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Ratgeber

Hilfsschütze: Unverzichtbar in Steuerung und Automatisierung

Während Leistungsschütze sehr hohe Lastströme schalten können, eignen sich Hilfsschütze nur für deutlich geringere Ströme bis 6 A. Dafür übernehmen sie wichtige Aufgaben in der Steuerung und Automatisierung, beispielsweise von Motoren. Lesen Sie in unserem Ratgeber, wie Hilfsschütze funktionieren und wie sie sich von Leistungsschützen unterscheiden.


Was ist ein Hilfsschütz?

Ein Leistungsschütz ist in der Lage, auch hohe Lastströme mit mehreren Hundert Ampere zu schalten. Dagegen fällt das Schaltvermögen eines Hilfsschützes mit maximal 6 Ampere eher überschaubar aus. Das Einsatzgebiet eines solchen Schützes ist allerdings auch ein völlig anderes. Der Hilfsschütz soll primär Steuerspannungen schalten und ähnelt in seiner Funktion einem Relais. Die Ansteuerung eines Leistungsschützes ist nur eine Anwendungsmöglichkeit. Schütze sind ein fester Bestandteil vieler elektrischer Anlagen: Von der Automobilfabrik bis zum Wohngebäude sind sie nahezu überall zu finden.


Wie funktionieren Hilfsschütze?

Hauptkontake = rot  /  Steuerkontakte = gelb

Der Aufbau eines Hilfsschützes unterscheidet sich grundsätzlich nicht von der Konstruktion anderer Schütze: Im Inneren befindet sich der sogenannte Anker, der sich dicht an einer Spule befindet. Auf der anderen Seite ist der Anker mit den Schaltkontakten des Schützes verbunden. Wenn nun durch die Spule ein Magnetfeld erzeugt wird, bewegt sich der Anker in Richtung der Spule und schließt die Kontakte. Der Anker ist mit einer Feder versehen, die dafür sorgt, dass er im Ruhezustand seine Ausgangsposition einnimmt und die Kontakte wieder öffnet. Diese Arbeitsweise nennt man auch monostabil. Von monostabil spricht man immer dann, wenn von mehreren möglichen Zuständen nur einer stabil ist. Liegt keine Spannung am Schütz an, befindet sich dieser im Ruhezustand. Die Kontakte werden erst geschaltet, wenn Strom fließt. Der Schütz ist dann in der Arbeitsstellung.


Welche Vorteile haben Halbleiterschütze?

Halbleiterschütze bieten im Vergleich zu konventionellen Schützen eine ganze Reihe an Vorteilen, die wir nachfolgenden kurz erläutern möchten:

Ein Halbleiterschütz hat eine erheblich höhere elektrische Lebensdauer. Er ist vollkommen verschleißfrei und besitzt keine beweglichen Bauteile. Eine regelmäßige Wartung ist daher nicht nötig. Dank seiner Resistenz gegenüber Stößen und Vibrationen kann zudem auf zusätzliche Dämpfungsmaßnahmen verzichtet werden. Ein Halbleiterschütz arbeitet absolut geräuschlos, was ihn zur ersten Wahl beim Einsatz in lärmsensitiven Umgebungen wie Büros, Hotels oder Krankenhäuser macht. Darüber hinaus weist der Halbleiterschütz eine wesentlich geringere Leistungsaufnahme auf als ein konventioneller Schütz. Weitere Vorteile sind bessere Schaltzeiten, Unempfindlichkeit gegenüber Staub, eine bessere Kontaktsicherheit und Beständigkeit gegenüber Korrosion.


Was muss ich beachten, wenn ich einen Hilfsschütz kaufe?

Wenn Sie einen Schütz kaufen, sollten Sie in jedem Fall auf eine passende Schaltleistung achten. Der Schütz muss dabei immer mindestens die gleiche Leistung schalten können, die auch der Verbraucher benötigt. Ebenfalls wichtig ist neben der Polzahl, ob der Schütz mit Gleich- oder Wechselstrom betrieben werden soll. Viele Hilfsschütze können bei Bedarf mit einem Hilfsschalterblock um zusätzliche Anschlüsse erweitert werden. Einige normale Schütze sind darüber hinaus mit bereits integrierten Hilfskontakten ausgestattet oder lassen sich durch ein entsprechendes Modul einfach aufrüsten. Ein separater Hilfsschütz kann dann entfallen. Auch bei der Montage haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Optionen: Am häufigsten werden Schütze an der Hutschiene befestigt. Es sind auch Modelle erhältlich, die mittels Montageplatte fixiert werden können, oder deren Montage dank eines speziellen Gehäuses direkt an der Wand erfolgen kann.


Unser Praxistipp: Hilfskontakt nicht als Hauptkontakt verwenden!

Im Vergleich zum Leistungsschütz besitzt der Hilfsschütz keine Hauptkontakte, sondern lediglich Hilfskontakte. Ein solcher Hilfskontakt sollte aufgrund der fehlenden Lichtbogen-Löscheinrichtung, speziell bei höheren Lasten, nicht als Hauptkontakt verwendet werden. Erfolgt dennoch ein zweckentfremdeter Einsatz, können schwerwiegende Beschädigungen am Schütz oder sogar Brände die Folge sein.


FAQ – häufig gestellte Fragen zu Hilfsschützen

Was versteht man unter einer Spule?

Im Bereich der Elektrotechnik definiert der Begriff Spule einen festen Körper, der mit einer gewissen Anzahl an Drahtwicklungen umgeben ist. Eine solche Spule ist in der Lage, durch ein Magnetfeld eine Spannung zu erzeugen. Dieses Phänomen wird auch Induktivität genannt.

Wann werden Schütze mit zwangsgeführten Kontakten eingesetzt?

Immer wenn ein Schütz eine für die Sicherheit relevante Funktion hat, besitzt er zwangsgeführte Kontakte. Dabei liegt das Prinzip zugrunde, dass Öffner- und Schließer-Kontakte niemals zur gleichen Zeit geschlossen sein können.

Was ist ein pneumatischer Schütz?

Wirkung und grundlegende Funktionsweise unterscheiden sich bei einem pneumatischen Schütz nicht von einem normalen Schütz.

Wie der Name bereits andeutet, wird bei einem pneumatischen Schütz allerdings kein Elektromagnet verwendet, um den Anker zu bewegen, sondern Druckluft.

Das Anlegen einer Steuerspannung ist dabei nicht nötig, die Schaltvorgänge werden durch eine Erhöhung des Druckes ausgelöst.

Was ist ein Relais?

Bei einem Relais handelt es sich um einen elektromagnetischen oder elektromechanischen Schalter. Das primäre Einsatzgebiet liegt beim Ein-, Aus- und Umschalten von Stromkreisen. Wie bei einem Schütz wird auch bei einem Relais ein Anker durch ein von einer Spule erzeugtes Magnetfeld bewegt. Während dieses Vorganges werden die Kontakte geöffnet beziehungsweise geschlossen. Im Vergleich zum Schütz besitzt ein Relais einen Einfachkontakt, während Schütze über Doppelkontakte verfügen. Darüber hinaus sind Schütze in der Lage, deutlich höhere Lastströme zu schalten, als es bei einem Relais möglich ist.