Ratgeber
Desktop-PCs sind mehr als nur stationäre Computer. Sie bilden das Rückgrat moderner Unternehmen und ermöglichen effiziente Arbeitsabläufe in jeder Branche.
Von der Textverarbeitung bis zur komplexen Datenanalyse bieten leistungsstarke Desktop-PCs die notwendige Rechenleistung und Flexibilität für anspruchsvolle Aufgaben.
Doch welcher Desktop-PC passt am besten zu Ihrem Unternehmen? Worauf sollten Sie beim Kauf achten, um langfristig von Ihrer Investition zu profitieren?
In unserem Ratgeber erfahren Sie alle wichtigen Informationen rund um Desktop-PCs im Business-Umfeld. Wir beleuchten die Vorteile moderner Systeme, geben Tipps zur Auswahl der richtigen Hardware und zeigen, wie Sie Ihre IT-Infrastruktur zukunftssicher gestalten.
Erfahren Sie, wie Sie mit dem passenden Desktop-PC die Produktivität Ihrer Mitarbeiter steigern, Arbeitsabläufe optimieren und Ihr Unternehmen erfolgreich in die digitale Zukunft führen können.
Der Begriff Desktop-PC (alternativ Desktop-Computer oder einfach nur Desktop) hat in den vergangenen Jahrzehnten einen Bedeutungswandel erlebt. Wörtlich genommen bezeichnet ein Desktop-PC einen Personal Computer (PC), der auf dem Schreibtisch steht (engl. desktop: dt. "Schreibtisch"). Tatsächlich handelte es sich ursprünglich um Computer in Gehäusen, die kompakt genug waren, um liegend oder stehend auf dem Tisch platziert werden zu können. Ist heute von einem Desktop-PC die Rede, meint man allgemein einen PC mit Gehäuse, der am Schreibtisch genutzt wird – egal, ob er darauf oder darunter steht. Auch größere Tower-PCs werden demnach als Desktop-PCs bezeichnet.
Bei Desktop-Rechnern für den Privatgebrauch handelt es sich häufig um Gaming-PCs, die auf das Spielen von Computerspielen optimiert sind. Ansonsten werden in Privathaushalten eher Laptops oder Tablets genutzt, da sie weniger Platz beanspruchen und mobil einsetzbar sind. Im beruflichen Kontext spielen Desktop-Systeme aber nach wie vor eine große Rolle. Sie sind essenzielle Arbeitsgeräte in so gut wie jeder Branche, sei es in Büros, in Praxen, Hotels, Banken, Labors, etc.
Ein Computer besteht aus diversen Komponenten, die optimal aufeinander abgestimmt sein müssen, damit das System eine gute Leistung erbringt. Das Herzstück bilden Mainboard, CPU, Arbeitsspeicher und GPU. Das Mainboard oder Motherboard ist die Schaltzentrale des Rechners. Die anderen PC-Komponenten sind entweder darauf verbaut oder per Kabel mit der Platine verbunden.
Die CPU (Central Processing Unit) ist die zentrale Reicheneinheit, oftmals einfach nur Prozessor genannt. Sie ist dafür verantwortlich, sämtliche Befehle, seien es Ihre oder die, die Programme erteilen, entweder selbst auszuführen oder gegebenenfalls anderen PC-Komponenten zuzuweisen. Dafür hat sie mehrere Rechenkerne (Cores). Wie viele, ist von Modell zu Modell unterschiedlich. Auf dem Markt konkurrieren zwei CPU-Hersteller miteinander: AMD und Intel. AMD hat für Desktop-PCs seine AMD-Ryzen-Modelle im Angebot, während Intel regelmäßig neue Intel-Core-CPUs ins Rennen schickt.
Der Arbeitsspeicher, RAM (Random Access Memory) genannt, ist eine Form von flüchtigem Speicher. Das bedeutet, dass Daten darauf nicht dauerhaft gespeichert werden. Stattdessen werden im Arbeitsspeicher nur die Daten abgelegt, die für die Ausführung laufender Prozesse erforderlich sind. Sind sie nicht mehr von Nöten, werden sie wieder aus dem RAM entfernt.
Die GPU (Graphics Processing Unit) ist als Grafikprozessor für die Berechnung sämtlicher Bildinformationen verantwortlich. Es gibt dedizierte Grafikkarten, aber auch Onboard-Chips auf dem Mainboard sowie CPUs mit integrierter GPU. Viele Intel-Core- und AMD-Ryzen-Prozessoren haben eine eigene Grafikeinheit. Separate Grafikkarten gibt es von NVIDIA (die GeForce-RTX-Modelle zum Beispiel), AMD und Intel.
