Ratgeber

Baustützen: Decken und Träger abstützen

Ob Renovierung, Umbau, Raumverschönerung oder die Neuerstellung von Gebäuden oder Gebäudeteilen: Baustützen sind ein wichtiges Hilfswerkzeug für Arbeiten an Decken und Wänden. Sie eignen sich zum Abstürzen von Trägern, für Verschalungen, fürs Betonieren und zur Herstellung von Unterzügen.

Wissenswertes zu Baustützen

Wofür wird eine Baustütze verwendet?

Baustützen – auch Schalungsstützen oder Deckenstützen genannt – finden üblicherweise auf dem Bau Verwendung und dort vor allem bei Schalungen und zur Abstützung von Mauerwerk. Sie sind praktische Helfer bei Stützmaßahmen, Verspannungen und Montagearbeiten, beispielsweise beim Setzen von Türrahmen, beim Einbau von Stahlträgern, bei der Sanierung von Decken und vielen weiteren Neubauarbeiten und Umbaumaßnahmen. Einsetzen lassen sich die Geräte vertikal und horizontal, etwa für Wandverschalungen oder zur Absicherung von Aushubarbeiten.

Es gibt für jeden Einsatzzweck die richtige Baustütze. Von der Montagehilfe beim Fensterbau über Deckenschalungen in Raumhöhe bis hin zu Stützen für Montageaufgaben im Stahlbau, Messebau und Hallenbau reicht die Bandbreite.

Ihr einfacher, seit Jahren bewährter Aufbau und die Qualität der verwendeten Materialien macht Baustützen robust und langlebig. Einmal angeschafft, lassen sie sich über Jahrzehnte verwenden. Das macht die Geräte für Profis und Heimwerker zur lohnenden Anschaffung.

Zu den wichtigsten Herstellern von Baustützen zählen Bessey, Gedore, Zarges, Apolo MEA und Osborn.

Wie funktioniert eine Baustütze?

Eine klassische Baustütze besteht in der Regel aus einer langen Stange, dem sogenannten Ständerrohr oder Außenrohr, in dem sich ein Innenrohr als Ausziehvorrichtung befindet. Das Ständerrohr ist manchmal lackiert. An den beiden Enden der Stange sitzen die Endplatten. An der Unterseite ist die Fußplatte angebracht – eine Verbeiterung, die für einen sicheren Sand auf vielen Untergründen sorgt. Am anderen Ende befindet sich die Kopfplatte, die Druck auf die gewünschte Fläche wie eine Decke, einen Träger oder eine Schalung ausübt. Je nach Beschaffenheit der Kopfplatte sind viele Anschlüsse und auch Aufsätze möglich. Bohrungen in den Druckplatten gestatten eine Fixierung oder Rutschsicherung der Stütze am Boden oder einer Unterlegung, beispielsweise einer Holzplatte oder einem Balken.

Durch Öffnen des Riegels (Steckbügel, Steckbolzen, G-Haken) lässt sich die Innenstange aus dem Ständerrohr ziehen und über die Löcher in der Stange in der gewünschten Arbeitshöhe wieder verriegeln. Durch Drehen des Einstellgriffs fahren Sie die Druckscheibe nach oben. Damit spannen und sichern Sie den Riegel gegen unbeabsichtigtes Lösen. Bei einigen Modellen ist eine Grobeinstellung mittels Bolzen oder G-Haken und eine Feinjustierung mittels Gewinde möglich, andere Baustützen setzen komplett auf ein Drehgewinde.

Am Rohr gibt es oft Befestigungsmöglichkeiten für Haken, mit der sich die Schalungsstützen gegen Kippen absichern lassen. Ein integrierter Wasserablauf ist beim Einsatz im Außenbereich wichtig und verhindert materialschädigende Staunässe.

An Zubehör gibt es beispielsweise Reduzierkupplungen und Halbkupplungen zum Anschluss und zur Aussteifung der Stützen mit Gerüstrohren. Für den Verbund von Stahlstützen untereinander durch Schalbretter sind Verschwertungsklammern gedacht. Dreifußständer sichern freistehende Schalungsstützen und verhindern ein Verrutschen.

