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Ratgeber

Wissenswertes zu Tellerschleifern

Tellerschleifer sind elektrische Schleifmaschinen, die zur Bearbeitung von Oberflächen vielerlei Art verwendet werden – angefangen bei Holz und Kunststoff bis hin zu Metall. Sie kommen zum Schleifen, Polieren, Entgraten, Glätten oder Aufrauen zum Einsatz und sind in vielen Profi- und Heimwerkstätten zu finden. Wie die Schleifmaschinen funktionieren, welche Ausführungen es gibt und worauf beim Kauf zu achten ist, erfahren Sie in unserem Ratgeber.



Tellerschleifer: Allround-Talente für die Werkstatt

Tellerschleifer sind elektrisch betriebene Schleifmaschinen, die zur Oberflächenbearbeitung und -aufbereitung verwendet werden. Namensgebend ist ein runder Schleifteller, der das Herzstück der Maschinen bildet und als Aufnahme für die Schleifscheibe dient. Als Schleifscheibe bezeichnet man rundes Schleifpapier, das entweder fest mit dem Schleifteller verbunden ist oder ausgewechselt werden kann. Der Elektromotor versetzt Schleifteller und Schleifscheibe in Rotation, so dass in drehenden Bewegungen Material vom Werkstück abgetragen wird.

In Verbindung mit austauschbaren Scheiben sind Tellerschleifer für vielerlei Aufgaben einsetzbar. Mit ihrer Hilfe können Werkstücke ohne großen Druck oder Kraftaufwand geschliffen, poliert, gereinigt, entgratet oder geglättet werden. So finden sie beispielsweise Verwendung, um Lackreste, Rost, Farbe oder Beschichtungen zu entfernen, Kanten und Ecken abzurunden, Zuschnitte zu begradigen und vieles mehr. Darüber hinaus eignen sich die Schleifmaschinen für die Bearbeitung unterschiedlicher Materialien – angefangen bei Holz und Kork über Kunststoff und Gummi bis hin zu Stahl und Nichteisen-Metallen (NE-Metalle) wie Aluminium, Kupfer oder Nickel. 



Mobile und stationäre Tellerschleifmaschinen im Vergleich

Tellerschleifer sind klassischerweise als stationäre Maschinen ausgeführt, aber auch in mobiler Bauart erhältlich. Beide Ausführungen werden von einem Elektromotor angetrieben, unterscheiden sich allerdings hinsichtlich ihrer Ausstattung. Stationäre Tellerschleifer sind Standschleifmaschinen, die ein hohes Eigengewicht aufweisen und daher nur ortsgebunden verwendet werden können. Sie sind sehr stabil, zeichnen sich durch eine hohe Laufruhe aus und erzeugen wenig Vibrationen. Stationäre Tellerschleifmaschinen verfügen über große Schleifteller mit einem Durchmesser von 250 bis 350 mm, die in vielen Fällen mit einer Klettaufnahme versehen sind, um die Schleifscheiben schnell und einfach wechseln zu können.

Zur weiteren Ausstattung der meisten stationären Tellerschleifer zählt ein Schleiftisch, auf dem das Werkstück abgelegt und ausgerichtet werden kann. Der Tisch sorgt für zusätzlichen Halt, was es ermöglicht, präzise zu arbeiten und beispielsweise Flächen, Kanten oder Rundungen exakt zu schleifen. Oft ist der Arbeitstisch um 45° neigbar und mit einem Gehrungsanschlag versehen, damit das Werkstück bei Bedarf auf Gehrung gebracht werden kann. Aufgrund ihrer robusten Bauweise eignen sich stationäre Tellerschleifmaschinen gut für die Bearbeitung größerer Werkstücke. Häufig steht ein Anschluss für einen Werkstattsauger zur Verfügung, um eine Absaugung von Spänen und Staub zu ermöglichen.  

Mobile Tellerschleifer sind im Vergleich zu stationären Maschinen deutlich leichter und handlicher gebaut, weswegen sie nicht ortsgebunden, sondern flexibel einsetzbar sind. Sie eignen sich gut für Aufgaben, bei denen das Werkzeug zum Werkstück geführt werden muss. Das ist beispielsweise der Fall, wenn man Dielen abschleifen oder sperrige Möbel polieren möchte. Generell sind mobile Tellerschleifer die richtige Wahl, wenn es um die Aufbereitung von Böden oder größeren Flächen geht. Die leichte Bauweise geht jedoch mit einer reduzierteren Ausstattung einher. So gibt es bei mobilen Tellerschleifern im Regelfall keine Vorrichtung für eine Absaugung und auch der Schleifteller fällt üblicherweise etwas kleiner aus. Da mobile Tellerschleifer mit Hand über das Werkstück geführt werden, muss man ruhig und sorgfältig vorgehen, um gleichmäßige, saubere und präzise Ergebnisse zu erzielen.



