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Ratgeber

Netzwerktester: Das Hilfsmittel für Installationen

Ein stabiles Netzwerk ist im Büro und Home-Office, bei Behörden und in Bildungseinrichtungen wie Schulen und Universitäten unerlässlich. Treten bei der Verbindung Probleme auf, stellt sich Anwendern die Frage: Liegt es am Netzwerkkabel? Wie kann ich eine LAN-Leitung überprüfen? Hier kommen Netzwerktester ins Spiel. Wie arbeiten diese Geräte und worauf kommt es bei der Wahl eines Testers an? Im Ratgeber erhalten Sie die wichtigsten Informationen.



Was ist ein Netzwerk-Tester?

Ein synonym verwendeter Name lautet LAN-Tester, denn es handelt sich um ein Werkzeug, mit dem Sie testen, ob es Probleme bei der Verkabelung im Netzwerk gibt. Sind beispielsweise der Computer und ein Drucker über Netzwerkkabel verbunden und die Auftragsübertragung funktioniert nicht, kann das Problem in einem der beiden Geräte und dessen Einstellungen begründet sein, aber ebenso könnte ein Kabel-Fehler die Netzwerkverbindung stören. Ein Netzwerktester kann aufzeigen, ob das verwendete Kabel korrekt arbeitet. 

Hintergrundwissen zu LAN und Internet

LAN steht für Local Area Network und verbindet Geräte in einem begrenzten Raum, beispielsweise dem Büro oder der Wohnung.

Ein Internet-Zugang ist damit noch nicht gemeint. Die Geräte innerhalb des Netzwerkes erhalten IP-Adressen.

Über diese zugewiesenen IP-Adressen können sie einander finden und kommunizieren. Erst wenn ein LAN-Kabel an den Router angeschlossen wird, entsteht über ihn eine Internetverbindung.

Das Testen erfolgt im laufenden Betrieb und gibt Ihnen Rückmeldung, ob die Kabel selbst die Fehlerquelle sind. In der Praxis werden drei Formen dieser Kabeltester unterschieden:


Verifizierungstester

Bei einer Verifizierung geht es immer darum, zu überprüfen, ob eine Behauptung wahr ist. Verifizierungstester leisten im Netzwerk genau das:

Sie testen, ob eine Verbindung korrekt angeschlossen wurde. Dabei geht es nicht um die erreichbare Geschwindigkeit im Ethernet-Netzwerk.


Qualifizierungstester

Die Prüfgeräte kommen zum Einsatz, wenn ein bestehendes Netzwerk nicht die gewünschten Resultate zeigt, da die Netzwerkgeschwindigkeit zu langsam ist.

Ein Qualifizierungstester ermittelt die Geschwindigkeiten für Fast Ethernet (100 Mbit/s), Gigabit Ethernet (1000 Mbit/s) und PoE (Power over Ethernet) sowie IP-Telefonie.

Oft wird zusätzlich angezeigt, ob mit der vorhandenen Verkabelung eine höhere Netzwerkgeschwindigkeit prinzipiell möglich wäre.

Auch offene Schaltkreise und vertauschte Paare werden erkannt.


Zertifizierungstester

Die dritte Geräteart wird als Sonderform von gewerblichen Netzwerkinstallateuren genutzt, die nach der Installation nachweisen müssen, dass ihre Verkabelung den ISO- oder TIA-Leistungsspezifikationen entspricht.

Wer einen Kabeltester für die heimischen vier Wände oder für allgemeine Messungen am Arbeitsplatz benötigt, kann auf Zertifizierungstester verzichten.

Was unterscheidet LAN und Ethernet?

LAN-Kabel ist ein Oberbegriff für alle Kabel, die zur Herstellung eines Netzwerkes (Lokal oder über den Router ins Internet) genutzt werden.

Darunter fallen zwar auch Systeme wie ARCNet und Token Ring, in der Mehrheit der Anwendungsfälle ist aber ein Ethernet-Netzwerk gemeint.

