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Ratgeber


Oberfräsen » Das richtige Werkzeug zur Holzverarbeitung

Oberfräsen kommen vorrangig zur Holzverarbeitung zum Einsatz und bieten Heimwerkern und Profis zahlreiche Möglichkeiten, kreativ zu werden. Mit ihrer Hilfe können präzise Nuten, Kanten oder Rundungen geschnitten werden. Worauf bei der Arbeit mit Oberfräsen zu achten ist und welche Kriterien beim Kauf relevant sind, erfahren Sie in unserem Ratgeber.



Oberfräsen: Werkzeuge zur präzisen Holzbearbeitung

Oberfräsen sind elektronische Rotationswerkzeuge, die sowohl von Schreinern, Tischlern und Zimmerern als auch von ambitionierten Hobby-Heimwerkern genutzt werden. Sie kommen hauptsächlich für die Bearbeitung von Holz zum Einsatz, sind aber ebenso zum Fräsen von Kunststoffen und Metallen wie Plexiglas oder Aluminium verwendbar. Als Fräsen bezeichnet man ein spanendes Fertigungsverfahren, bei dem man Werkstücken durch Materialabtragung eine bestimmte geometrische Form verleiht. Mithilfe verschiedener Fräswerkzeuge können hochpräzise und gleichmäßige Profile, Nuten, Gravuren oder dekorative Muster erzeugt werden.

Wie der Name bereits andeutet, werden Oberfräsen von oben an das Werkstück gesetzt. Sie können mit der Hand geführt oder stationär auf einem Frästisch betrieben werden. Oberfräsen sind im Regelfall mit getriebelosen Elektromotoren ausgestattet, die Drehzahlen von bis zu 30.000 Umdrehungen pro Minute erreichen können. Des Weiteren verfügen sie über eine Spannzange, in die das Fräswerkzeug eingespannt wird, und einen an zwei Säulen geführten Fräskorb. Die Führungssäulen sind auf einer Grundplatte befestigt, die mit einem Gleitbelag beschichtet oder einer austauschbaren, gleitfähigen Kunststoffsohle versehen ist. Darauf kann das Werkstück flüssig und ruckelfrei entlanggeführt werden. Der Fräskorb lässt sich üblicherweise absenken und in verschiedenen Positionen justieren, um in einer gleichbleibenden Tiefe fräsen zu können.



Unterschied zwischen Fräse und Fräser

Die Begriffe Fräse und Fräser werden im alltäglichen Sprachgebrauch gelegentlich synonym verwendet, referieren aber auf unterschiedliche Dinge. Als Fräse bezeichnet man eine Fräsmaschine in ihrer Gesamtheit, also die komplette Apparatur mit all ihren Bestandteilen. Der Begriff Fräser bezieht sich hingegen auf das Fräswerkzeug, das in die Spannzange einer Fräse eingespannt wird. Der Fräser wird durch den Elektromotor in eine schnelle Drehbewegung versetzt und schließlich in das Werkstück abgesenkt oder an dessen Kanten angesetzt. Seine rotierenden Schneiden tragen Material vom Werkstoff ab und erzeugen auf diese Weise eine bestimmte Form beziehungsweise Geometrie.


Welcher Fräser eignet sich für welche Anwendung?

Mithilfe von Fräsern kann man verschiedene Profile in ein Werkstück fräsen – angefangen bei einfachen Fasen und Rundungen bis hin zu aufwendigen Schriftzügen. Je nach Anwendung lassen sich unterschiedliche Typen von Fräsern unterscheiden. Nutfräser beispielsweise sind für die Herstellung einer Nut, also einer länglichen Vertiefung, vorgesehen. Sie schneiden gerade in das Werkstück hinein und können nicht nur für Einschnitte, sondern auch zum Aushöhlen verwendet werden. Falzfräser dienen dem Schneiden von Falzen (rechteckige Aussparungen) an Werkstoffkanten. Sie ermöglichen einen geraden vertikalen und horizontalen Schnitt. Demgegenüber kann man mit Fasefräsern ein Werkstück auf Gehrung schneiden. Bündigfräser nutzt man, um Kanten bündig zu fräsen und Materialüberstände zu entfernen, während Abrundfräser dem Abrunden von Kanten dienen.