Die praktische 2-in-1-Lösung: Bandschleifer und Tellerschleifer als Kombinationsgeräte

Kombinierte Band-Tellerschleifmaschinen vereinen die Funktionen von Bandschleifern und Tellerschleifern in einem Gerät. Sie sind im Prinzip genauso aufgebaut wie stationäre Tellerschleifmaschinen, haben neben einem Schleifteller aber ein zusätzliches Schleifband, das über zwei Rollen läuft und ebenfalls vom Elektromotor angetrieben wird. Der Nutzen, der sich daraus ergibt, besteht im erweiterten Anwendungsbereich. Ein Schleifband bewegt sich nicht rotierend, sondern gerade wie ein Laufband. Da es immer nur in eine Richtung arbeitet, erzeugt es besonders gleichmäßige Ergebnisse. Außerdem lässt sich ein Schleifband meist in mehreren Winkeln verstellen, was noch mehr Flexibilität bietet. Auch eine Bearbeitung längerer Werkstücke gelingt mit einem Bandschleifer besser als mit einem Tellerschleifer.

Kombinierte Band-Tellerschleifer sind sowohl für vertikale und horizontale als auch für grobe und feine Schleifarbeiten geeignet. Sie verfügen meist über einen schwenkbaren Arbeitstisch und gelegentlich über eine Absaugvorrichtung. Da sie sehr schwer und stabil gebaut sind, arbeiten Band-Tellerschleifer verhältnismäßig vibrationsarm. Ein Nachteil ist, dass die Kombigeräte relativ störungsanfällig sind und einen höheren Wartungs- und Reparaturaufwand mit sich bringen. Wer jedoch einen Bandschleifer und einen Tellerschleifer für seine Projekte benötigt, profitiert von solchen 2-in-1-Lösungen, da sie weniger Platz beanspruchen als zwei einzelne Geräte.



Kaufkriterien für Tellerschleifer – worauf kommt es an?

Beim Kauf von Tellerschleifern ist auf technische Parameter, Ausstattung, Funktionsumfang und Anwendungskomfort zu achten. Was die technischen Parameter betrifft, sind insbesondere die Leistung und Drehzahl von Bedeutung. Die Leistung sollte mindestens 300 Watt betragen, besser sind 600 Watt oder mehr. Je anspruchsvoller die Schleifarbeit, desto wichtiger ist es, dass die Tellerschleifmaschine mit einem leistungsstarken Motor ausgestattet ist. Wichtig zu wissen ist, dass die Aufnahmeleistung, die viele Hersteller angeben, nichts über die tatsächliche Leistung des Geräts aussagt. Relevant ist die Abgabeleistung. 

Die Drehzahl definiert die Schleifgeschwindigkeit. Je höher sie ist, desto schneller rotiert der Schleifteller, was wiederum mit einem schnelleren Arbeitsfortschritt einhergeht. 1400 Umdrehungen pro Minute sollte ein Tellerschleifer aufbringen können, um Holz, Metall oder Kunststoff zügig bearbeiten zu können. Vorteilhaft ist es, wenn sich die Drehzahl regulieren lässt. Insbesondere empfindlichen Materialien kann das Schleifen bei zu hoher Schleifgeschwindigkeit mehr schaden als nutzen. Dabei ist im Hinterkopf zu behalten, dass auch die Beschaffenheit (Körnung) des Schleifmittels und der Anpressdruck Einfluss auf das Endergebnis haben und auf das jeweilige Material abgestimmt sein müssen. 

Was die Ausstattung betrifft, erweisen sich eine Klettaufnahme zum schnellen Wechseln der Schleifscheiben und ein Arbeitstisch mit Winkelanschlag zur präzisen Positionierung des Werkstücks als praktisch, sofern man sich eine stationäre Tellerschleifmaschine zulegen möchte. Der Winkelanschlag muss robust gebaut sein genauso wie der Rest der Maschine, denn beim Schleifen entstehen zwangsläufig Vibrationen, denen das Gehäuse und sämtliche verbauten Komponenten standhalten müssen. Für die gelegentliche Nutzung und den Gebrauch in privaten Werkstätten sind Tellerschleifer aus Aluminiumdruckguss meist ausreichend. Für den professionellen Bedarf empfehlen sich Ausführungen aus Stahl, die noch widerstandsfähiger sind. Bei stationären Schleifern sollte außerdem ein Anschluss für einen Werkstattsauger vorhanden sein, um eine Absaugung von Spänen und Staub zu ermöglichen, die beim Schleifen entstehen. Dadurch ist für eine saubere Arbeitsumgebung gesorgt und der Reinigungsaufwand reduziert sich.

