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Ratgeber

Wärmebildkamera für iPhones » Sichtbar mehr Details erkennen

Von der Gebäudeinspektion bis zur Fehlerdiagnose in der Produktion, mit einer Wärmebildkamera können Temperaturen und (un-)erwünschte Temperaturunterschiede schnell erkannt und dank Datenerfassung zur späteren Auswertung gespeichert werden. Für den mobilen Einsatz sind Kameras mit einem Smartphone-Anschluss ideal, um iPhone und Co. im Handumdrehen in die Lage zu versetzen, aussagekräftige Wärmebilder zu erzeugen. Worauf es bei den Kameras in Kombination mit iOS-Smartphones ankommt, lesen Sie in unserem Ratgeber.



Was ist eine Wärmebildkamera für iPhones?

Folgende Frage lässt sich öfter finden: „Kann man ein iPhone als Wärmebildkamera nutzen?“ Die Antwort ist ein Ja, aber dafür wird eine externe Wärmebildkamera, die mit dem iPhone verbunden wird, benötigt. Es handelt sich um einen speziellen Aufsatz, der die nötige Technik in sich trägt, um Temperaturen über Farbgebung bildlich darzustellen.

Wärmebildkameras sind nützlich für verschiedene Anwendungen, darunter:
 

  • Gebäudeinspektion: z. B. zur Erkennung von Isolierungsproblemen an Fenstern
  • Elektrische Inspektion: z. B. zur Identifizierung von Überhitzungen in elektrischen Anlagen
  • Sicherheit: Überwachung und Erkennung von ungewöhnlichen Wärmemustern, etwa Glutnester
  • Outdoor-Aktivitäten: Beobachtung von Wildtieren oder Navigation in der Dunkelheit


Wie funktioniert eine Wärmebildkamera?

Jedes Objekt und Lebewesen mit einer Temperatur über dem absoluten Nullpunkt (-273,15 °C) strahlt Infrarotwärme ab. Eine Wärmebildkamera enthält Infrarotsensoren, die diese Strahlung erfassen und in Bilder umwandeln können. Dieses bildgebende Verfahren wird in der Fachsprache als Thermografie bezeichnet.

Die Infrarotstrahlung wird von den Sensoren ausgewertet und in elektrische Signale umgewandelt. Die Intensität der Strahlung wird dabei exakt bestimmt und einem Farbbereich zugeordnet, sodass jeder Pixel gemäß seiner Strahlungsintensität einen Farbton erhält. Es entsteht ein thermografisches Bild, bei dem grüne und blaue Farben für kühlere und orange bis rote Farben für warme Objekte stehen. Das resultierende Wärmebild wird auf dem Bildschirm der Kamera angezeigt.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Abgrenzung von einem Nachtsichtgerät. Dieses ist mit einer visuellen Kamera zur Verstärkung des Restlichtes ausgestattet und zeigt Objekte sowie Lebewesen. In völliger Dunkelheit würde sie keine Bilder liefern.



Welche Kaufkriterien sind bei den Kameras wichtig?

Die Qualität einer Wärmebildkamera kann je nach Hersteller unterschiedlich ausfallen. Hier spielt es weniger eine Rolle, welche iOS-Version das iPhone verwendet, denn die Hardware der Kamera muss die notwendige Ausstattung besitzen. Daher sollten Sie bei folgenden Merkmalen genau hinschauen:

Temperaturspanne

Die Gerätehardware gibt vor, wie groß der Messbereich ausfällt. Die minimale Temperatur startet bei manchen Kameras bereits bei -40 und kann bis 400 Grad Celsius gehen. Viele Modelle bewegen sich eher zwischen -10 und 330 Grad.

Thermische Empfindlichkeit

International spricht man von der Noise Equivalent Temperature Difference, kurz NETD. Der Wert in milliKelvin (mK) gibt an, auf welche Temperaturdifferenzen die Kamera reagiert. Je kleiner der Wert, desto früher werden Temperaturunterschiede erkannt. Ein Wert unter 30 mK wird von Highend-Geräten erreicht, das Mittelfeld bewegt sich um die 80 mK.

IR-Auflösung

Hierbei geht es nicht um die Auflösung auf dem Display des iOS-Smartphones, sondern um die Auflösung der Kamera. Die einfachsten Modelle beginnen bei 160 x 120 Pixel, bessere Darstellungen werden mit 206 x 156 oder auch 320 x 240 Pixel erreicht.

Reichweite

Sie beeinflusst die maximale Entfernung, in der Temperaturunterschiede erkannt werden können. Viele Hersteller unterscheiden dabei zwei Entfernungen: die Distanz, bis zu der Wärmequellen überhaupt erkannt werden und die Distanz, bis zu der die genaue Temperatur identifiziert werden kann. Sehr gute Werte sind 600 Meter beim Erkennen und 150 Meter bei der Identifizierung der Temperatur.

Anschluss

Für Nutzer von iOS-Geräten gibt es Kameras mit entsprechendem Lightning-Stecker, denn viele iOS-Smartphones besitzen eine Lightning-Buchse. Es gilt zu beachten: Ab der Generation iPhone 15 nutzt Apple anstelle von Lightning auch das gängige USB-C.

Stromversorgung

Bei Modellen, die als Aufsteckkameras mit einem iOS-Handy verbunden werden, wird die benötigte Spannung über den Akku des Smartphones bereitgestellt.

Auswertungssoftware

Um die Wärmebilder auszuwerten, wird eine passende Thermografie-Software benötigt. Wer Aufsteckkameras für iOS-Smartphones benutzt, kann eine App im AppStore herunterladen und die Wärmebilddaten direkt auf dem iPhone auswerten. Alternativ gibt es weitere Software-Angebote für den Computer, sodass auf den Rechner übertragene Bilder dort professionell dokumentiert und ausgewertet werden können.

Kalibrierung

Die Geräte können entweder ohne gesonderte Kalibrierung gekauft werden oder sind passend zum jeweiligen Anwendungsfall kalibriert. In der gewerblichen Nutzung sollen die Kameras häufig ein ISO-Zertifikat besitzen oder von der Deutschen Akkreditierungsstelle DakkS kalibriert sein.



FAQ

Können Wärmebilder durch Wände gemacht werden?

Nein, denn Wände sind undurchlässig für Infrarotstrahlung. Dasselbe gilt im Übrigen für Glasscheiben, weshalb Objekte und Lebewesen hinter einem Fenster nicht erkannt werden.

Kann ein Handy Wärmebilder machen?

Die meisten Handys sind nicht dazu in der Lage. Besitzen Sie keinen Infrarotsensor, kann auch die Installation einer App maximal die Simulation eines Wärmebildes erzeugen. In diesem Fall nehmen die visuellen Kameras ein Umgebungsbild auf und die App nutzt die typische Farbpalette eines Wärmebildes, um ein Pseudo-Wärmebild darzustellen. Nur wenn ein Handy über eine eingebaute oder extern angeschlossene Wärmebildkamera verfügt, können echte Bilder dieser Art erzeugt werden.

Welche Handys haben Wärmebildkameras?

Apple-Geräte besitzen Stand Frühjahr 2024 noch keine integrierten Wärmebildkameras. Wer sich bei Handys nach einer IR-Kamera umschaut, wird bei einigen wenigen Herstellern fündig: Dazu zählen Modelle von Ulefone Armor wie das Ulefone Armor 9 und von Cat Phones wie das Cat S62 Pro. Auch Blackview Smartphones haben beispielsweise das Blackview BV9900 Pro mit Wärmebildkamera auf den Markt gebracht.