Fräser können aus Hochleistungsschnellstahl (HS/HSS) oder Hartmetall (HM) beziehungsweise Wolframcarbit (HW) gefertigt sein. HSS-Fräser sind am kostengünstigsten. Sie eignen sich gut für die Bearbeitung von Weichholz, müssen aber regelmäßig nachgeschliffen werden. Für Hartholz, Plattenwerkstoffe, Span- und MDF-Platten sowie Kunststoffe sind HM-Fräser die bessere Wahl, da sie sich durch eine höhere Festigkeit auszeichnen und starker Beanspruchung daher besser standhalten.



Darauf sollten Sie beim Arbeiten mit einer Oberfräse achten

Zunächst empfiehlt es sich, ein paar Probeschnitte an einem Verschnittstück durchzuführen, bevor man zum richtigen Werkstück übergeht. Dadurch macht man sich mit der Fräse vertraut und entwickelt ein Gefühl für das richtige Handling. Der Fräser sollte so fest und tief wie möglich in der Spannzange fixiert werden. Andernfalls kann es passieren, dass er abbricht und Teile umhergeschleudert werden. Zum Schutz vor fliegenden Spänen und Holzstaub sollten während des Fräsens eine Sicherheitsbrille und eine Staubschutzmaske getragen werden. Ein Ohrenschutz ist ebenfalls anzuraten, da Oberfräsen mitunter eine beachtliche Lautstärke erzeugen können. Grundsätzlich ist es immer gut, in kleinen Schritten vorzugehen und zu Beginn etwas weniger Material abzutragen. Nachfräsen kann man zur Not immer noch. Als Faustformel gilt: Fräserbreite = Materialabtrag. Das heißt, mit einem 7 mm breiten Fräser sollte man maximal 7 mm Material abtragen.

Oberfräsen bieten die Möglichkeit, in zwei Richtungen zu arbeiten: mit oder gegen den Lauf. Zwar sorgt das Schneiden mit dem Lauf für ein feineres Schnittbild, es birgt aber Verletzungspotenzial. Die Fräse kann blockieren oder unerwartet beschleunigen. Schlimmstenfalls wird das Werkstück dabei fortgeschleudert und beschädigt. Das Arbeiten gegen den Lauf ist daher zu bevorzugen. In dieser Einstellung lässt sich die Fräse nicht nur leichter, sondern auch exakter und kontrollierter führen. Generell sollte eine Fräse nicht erst nach dem Ansetzen ans Werkstück angeschaltet, sondern im laufenden Betrieb herangeführt werden. Dadurch verringert sich das Risiko, dass das Material auseinanderreißt. Beim Heranführen sollte eine niedrige Fräsgeschwindigkeit gewählt werden. Von Vorteil ist ein Sanftanlauf, bei dem die Fräse automatisch mit einer geringen Drehzahl startet.



Kaufkriterien für Oberfräsen – worauf kommt es an?

Beim Kauf von Oberfräsen gilt es mehrere Faktoren zu berücksichtigen. Zunächst einmal ist zu überlegen, ob sich eine Akku-Oberfräse oder ein kabelgebundenes Gerät besser für den Anwendungsbereich eignet. Akkubetriebene Geräte sind sehr flexibel zu handhaben, müssen aber regelmäßig wieder aufgeladen werden. Sie eignen sich daher eher für kürzere Arbeitseinsätze. Für längere Fräsarbeiten sind Modelle mit Kabelanbindung die bessere Wahl. 

Ein wichtiger Parameter bei der Auswahl ist die Motorleistung. Für den Heimbedarf eignen sich Oberfräsen ab 1000 Watt, Berufshandwerker greifen zu leistungsstärkeren Modellen. Profigeräte wie die Oberfräse RP2300FCXJ von Makita oder die Oberfräse OF 2200 EB-Plus von Festool bieten beispielsweise eine Leistung von mehr als 2000 Watt. Zu bedenken ist, dass eine höhere Leistung mit einem größeren Motor und demzufolge mit einem höheren Gewicht einhergeht. Je mehr eine Oberfräse wiegt, desto schwieriger ist es, filigrane Fräsarbeiten damit durchzuführen. Die maximale Drehzahl steht mit der Leistung in Zusammenhang. Je mehr Watt, desto mehr Umdrehungen sind möglich und desto sauberer können Werkstücke bearbeitet werden, ohne dass das Material ausreißt.

