlpistolen mit Rückgewinnung verfügen über einen Aufsatz an der Düse und einen Auffangbeutel oder -behälter. Der Aufsatz fängt einen Teil des zurückgeschleuderten Strahlmittels auf, der dann in den Beutel befördert wird. Dadurch ist es möglich, eine gewisse Menge an Strahlgut erneut zu verwenden und Folgekosten für die Beschaffung neuen Strahlguts zu sparen. Voraussetzung ist allerdings, dass das Strahlgut überhaupt wiederverwendet werden darf. 



FAQ – häufig gestellte Fragen zu Sandstrahlpistolen

Was ist beim Umgang mit einem Sandstrahler zu beachten?

Beim Arbeiten mit einem Sandstrahler sollten unbedingt lange Schutzkleidung und geeignete Schutzausrüstung getragen werden. Dazu zählen in jedem Fall ein Mundschutz und eine Schutzbrille, um Atemwege und Augen vor umherfliegendem Strahlgut, Schmutz- und Rostpartikeln sowie entstehendem Abrieb zu schützen. Arbeitshandschuhe sind ebenfalls anzuraten. Zu beachten ist, dass Kompressoren mitunter eine hohe Betriebslautstärke entwickeln. Bei über 70 dB empfiehlt sich das Tragen eines Gehörschutzes.
 

Warum ist das Sandstrahlen mit Quarzsand verboten?

In Deutschland ist das Sandstrahlen mit Quarzsand verboten, weil dabei Feinstaub entsteht, der eine Gefahr für die Gesundheit darstellt. Dabei handelt es sich um kristallines Siliciumdioxid, das auch durch Atemschutzmasken dringt. Es kann eine sogenannte Quarzstaublunge (fachsprachlich: Silikose) hervorrufen, eine chronische und irreversible Lungenerkrankung. 
 

Was bringt das Sandstrahlen mit Soda?

Sodapulver bzw. Natriumcarbonat eignet sich als Strahlmittel sehr gut, weil es Lack, Farbe, Schmutz und Schimmel besonders schonend entfernt und auf sensiblen Materialien wie Gummi angewendet werden kann. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass es Rostbildung entgegenwirkt und somit gleichzeitig eine Schutzfunktion übernimmt.