Ein Tellerschleifer sollte ein möglichst komfortables Arbeiten ermöglichen. In dem Zusammenhang spielen ein ergonomisches Design und Schutzvorrichtungen eine wichtige Rolle. Sehr praktisch ist ein Arbeitstisch, der in der Höhe verstellt und so auf das jeweilige Werkstück angepasst werden kann. Ebenfalls von Vorteil sind ein Sanftanlauf und eine Konstantelektronik. Beim Sanftanlauf startet der Motor mit niedrigerer Drehzahl, was eine bessere Kontrolle ermöglicht. Eine Konstantelektronik sorgt für eine gleichbleibende Drehzahl unter Belastung. Für mehr Sicherheit sollten ein Überlast- und Überhitzungsschutz vorhanden sein. Eine Schnellstoppfunktion ermöglicht es, den Motor im Notfall sofort abzuschalten und den Teller des Schleifers anzuhalten.

Zu guter Letzt sollte auch das mitgelieferte Zubehör in Augenschein genommen werden. Häufig sind mehrere Schleifscheiben im Lieferumfang inbegriffen, gelegentlich liegt auch ein Gehrungsanschlag oder eine Klettauflage bei. Je mehr Zubehör vorhanden ist, desto besser ist man für spezifische Aufgaben gerüstet und kann direkt mit der Arbeit loslegen.



 

Unser Praxistipp: Für jedes Material die richtige Schleifscheibe

Um mit einem Tellerschleifer bestmögliche Ergebnisse zu erzielen, müssen nicht nur Schleifgeschwindigkeit und Anpressdruck, sondern auch das Schleifmittel auf das vorliegende Material abgestimmt sein. Schleifscheiben sind als rundes Schleifpapier unterschiedlicher Körnung realisiert. Die Körnung wird numerisch angegeben: Je höher der Wert, desto feinkörniger ist das Schleifmittel. Schleifpapier mit einem Körnungsgrad von 6 bis 30 gilt als grobkörnig und eignet sich zum Abschleifen von Lack, Farbe, Klebstoff und Rost. Als mittelgrob bezeichnet man Schleifmittel mit einem Körnungsgrad von 36 bis 80. Sie eignen sich für das Vorschleifen von grobem Holz, wohingegen für den Feinschliff feinkörnige Schleifmittel (Körnungsgrad: 100 bis 180) die richtige Wahl sind. Feinstkörniges Schleifpapier hat einen Körnungsgrad von 220 bis 1000 und ist für das Abschleifen von Metall sowie für das Anschleifen von Farbe und Lack geeignet.



FAQ – häufig gestellte Fragen zu Tellerschleifern

Was muss ich beim Umgang mit einer Teller-Schleifmaschine beachten?

Beim Umgang mit einer Teller-Schleifmaschine ist in erster Linie Vorsicht geboten. Es kann schnell passieren, dass sich das Werkstück an der rotierenden Scheibe verfängt und durch den Raum oder gegen den Körper geschleudert wird. Im Gegensatz zu Bandschleifern oder Schwingschleifern hat man weniger Kontrolle über das Geschehen. Deswegen ist es empfehlenswert, geeignete Kleidung und Ausrüstung (Schutzbrille, Handschuhe etc.) zu tragen, um sich bestmöglich zu schützen.
 

Ich möchte mir eine Kombination aus Bandschleifmaschine und Tellerschleifmaschine zulegen. Worauf muss ich bei der Auswahl achten?

Wenn Sie sich ein Kombinationsgerät aus Bandschleifmaschine und Tellerschleifmaschine zulegen möchten, sind zunächst einmal alle Kriterien zu berücksichtigen, die für Tellerschleifer gelten, sprich: eine ausreichend hohe (Abgabe-)Leistung, eine einstellbare Drehzahl, Ausstattungsmerkmale wie ein verstellbarer Schleiftisch mit Winkelanschlag und diverse Sicherheitsfunktionen. Hinzu kommt die Geschwindigkeit des Schleifbands (angegeben in m/s), denn hiervon hängt ab, welche Materialien sich mit dem Bandschleifer bearbeiten lassen. Zur Orientierung: Für das Schleifen von Holz sollte das Band eine Geschwindigkeit von mindestens 5 m/s erzielen. Hartholz und Kunststoff erfordern dagegen ein Band, das mit mindestens 7,5 m/s läuft. Je schneller das Band, desto besser lassen sich damit härtere Materialien bearbeiten. Im Fall von Titan und Stahl sollte die Geschwindigkeit noch höher ausfallen.
 

Kann man den Teller einer Tellerschleifmaschine nachträglich mit einer Klettaufnahme aufrüsten?

Ja, zu diesem Zweck werden selbstklebende Klettauflagen in unterschiedlichen Durchmessern angeboten. Sie werden einfach auf den Teller geklebt und können danach mit passenden Scheiben bestückt werden.