Weitere wichtige PC-Komponenten sind der Festspeicher (Festplatte oder SSD), das Netzteil (für die Stromversorgung aller Komponenten) und Kühler, die eine Überhitzung der Komponenten verhindern.
Desktop-PCs sind als Arbeitsmaschinen weit verbreitet. Zwar gibt es Stimmen, die das baldige Aussterben der stationären Rechner prophezeien, das ist jedoch ziemlich unwahrscheinlich. PCs für den Schreibtisch, ob Mini-PC oder großer Tower, haben im Vergleich zu Notebooks einige Vorteile, so dass ihre Daseinsberechtigung bis auf Weiteres nicht gefährdet sein dürfte.
Dazu zählt die Freiheit bei der Konfiguration des Setups am Arbeitsplatz. Nutzer und Nutzerinnen entscheiden nach individuellen Vorlieben, welche Monitore und weitere Peripherie wie Tastatur und Maus sie verwenden möchten. Zwar ist es auch möglich, zusätzliche Eingabegeräte und Bildschirme an einen Laptop anzuschließen, jedoch sind die Anschlussmöglichkeiten in der Regel begrenzt.
Des Weiteren sind Desktop-PCs in zweierlei Hinsicht langlebiger. Ist eine verbaute Hardwarekomponente defekt, kann man sie einfach austauschen oder austauschen lassen – beim Notebook gestaltet sich das schwierig bis unmöglich. Außerdem können selbst ältere Desktops für neue Herausforderungen wie anspruchsvolle Software fit gemacht werden, indem man sie mit besseren PC-Komponenten aufrüstet.
Der Markt für Desktop-PCs ist groß. Welches Komplettsystem sich für den jeweiligen Einsatzzweck am besten eignet, hängt von den verbauten Komponenten ab.
Der Prozessor
Der Hauptprozessor hat maßgeblichen Einfluss auf die Leistung des Computers. Zwei Eigenschaften sind von großer Bedeutung. Zum einen ist auf die Anzahl der Kerne (Cores) zu achten. Es gibt CPUs mit zwei, vier, sechs, acht, zehn, zwölf oder noch mehr Kernen. Je mehr Kerne vorhanden sind, desto mehr Aufgaben kann der Prozessor parallel erfüllen. Wie schnell die einzelnen Kerne arbeiten, hängt von der Taktrate (in GHz) ab. Einfach ausgedrückt: Je mehr Kerne eine CPU hat und je größer die Anzahl an GHz, mit der sie getaktet sind, desto leistungsstärker ist der Prozessor. Für einen einfachen Business-PC reicht ein Modell mit vier Kernen aus. CPUs mit acht, zehn oder zwölf Kernen, die sich vor allem in Gaming-PCs finden, wären für Office-Anwendungen zu viel des Guten. Wenn der Rechner jedoch für Videoschnitt oder ähnlich anspruchsvolle Aufgaben gedacht ist, sollte es mindestens ein Prozessor sein, der auch für einen Gaming-PC geeignet wäre. Prozessoren mit 20 Kernen sind speziell für professionelle Zwecke konzipiert und die richtige Wahl bei sehr hohen Anforderungen.
Ob Sie zu einem Desktop-PC mit AMD-Ryzen- oder Intel-Core-Prozessor greifen, ist prinzipiell unerheblich. Die Frage stellt sich nur, wenn Sie eine der beiden Marken bevorzugen. Auf die Kompatibilität mit dem Mainboard müssen Sie nicht achten, wenn Sie ein Komplettsystem kaufen, da diese selbstverständlich gegeben ist. In Sachen Leistung nehmen sich die beiden Konkurrenten nicht viel. Unter den AMD-Ryzen- und den Intel-Core-CPUs finden sich gleichermaßen günstige Modelle für simple Office-Anwendungen, leistungsstarke High-End-Prozessoren und alles dazwischen.
Die Grafikkarte
Ein Office-Rechner, mit dem ausschließlich Dokumente bearbeitet werden, braucht keine dedizierte Grafikkarte. Viele Komplettsysteme kommen mit einem Onboard-Grafikchip oder eine CPU mit integrierter GPU daher, was für einfache Anwendungen völlig genügt. Für die Bearbeitung von visuellen Inhalten sollte der Desktop-PC hingegen über eine separate Grafikkarte verfügen. Es muss nicht gleich das aktuelle Flaggschiff der NVIDIA-GeForce-RTX- oder AMD-Radeon-RX-Reihe sein. Diese sind eher für Gaming-PCs gedacht. Ein Modell der Mittelklasse reicht für die Bild- und Videobearbeitung oft schon aus.
