Ratgeber
Die Heizungssteuerung von Homematic IP macht Ihre Fußbodenheizung smart. Sie ermöglicht es, die Heiztemperatur bedarfsgerecht zu regulieren und auf diese Weise Energie und Kosten zu sparen.
In unserem Ratgeber erfahren Sie, welche Features die intelligente Fußbodenheizungssteuerung bietet, wie sie nachgerüstet werden kann und worauf beim Kauf zu achten ist.
Smart Home Ratgeber
Das Angebot an Smart Home-Systemen ist riesig: Ihnen stehen viele unterschiedliche Hausautomationssysteme zur Auswahl.
In unserem Smart Home Ratgeber finden Sie nützliches und interessantes Wissen rund um alle Anwendungsgebiete zu Thema Smart Living.
Wir erklären Ihnen worauf Sie bei der Auswahl eines Smart Home-Systems achten müssen und welche Möglichkeiten und Vorteile ein intelligentes Zuhause bietet.
Eine Fußbodenheizung bietet allerhand Vorteile. Sie temperiert den gesamten Bodenbereich und sorgt auf diese Weise für eine gleichmäßige Wärmeabgabe im ganzen Raum. Im Vergleich zu gewöhnlichen Heizkörpern arbeitet sie energiesparender, da sie eine geringere Vorlauftemperatur benötigt. Bei Heizkörpern liegt diese zwischen 50 °C und 60 °C, bei Fußbodenheizungen beträgt sie lediglich 35 °C.
Nun verhält es sich bei klassischen Fußbodenheizungen so, dass die gewünschte Raumtemperatur nur manuell über Thermostate an der Wand eingestellt werden kann. Das setzt voraus, dass man selbst vor Ort ist. Es ist nicht möglich, die Heizung von unterwegs höher oder niedriger zu stellen. In der Folge belassen es viele Nutzer und Nutzerinnen aus Gründen der Bequemlichkeit bei der eingestellten Temperatur. Die Heizung heizt dann auch, wenn niemand anwesend ist. Das ist insofern problematisch, als weiteres Einsparpotenzial ungenutzt bleibt, denn würde die Fußbodenheizung gesteuert, könnten die Heizkosten nochmals gesenkt werden.
Die smarte Fußbodenheizungssteuerung von Homematic IP ist in dem Fall die ideale Lösung. Sie regelt die Fußbodenheizung bedarfsgerecht und für jeden Raum separat. Die Einstellung der Temperatur erfolgt entweder vor Ort über das Homematic-IP-Wandthermostat oder über die Homematic IP App auf dem Smartphone – auch von unterwegs. Eine Sprachsteuerung via Amazon Alexa oder den Google Assistant ist ebenfalls realisierbar. Alle Komponenten arbeiten funkbasiert, so dass keine aufwendige Verkabelung notwendig ist, was eine einfache Montage ermöglicht und gerade beim Nachrüsten und Modernisieren von Mietwohnungen sowie Einheiten in Bestandsbauten vorteilhaft ist, in denen keine größeren Umbaumaßnahmen durchgeführt werden dürfen.
Voraussetzung für den Betrieb des Funksystems ist eine Smart-Home-Zentrale, die als Schnittstelle aller angebundenen Komponenten dient. Zur Auswahl stehen drei Schaltzentralen: der Homematic IP Access Point, die ältere Homematic IP Zentrale CCU2 und die aktuelle Homematic IP Zentrale CCU3. Der Homematic IP Access Point ermöglicht eine Anbindung ans Internet und an Cloud-Services, während die CCU3-Zentrale cloud-unabhängig funktioniert und deshalb die sicherere Lösung ist, wenn das Internet ausfallen sollte. Eine Steuerung via Homematic-IP-App ist nur mit einem Access Point möglich. Die CCU3 ist dagegen für eine lokale Steuerung ausgelegt und bietet zu diesem Zweck eine Weboberfläche mit vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten.
Mit Homematic IP können Sie Ihre bestehende Fußbodenheizung smart machen und von den Vorzügen einer intelligenten Heizungssteuerung profitieren. Das System bietet allerhand praktische Funktionen, die das Heizen effizienter gestalten und darüber hinaus viel Komfort in den Alltag bringen. Die Vorteile im Überblick:
Bedarfsgerechte Einzelraumregelung
Das Homematic-IP-Heizungssteuerungssystem temperiert jeden Raum individuell. Auf diese Weise lässt sich für jeden Bedarf eine optimale Einstellung finden. Das System lernt mit und optimiert sein Regelverhalten auf Basis moderner Algorithmen selbständig. Manuelle Änderungen per App oder Thermostat sind trotzdem jederzeit möglich. Die Durchflussmenge innerhalb der Heizkreise wird exakt reguliert, so dass ein hydraulischer Abgleich nicht mehr nötig ist.
