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Ratgeber

Leistungsschütze: Wichtiger Bestandteil in der Elektroinstallation

Ob im Einzelhandel, in Bürogebäuden oder im Produktionsbetrieb – Leistungsschütze sind fester Bestandteil vieler Elektroinstallationen und kommen aufgrund ihrer hohen Spannungsfestigkeit überall dort zum Einsatz, wo das Schalten von größeren Lasten erforderlich ist. Lesen Sie in unserem Ratgeber, welche Unterschiede es zwischen Schütz und Relais gibt und worauf Sie beim Kauf achten müssen.


Wo werden Leistungsschütze eingesetzt?

Leistungsschütze sind elektromagnetische Schalter, die in verschiedenen Größen erhältlich sind. Während kleine Schütze beispielsweise in elektrischen Geräten eingebaut werden, können große Exemplare mit einer hohen Schaltleistung sogar extreme Lasten bei Energieversorgern schalten.

Der Schütz ist ein nicht mehr wegzudenkender Teil elektrischer Anlagen – sei es in Wohnhäusern, Bürogebäuden oder Fabriken.


Wie funktioniert ein Leistungsschütz?

Ein Schütz besteht aus einer Spule mit einem Eisenkern und dem sogenannten Anker. Beim Anlegen einer Spannung erzeugt die Spule ein elektromagnetisches Feld, das den mit einer Feder gelagerten Anker anzieht. Am oberen Ende des Ankers ist das Schaltstück angebracht, das bei fließendem Strom den Schließer-Kontakt schaltet. Wenn keine Spannung am Schütz anliegt, wird der Anker durch die Feder von der Spule weggedrückt und das Schaltstück schaltet den Öffner-Kontakt, während der Schließer-Kontakt deaktiviert wird. Der Leistungsschütz arbeitet dabei monostabil. Das bedeutet, dass der Schließer-Kontakt nur geschaltet ist, wenn Strom fließt.

1. Rückstellfeder
2. Arbeitskontakt-Anschluss
3. Spulen-Anschluss
4. Eisenkern
5. Spule
6. Anker
7. Arbeitskontakt
8. Schaltstück


Hauptkontake = rot  /  Steuerkontakte = gelb

Für Leistungsschütze gibt es verschiedene Formen der Montage: Gängig ist die Installation im Schaltschrank auf einer Hutschiene oder auf einer Montageplatte. Darüber hinaus sind Leistungsschütze in speziellen Gehäusen erhältlich, die eine Einzelmontage ermöglichen. Die Verkabelung von Haupt- und Hilfskontakten wird meist mit einem Schraubanschluss realisiert. Neben Leistungsschützen mit Schraubanschluss gibt es Modelle mit Federzuganschlüssen, Flachsteckzunge, Federkraftklemme oder federbelasteter Anschlussklemme. Die meisten erhältlichen Schütze sind als 3-polige oder 4-polige Ausführung verfügbar.


Unterschiede zwischen Relais und Leistungsschütz

Relais und Leistungsschütz sind elektromagnetisch betätigte Schalter. Die Funktionsweise ist in beiden Fällen identisch. Eine weitere Gemeinsamkeit ist die galvanische Trennung von Steuer- und Arbeitsstromkreis.
Aber wo liegen die Unterschiede?
Schütze können Verbraucher und ohmsche Lasten mit größerer Leistung schalten, als es mit einem Relais möglich wäre. Daraus ergeben sich bei der Konstruktion der Schütze einige Unterschiede zum Relais: Um größere Lasten schalten zu können, besitzt ein Leistungsschütz größere Kontakte und eine stärkere Feder, deren Kraft vom Magnetfeld der Spule überwunden werden muss.
Darüber hinaus gibt es Schütze, die eine integrierte Funkenlöschkammer besitzen, um den beim Schalten entstehenden Lichtbogen zu beseitigen. Über zusätzliche Hilfskontakte lässt sich mit einem Schütz unter anderem auch eine Selbsthaltung realisieren. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass ein Leistungsschütz bei größeren Schaltleistungen verwendet wird, während ein Relais bei kleineren Schaltleistungen zum Einsatz kommt.