Das Mainboard
Beim Kauf eines kompletten Desktop-PCs haben Sie nicht das Problem, selbst nach einem Mainboard Ausschau halten zu müssen, das kompatibel zur CPU ist. Ist in einem Rechner ein Prozessor von Intel verbaut, steckt er auf einer Hauptplatine mit dem passenden CPU-Sockel und Chipsatz. Das gilt analog für PC-Systeme mit AMD-Ryzen-Prozessor. Trotzdem sollten Sie darauf achten, welches Motherboard im PC verbaut ist. Gerade im Hinblick auf die Erweiterungs- und Upgrade-Optionen spielt diese Komponente eine wichtige Rolle. Mainboards haben unterschiedlich viele Anschlüsse. Damit sind sowohl USB-Ports gemeint als auch SATA-Anschlüsse für SSDs und Festplatten sowie M.2-Slots für schnelle NVMe-SSDs. Soll der Desktop-PC Bluetooth unterstützen und USB-C-Ports bieten, nehmen Sie die Hauptplatine diesbezüglich unter die Lupe. Beides ist keine Selbstverständlichkeit. Es gibt viele Motherboards, die weder das eine noch das andere haben.
Festplattenspeicher und Arbeitsspeicher
Um Dokumente, Bilder, Videos und Programme abspeichern zu können, ist Speicherplatz nötig. Festplatten oder SSDs sind in Fertig-PCs bereits enthalten. SSDs lesen und schreiben bedeutend schneller als die mechanischen HDDs, dafür sind HDDs deutlich günstiger und bieten somit mehr GB pro Euro. Oftmals haben Desktop-PCs eine Kombination aus beidem, beispielsweise eine kleine 256-GB-SSD und eine Festplatte mit 500 GB oder 1 TB. Erstere können Sie dann als Speicher für das Betriebssystem (bspw. Windows) und wichtige Programme nutzen, während Sie auf der HDD alle möglichen Einzeldateien sichern.
Eine SSD zu haben, erhöht die Performance eines Computers deutlich. Das äußert sich darin, dass er schneller hochfährt und Programme flotter laden. Ebenso leistungsrelevant ist der Arbeitsspeicher. Für den Office-Bedarf sind 8 GB RAM normalerweise ausreichend. Für anspruchsvollere Aufgaben und Systeme, die Multitasking beherrschen müssen, sollten es mindestens 16 GB RAM sein. Auch die Art des Arbeitsspeichers spielt eine Rolle. Moderner DDR5-Speicher ist höher getaktet als DDR4-RAM und arbeitet somit schneller, für einen Office-PC ist das jedoch nicht notwendig.
Optische Laufwerke
Viele moderne PCs haben kein optisches Laufwerk mehr. Die meisten Programme werden heutzutage in digitaler Form aus dem Internet bezogen. Wenn Sie also ein DVD-Laufwerk benötigen, achten Sie darauf, ob ein solches tatsächlich eingebaut ist. Meistens handelt es sich dabei gleich um ein Laufwerk mit Brennerfunktion.
Gehäuse und Kühlung
Das Gehäuse ist mehr als nur eine optisch ansprechende Hülle für das PC-System. Die Bauart hat maßgeblichen Einfluss auf die Kühlung. Einige Gehäuse haben bereits eingebaute Lüfter und bieten Platz, weitere einzubauen. Ein guter Komplett-PC kommt mit einem ausgefeiltem Kühlsystem daher. Das ist vor allem dann wichtig, wenn leistungsstarke Hardware verbaut ist, die öfter gefordert wird. Gegen ein Überhitzen der Komponenten helfen nicht nur die Gehäuselüfter und eine clevere Bauweise, die einen guten Airflow begünstigt, sondern auch ein leistungsstarker CPU-Kühler. Obendrein sollte das Gehäuse so konstruiert sein, dass das Kabelmanagement leichtfällt. Vorteilhaft ist beispielsweise, wenn Kabelkanäle zur Verfügung stehen. Verlaufen die Kabel kreuz und quer durch das Innere des Rechners, behindert das den Luftstrom und kann sich negativ auf die Kühlung auswirken. Ein weiteres wichtiges Detail, auf das es beim Gehäuse zu achten gilt: Wie viele Laufwerkslots sind vorhanden? Um den Speicherplatz mit Festplatten oder SSDs zu erweitern, sind nicht nur die entsprechenden Anschlüsse nötig, die Datenträger müssen auch im Gehäuse untergebracht werden.
Wenn Angaben wie 16 GB DDR4-RAM, 256-GB-SSD oder 3,8 GHz nur Fragezeichen in Ihrem Kopf entstehen lassen, kann es hilfreich sein, sich die Systemvoraussetzungen der Programme, die für die Arbeit benötigt werden, anzuschauen und diese mit den Angaben in den PC-Spezifikationen abzugleichen. So bekommen Sie ein Gefühl dafür, ob ein PC leistungsstark genug oder zu schwach für Ihre Zwecke ist, ohne tatsächlich verstehen zu müssen, was es mit einem 16 GB DDR4-Speicher, der Taktfrequenz der CPU und dergleichen auf sich hat.