Grundsätzlich sollte die Drehzahl individuell einstellbar sein, denn nicht für jeden Werkstoff eignet sich die gleiche Fräsgeschwindigkeit. Als sehr vorteilhaft erweist sich eine automatische Drehzahlregulierung. Hierbei wird die Umdrehungszahl an das vorliegende Material beziehungsweise dessen Widerstand angepasst und auf einem konstant hohen Niveau gehalten. Manche Modelle überwachen gleichzeitig die Motortemperatur, um ein Überhitzen zu verhindern. Weitere Kriterien bei der Auswahl sind die Hubhöhe und der Spannzangendurchmesser. Letzterer gibt Aufschluss über die Werkzeugaufnahme. Die meisten Oberfräsen sind für Fräser mit 6 bis 8 mm dickem Schaft geeignet, es gibt aber auch Modelle, die breitere Fräser aufnehmen.

Oberfräsen können pro Arbeitsgang eine große Menge an Material abtragen. Modelle mit Staubsaugeranschluss sind sehr empfehlenswert, denn durch das Absaugen von Stäuben, Splittern und Spänen bleibt die Arbeitsumgebung sauber. In vielen Fällen ist ein Staubsaugeradapter als Zubehör im Lieferumfang inbegriffen. Eine möglichst präzise Tiefeneinstellung ist ebenfalls von Vorteil. Manche Oberfräsen können in 0,1-mm-Schritten oder sogar noch kleinteiliger justiert werden. Gut zu wissen: Bei günstigen Geräten muss man den Ein-/Aus-Schalter gedrückt halten, um fräsen zu können. Hier erweisen sich Modelle mit Dauerschaltung als praktischer. Hier kann der Schalter arretiert werden, was gerade bei längeren Arbeiten deutlich mehr Bedienkomfort verspricht.



Unser Praxistipp: Vorschubgeschwindigkeit aufs Holz abstimmen

Den richtigen Vorschub beim Fräsen zu finden, ist essenziell, wenn man saubere Ergebnisse erzielen möchte. Arbeitet man zu langsam und hat der Fräser nur leichten Kontakt zum Holz, können Verfärbungen und verbrannte Stellen die Folge sein. Eine zu hohes Arbeitstempo beansprucht den Fräser wiederum zu stark, was zu vorzeitigem Verschleiß führt. Die Vorschubgeschwindigkeit sollte immer auf die Holzart abgestimmt sein: Hartes Holz sollte man langsamer und Stück für Stück fräsen, weiches Holz dahingegen schneller. Der Fräser sollte permanent Material abtragen und nicht frei drehen.



FAQ – häufig gestellte Fragen zu Oberfräsen

Welches Zubehör für Oberfräsen ist empfehlenswert?

Zubehör für Oberfräsen wird in relativ großem Umfang angeboten. Als besonders nützlich erweisen sich Kopierhülsen, Fräszirkel und Parallelanschläge. Kopierhülsen verwendet man, wenn man die Formen einer Schablone auf ein Werkstück übertragen möchte. Fräszirkel sind hingegen das perfekte Zubehör zum Ausschneiden von Kreisen und Verrunden von Ecken. Ein Parallelanschlag hilft bei Fräsarbeiten, die besonders viel Präzision erfordern. Vielen Oberfräsen liegt ein Parallelanschlag als Zubehör bei.
 

Was ist eine Modul-Kantenfräse?

Eine Modul-Kantenfräse ist eine modular aufgebaute Fräse mit wechselbaren Frästischen. Der Vorteil des Systems besteht darin, dass nicht die ganze Fräse ausgetauscht, sondern lediglich ein passendes Frästischmodul eingesetzt wird. Einstellungen an der Fräse bleiben somit unberührt.
 

Was versteht man unter dem Begriff Systainer?

Systainer sind sehr stabile und hochwertige Aufbewahrungsboxen, die von Festool, Bosch, Makita und anderen Herstellern angeboten werden. Sie lassen sich übereinanderstapeln und miteinander verbinden, um mehrere Elektrogeräte auf einmal transportieren zu können. Die Verbindung der einzelnen Boxen kann beispielsweise über Schnappriegel erfolgen. Besonders einfach zu handhaben sind Aufbewahrungsboxen mit T-LOC-Bedienelement, das ein einhändiges Öffnen, Schließen und Koppeln ermöglicht. Eine ähnliche Aufbewahrungslösung stellt das sogenannte L-Boxx-System dar. Hierbei handelt es sich um ein modulares Koffersystem, dessen einzelne Bestandteile via Klickmechanismus miteinander verbunden werden. Es kann in Fahrzeugeinrichtungen sicher fixiert werden, zeichnet sich durch eine robuste Verarbeitung aus und eignet sich ideal für mobile Handwerker oder den Transport zur Baustelle.