Was muss ich beachten, wenn ich einen Leistungsschütz kaufe?

Beim Kauf eines Schützes sollten Sie darauf achten, welche Steuerspannung im Steuerstromkreis anliegt. Bedenken Sie dabei, dass Steuer- und Hauptstromkreise nicht zwangsläufig identisch sein müssen.
Bringen Sie vor dem Kauf in Erfahrung, ob Sie einen Schütz für Gleich- oder Wechselspannung benötigen.

Ebenfalls wichtig ist die Polzahl:
Sie finden im Handel unter anderem 1-polige, 3-polige oder auch 8-polige Modelle. Bevor Sie einen Leistungsschütz einsetzen, sollten Sie sich unbedingt vergewissern, welche Schaltleistung der Schütz bereitstellen muss.
Dabei ist zu beachten, dass der Schütz immer mindestens die Leistung schalten können muss, die der Verbraucher aufweist. Soll etwa ein 35 A Motor geschaltet werden, muss der Leistungsschütz mindestens die gleiche Leistung schalten können. Wenn eine Selbsthalteschaltung oder eine Stern-Dreieck-Schaltung realisiert werden soll, greifen Sie zu einem Schütz mit Hilfskontakten.


Unser Praxistipp: Regelmäßig Kontakte kontrollieren!

Schütze erfordern eine regelmäßige Wartung. Abhängig von der Schalthäufigkeit nutzen sich die Kontakte früher oder später ab, eine zuverlässige Funktion kann dann nicht mehr sichergestellt werden. Aus diesem Grund ist eine regelmäßig stattfindende Inspektion der Kontakte dringend anzuraten. Sollten Sie Abnutzungserscheinungen feststellen, ist es sinnvoll, die Kontakte oder den kompletten Schütz unter Zuhilfenahme geeigneten Werkzeugs auszutauschen.

 


FAQ – häufig gestellte Fragen zum Leistungsschütz
 

Was ist der Unterschied zwischen Steuerstromkreis und Hauptstromkreis?

Der Schütz wird durch den Steuerstromkreis ein- oder ausgeschaltet. Dagegen steuert der Hauptstromkreis den Stromkreis, der vom Leistungsschütz geschaltet wird, beispielsweise eine ohmsche Last.

An den Anschlüssen eines Leistungsschützes befinden sich verschiedene Ziffern und Buchstaben, was bedeuten diese?

Bei einem Schütz haben die Schraubanschlüsse für die Spule gewöhnlich die Bezeichnung A1 und A2. Die Hauptkontakte tragen bei einem Schütz zweistellige Ziffern. Die erste Zahl stellt die Ordnungsziffer dar: 1,3,5 steht für die Anschlüsse, die zum Stromnetz führen. Ein Schraubanschluss, der mit den Ziffern 2,4,6 gekennzeichnet ist, führt dagegen zum Verbraucher. Die zweite Zahl an einem Anschluss wird auch Funktionsziffer genannt: 1,2 stehen für einen Öffner-Kontakt, während 3,4 auf einen Schließer-Kontakt hinweist. 
 

Was ist ein Hilfsschütz?

Ein Hilfsschütz wird eingesetzt, um Steuerspannungen zu schalten. Für die Schaltung großer Lasten, etwa einen Drehstrommotor, eignet er sich nicht. Steuerkreise können allerdings auch mit einem Leistungsschütz geschaltet werden, der über die entsprechenden Hilfskontakte verfügt. Hilfsschütze tragen als Kennzeichnung den Buchstaben K, Leistungsschütze ein Q.

 

Was ist der Bemessungsbetriebsstrom Ie?

Dabei handelt es sich um den zulässigen Dauerausgangsstrom, der durch eine ohmsche Last fließt.