Wann sollte man sich einen neuen PC anschaffen?
Genügt ein Computer nicht mehr Ihren Ansprüchen, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder tauschen Sie Einzelkomponenten aus beziehungsweise rüsten weitere Hardware (wie eine zusätzliche SSD oder Extra-RAM) nach oder Sie schaffen sich einen neuen Computer an. Letzteres ist dann empfehlenswert, wenn der alte PC ein so massives Upgrade erfordern würde, dass die Kosten für Einzelteile und gegebenenfalls den sachgerechten Einbau über dem Preis eines neuen Computers liegen. Da es heutzutage schon für wenige 100 Euro recht gute Desktops fürs Büro gibt, lohnt sich ein Neukauf in vielen Fällen – insbesondere für Anwenderinnen und Anwender, die sich nicht mit technischen Details beschäftigen möchten.
Wie nutze ich WLAN mit meinem Desktop-PC?
Anders als Laptops verfügen Desktops nicht standardmäßig über integrierte WLAN-Empfänger, können aber leicht mit entsprechenden Adaptern ausgestattet werden. Ein WLAN-Stick lässt sich zum Beispiel einfach in einen der USB-Anschlüsse des Rechner stecken. Alternativ verwenden Sie eine LAN-Steckkarte mit Antennen, die fest in einem PCI-Slot des Mainboards installiert wird. Damit lassen sich mitunter höhere Reichweiten erzielen als mit Sticks.
Was ist ein All-in-One-PC?
Als All-in-One-PCs werden manchmal fertige Desktops bezeichnet, die mit interner Hardware und mit einem Betriebssystem ausgestattet sind. Richtige All-in-One-Lösungen sind aber etwas anderes. Sie sehen wie ein normaler Monitor aus und haben die komplette PC-Hardware in ihrem Inneren verbaut. Solche Komplett-PCs sind besonders platzsparend und gut für kleine Arbeitsplätze geeignet. Suchen Sie einen sehr kompakten Computer, lohnt sich auch ein Blick auf dedizierte Mini-PCs, die sich durch sehr geringe Abmessungen auszeichnen.
Was ist besser: Intel Core oder AMD Ryzen?
Das lässt sich nicht pauschal beantworten, denn die Leistungsunterschiede halten sich in Grenzen. Am Ende zählt am meisten, wie viel die Hardware kostet, wobei es natürlich auch Anwenderinnen und Anwender gibt, die markentreu sind und sich Intel oder AMD fest verschrieben haben, so dass ein Produkt der Konkurrenz vermutlich nicht in Frage kommt.
Ist ein Mini-PC leistungsschwächer als größere Rechner?
Ja. Das ist durch die geringe Größe bedingt. In das Gehäuse eines Mini-PCs passt keine große Grafikkarte und auch die Anschlussmöglichkeiten fallen weniger umfangreich aus, da nur ein kleines Mainboard enthalten ist. Es ist auch kein Platz für einen sonderlich großen CPU-Kühler vorhanden, weshalb kein allzu starker Intel- oder AMD-Prozessor in einem Mini-PC verbaut werden kann, da dieser eine starke Kühlung erfordert, um während des Betriebs nicht zu überhitzen. Aus diesen Gründen sind Mini-PCs nur als Office-PCs für einfache Aufgaben verwendbar. Als Systeme für die professionelle Bild- und Videobearbeitung sind sie genauso ungeeignet wie als Gaming-PCs.
Wie lange dauert es, bis ich einen High-End-PC upgraden oder austauschen muss, weil er nicht mehr stark genug ist?
Das hängt von der technischen Weiterentwicklung und davon ab, was Sie mit dem PC machen möchten. Während Gamer und Gamerinnen ihre Hardware im Schnitt alle drei bis vier Jahre upgraden müssen, um Spiele in bester Qualität genießen zu können, sieht das bei Rechnern, die für berufliche Tätigkeiten vorgesehen sind, meist anders aus. Ein Computer für die Videobearbeitung wird viele Jahre gute Dienste leisten, wenn Sie einmal in ein starkes System investiert haben und sich kein neues, qualitativ hochwertigeres Videoformat durchsetzt. Wenn aber die Standardauflösung für Videos steigt und Sie diese nutzen möchten, wird die Bearbeitung des Videomaterials für den Rechner aufwendiger. Dann kann selbst ein System, das zum Kaufzeitpunkt das Beste vom Besten war, ein Upgrade, etwa in Form einer besseren Grafikkarte oder mehr GB RAM, erfordern.