Einstellbare Betriebsmodi
Die Heizungssteuerung von Homematic IP bietet die Möglichkeit, mehrere Heizprofile zu erstellen, die für jeden Raum individuell festgelegt werden können. Die Heizprofile lassen sich so anlegen, dass sie dem persönlichen Lebens- und Arbeitsrhythmus entsprechen.
Es können Temperaturverläufe mit bis zu 13 Änderungen am Tag erstellt werden. Darüber hinaus stehen mehrere Betriebsmodi zur Auswahl. Im Automatikmodus reguliert sich die Fußbodenheizung eigenständig und orientiert sich dabei an den Vorgaben des aktuell eingestellten Heizprofils.
Im manuellen Modus kann die Wunschtemperatur unabhängig von den programmierten Heizprofilen per Hand eingegeben werden. Im Urlaubsmodus senkt sich die Temperatur der Fußbodenheizung ab, um während längerer Abwesenheitszeiten Energie zu sparen.
Im Partymodus kann ein konkretes Zeitfenster vorgegeben werden, in dem die Raumtemperatur auf einem bestimmten Wert gehalten wird.
Bidirektionale Funkübertragung
Die Komponenten der Heizungssteuerung kommunizieren kabellos mit der Homematic IP Smart-Home-Zentrale (Access Point oder CCU2/CCU3). Als Funkstandard wird das speziell für Homematic IP entwickelte BidCoS-Protokoll (Bidirectional Communication Standard) verwendet, das einen bidirektionalen Datenaustausch ermöglicht. Das bedeutet, dass der Sender eine Rückmeldung darüber bekommt, ob der Befehl beim Empfänger angekommen ist und ausgeführt wurde. Über BidCoS funken die Homematic-IP-Geräte auf dem 868-MHz-Frequenzband und damit unabhängig von WLAN, Bluetooth oder DECT. Störungen im WLAN beispielsweise haben daher keine Auswirkungen auf die Funkverbindung.
Zahlreiche Erweiterungs- und Automatisierungsmöglichkeiten
Das Steuerungssystem von Homematic IP ist modular aufgebaut und mit anderen Smart-Home-Sensoren aus der Homematic-IP-Serie kombinier- und erweiterbar, woraus sich zahlreiche Automatisierungsmöglichkeiten ergeben. So besteht beispielsweise die Option, die Wärmeabgabe in Abhängigkeit von Bedingungen zu regeln. Kommuniziert die Fußbodenheizung beispielsweise mit Tür-Fenster-Kontakten, können diese veranlassen, dass die Wärmeabgabe gedrosselt wird, sobald sie detektieren, dass eine Tür oder ein Fenster geöffnet ist. Ebenso ist es möglich, die Heizung mit Temperatur- und Luftfeuchtigkeitssensoren oder Wetterstationen zu kombinieren.
Die Homematic-IP-Fußbodenheizungssteuerung ist ein System aus Aktoren, Stellantrieben, Thermostaten und Bedienelementen. Die Aktoren, auch Controller genannt, steuern die Ventile der Fußbodenheizung. Sie ermöglichen eine individuelle Regelung der Temperatur Raum für Raum. Dazu öffnen oder schließen sie die angeschlossenen Stellantriebe im Heizkreisverteiler. Die Montage der Controller erfolgt mittels Schrauben oder auf einer Hutschiene im Verteiler.
Angeboten werden Homematic-IP-Fußbodenheizungsaktoren für 6, 10 oder 12 Heizkreise plus Umwälzpumpe. Die 6-fach- und 10-fach-Aktoren sind in Varianten mit 230 V oder 24 V für Stellantriebe mit thermischer PMW-Regelung (auf oder zu) erhältlich. Der 12-fach-Fußbodenheizungsaktor ist motorbetrieben. Er übernimmt die stufenlose Wärmeregelung über motorische Stellantriebe und verfügt über ein Display, auf dem die Ventilpositionen der einzelnen Heizkreise übersichtlich dargestellt sind. Die motorischen Stellantriebe sind in der Lage, die Durchflussmenge exakter zu regulieren als konventionelle Stellantriebe, was zu einer effizienten Auslastung des Heizsystems beiträgt.
Zur Steuerung der Aktoren kommen Homematic-IP-Wandthermostate zum Einsatz. In jedem Raum sollte eines vorhanden sein. Das Thermostat misst permanent die Raumtemperatur und vergleicht diese mit dem eingestellten Soll-Wert. Je nach Ergebnis reguliert es die Heizung hoch oder runter. Um die Heizung bedienen zu können, nutzen Sie Wandtaster oder die Homematic-IP-App. Alternativ richten Sie einen Sprachbefehl an Amazon Alexa oder den Google Assistant. Auch wenn eine App-Steuerung übers Smartphone sehr komfortabel ist, sind Wandtaster in vielen Situationen die alltagstauglichere Variante. Hierüber können Sie beispielsweise beim Verlassen des Hauses sämtliche Heizungen gleichzeitig abschalten, ohne zum Handy greifen zu müssen.