Ethernet- und LAN-Verbindungen werden im Sprachgebrauch daher synonym verwendet und meinen kabelgebundene Datennetze.



Wie funktioniert ein Netzwerktester?

Es wird eine Durchgangsprüfung angefertigt, bei der Strom durch alle acht Adern gesendet wird. Unterbrechungen oder Kurzschlüsse im System werden auf diese Weise sichtbar.

Zusätzlich erfolgt bei der Netzwerk-Analyse eine Widerstandsprüfung.

Neben Strom wird auch Spannung durch das Kabel gesendet und damit eine Information über die Signalqualität eingeholt.

Um die gewünschten Ergebnisse zu ermitteln, können Netzwerktester aus einem Gerät bestehen, das für die Kabelenden die entsprechenden Anschlussbuchsen bereithält.

Oft sind LED-Lampen eingebaut, die aufleuchten, wenn die Verkabelung richtig ist. Andere Modelle besitzen ein Display für ausführliche Datenangaben.

Viele Netzwerktester bestehen aber auch aus Haupt- und Remote-Einheiten.

Ein Gerät dient als Sender und leitet festgelegte Signalfolgen über das Patchkabel, während das Gegenstück als Empfänger dient.

Kommen die Daten fehlerhaft an, kann anhand der Informationen vom Gerät interpretiert werden, um welche Fehler innerhalb der Verkabelung es sich handeln könnte.


Welche Kabel werden getestet?

Für den Netzwerkaufbau werden sogenannte Patchkabel (auch Rangierkabel) aus Kupfer- oder Glasfaser genutzt. Sie sind meist vorkonfektioniert und besitzen acht Adern. Am Ende der Netzwerkkabel sitzen RJ45-Stecker beziehungsweise RJ45-Buchsen.

RJ-45 ist die Standard-Steckverbindung, um Geräte via Kabel in einem LAN-Netzwerk zu verbinden.

Manche Kabeltester testen zusätzlich den Durchgang durch Koaxkabel. Die häufigste Form der Koaxialkabel sind BNC-Kabel, kurz für "Bayonet Neill–Concelman" (benannt nach den Entwicklern Paul Neill und Carl Concelman). BNC-Kabel kommen vor allem in der Video- und Funktechnik zum Einsatz.



Welche Fehler werden beim Testen erkannt?

Einfache Modelle sind darauf ausgelegt, über insgesamt acht LED-Lampen anzuzeigen, wenn die Signale korrekt von einem Ende der Ader zum anderen Ende gelangt sind.

Für den Heimgebrauch kann dies bereits ausreichend sein.

Ausführlichere Ergebnisse liefern professionellere Netzwerktester, die entsprechend meist ein Display zur Ausgabe der Analysedaten besitzen.

Sie finden und melden unter anderem folgende Störungen:

    • Unterbrechung bei der Signalübertragung durch Kabelbruch,

    • Vertauschung von Aderpaaren,

    • Split Pair (Verdrahtungsfehler, der ein geteiltes Paar entstehen lässt. Zwei Adern, die eigentlich verdrillt sein sollten, sind mit zwei Drähten eines anderen Paares verbunden.),

    • Kabellänge schwächt das Signal ab (Temperaturänderungen können einen Ausfall bewirken),

    • defekte Abschirmung, sodass mit anderen Geräten Interferenzen entstehen,

    • Fehler an Port oder Netzwerkdose (dank PoE-Tester als Remote-Einheit).

Signal-Reichweite beachten!

Ob umfassendes Test-Kit oder ein Hauptgerät: Wichtig für die Arbeit mit einem Kabeltester ist die maximale Reichweite beim Senden und Empfangen der Testsignale. Im Heimnetz genügen im Regelfall 100 Meter, in größeren Gebäuden sollte eine hohe Reichweite ab 300 Metern gewählt werden.