Über die separat erhältliche Multi IO Box von Homematic IP lassen sich zusätzliche Geräte zur Automatisierung von Prozessen einbinden. Sie benötigen die Box zum Beispiel bei der Verwendung von Temperatur- oder Feuchtigkeitsbegrenzern, externen Schaltuhren sowie zum Umschalten vom Heiz- in den Kühlbetrieb bei Fußbodenheizanlagen mit Kühlfunktion.
Homematic IP bietet einen kostengünstigen Einstieg in die intelligente Heizungssteuerung und ist jederzeit erweiterbar. Welche Komponenten Sie benötigen, um Ihre vorhandene Fußbodenheizung smart zu machen, hängt im Wesentlichen davon ab, ob Sie sich eine basale Lösung oder umfassendere Smart-Home-Funktionen wünschen. In dem Zusammenhang können zwei Ausbaustufen unterschieden werden:
Die erste Ausbaustufe stellt die Kombination aus motorischen Fußbodenheizungsaktoren und Wandthermostaten da. Für die Installation tauschen Sie die vorhandenen Raumthermostate gegen Homematic-IP-Thermostate mit Schaltausgang aus.
Über die Steuerung des Relais-Ausgangs wird die Raumtemperatur entsprechend Ihrer Heizprofile angepasst. Für den Betrieb ist weder ein Access Point noch eine CCU2/CCU3-Zentrale erforderlich, denn das Anlernen und die Konfiguration erfolgen ausschließlich über das Thermostat. Dementsprechend handelt es sich um eine Stand-Alone-Lösung.
Die zweite Ausbaustufe stellen ein oder mehrere Homematic IP Fußbodenheizungsaktoren für 24 oder 230 V in Verbindung mit Homematic-IP-Wandthermostaten und einem Access Point oder einer CCU2/CCU3-Zentrale dar. Diese Lösung ermöglicht es, weitere Smart-Home-Komponenten wie Tür-Fenster-Kontakte oder Wandtaster in das System zu integrieren. Wenn Sie Wert auf einen möglichst großen Funktionsumfang legen, liegen Sie hiermit richtig.
Mit Homematic IP wired gibt es eine kabelgebundene Variante des Smart-Home-Systems. Das Bussystem ist für die Installation im Verteilerschrank vorgesehen und wird über das Gateway HmIPW-DRAP gesteuert. Es existiert eine Verbindung zur Homematic-IP-Cloud, aber es ist ebenso ein rein lokaler Betrieb ohne Internetanbindung möglich. Durch Hinzufügen der Smart-Home-Zentrale CCU3 lassen sich zahlreiche funkbasierte Homematic-IP-Komponenten wie Schalt-Mess-Aktoren mit dem Bussystem kombinieren.
Für welche Fußbodenheizungen ist die Heizungssteuerung von Homematic IP geeignet?
Die intelligente Heizungssteuerung von Homematic IP eignet sich für alle wasserbasierten Fußbodenheizungen. Elektrische Fußbodenheizungen werden zum aktuellen Zeitpunkt nicht unterstützt.
Mit welchen Ventilen sind die Stellantriebe von Homematic IP kompatibel?
Die Stellantriebe von Homematic IP sind mit allen Ventilen kompatibel, die ein Gewindemaß von M30 x 1,5 mm haben. Für andere Ventilgrößen werden entsprechende Adapter angeboten.
Ist die Smartphone-App von Homematic IP kostenlos?
Ja, Homematic IP bietet eine kostenlose Smartphone-App für iOS und Android, die auch keine Folgekosten nach sich zieht. Mit ihrer Hilfe können Sie neue Homematic-IP-Technik innerhalb kürzester Zeit anlernen und einrichten und von jedem Ort der Welt aus auf Ihre Heizungssteuerung und andere Smart-Home-Funktionen zugreifen.
Inwieweit sind meine Daten bei Verwendung der App geschützt?
Für die Nutzung der App ist keine Registrierung erforderlich. Bei der Konfiguration des Systems und der Anmeldung an der Cloud werden keine persönlichen Daten abgefragt, so dass Nutzer und Nutzerinnen anonym bleiben. Der Serverstandort befindet sich in Deutschland, so dass für Sicherheit beim Datentransfer und Datenzugriff nach strengen Datenschutzvorgaben gesorgt ist.