Schrägstellung an Baustützen

Es empfiehlt sich, Deckenstützen mit den Endplatten stets vollflächig aufzustellen. Bei Schrägstützen kann die obere Stützplatte (Kopfplatte) über ein Endgelenk schräg gestellt und in Winkellage gebracht werden. Diese Eigenschaft kann sinnvoll sein, wenn Sie beispielsweise an schrägen Decken arbeiten. Die Schrägstellfunktion macht die Stütze allerdings vergleichsweise instabil.

   

Welche Modelle gibt es bei Baustützen?

Schalungsstützen ...

... sind in erster Linie Deckenstützen aus Metall (lackiert oder verzinkt). Sie sind aus verzinktem oder lackiertem Stahl oder Aluminium hergestellt. Bei manchen Modellen ist die Spindel aus Stahl (verzinkt) und das Außenrohr aus Aluminium gefertigt. Verzinkte Modelle sind günstiger. Zu haben sind Stützen mit Innengewinde und Außengewinde.

Faltgerüstböcke ...

... sind selbsttragend und nehmen Platten oder Holzbohlen auf. Ihre Stahlkonstruktion besteht aus zwei Standfüßen und einer Auflagetraverse. Die Traverse ist in mehreren Stufen ausziehbar und wird per Haken oder Riegel gesichert.

Kurbel-Gerüstböcke ...

... ähneln Faltgerüstböcken und lassen sich unter Verwendung einer Kurbel bequem in der Höhe verstellen.

Spanner, Einhandstützen und Teleskopspanner ...

... sind helfende Hände für Heimwerker und Handwerker. Die Stützen eignen sich für leichte Aufgaben wie die Montage von Holzdecken, das Anpressen von Türzargen oder den Einbau von Fenstern. Ein Spanner besteht aus einem Metallrohr mit Feder und Druckplatten. Einhandstützen besitzen einen Spannmechanismus in Form eines stufenlosen Pumpsystems, das sich mit einer Hand betätigen lässt.

Aufstockbare Stützen ...

... können je nach Einsatzort verlängert werden. Der Einsatz einer Baustützenverlängerung hat den Vorteil, dass Sie mit einer Baustütze einen größeren Spannbereich abdecken können.

   

Was das Typenschild an der Stütze besagt

Für das sichere Arbeiten auf Baustellen gibt es die DIN EN 1065. Das Regelwerk gibt bestimmte Anforderungen an die Beschaffenheit und Eigenschaften von Euro-Schalungsstützen für den Baubereich vor und definiert mehrere Einsatzklassen. Ein wichtiges Detail bei Baustützen ist der Typenaufkleber oder das Typenschild, den Baustützen haben müssen, die auf der DIN EN 1065 beruhen. Er ist gut sichtbar an der Stütze angebracht, gibt Aufschluss über die Typenklasse und zeigt eine Belastungstabelle mit den zulässigen Tragkräften abhängig von den Auszugslängen der Schalungsstütze.

Wichtige Produkteigenschaften beim Kauf von Baustützen

Vergleichen Sie bei der Anschaffung einer oder mehrerer Baustützen die folgenden Produktangaben.

Auszuglänge: Die Länge oder Stützenhöhe in Zentimeter steht für den maximalen Abstand zwischen den beiden Endplatten. Achten Sie beim Kauf auch auf den minimalen Auszug. Er begrenzt die Höhe und damit Arbeitsbereich nach unten.

Spannbereich: Der Spannbereich in Zentimeter gibt die Längenverstellung und damit den Von-bis-Stützbereich an, in dem das jeweilige Modell einsetzbar ist.

Tragkraft: Die Tragkraft in Kilonewton (kN) steht für die maximale Belastbarkeit je Stütze bei horizontaler oder vertikaler Aufstellung.

Maße: Anhand der Abmessungen (Länge x Breite x Höhe) können Sie den Platzbedarf abschätzen. Die Angabe vermittelt auch einen Eindruck über die Transportmöglichkeiten. Achten Sie zudem auf die Maße des Kopfs und der Fußplatte.

Gewicht: Vom verwendeten Material hängt das Gewicht in Kilogramm der Deckenstütze ab. Modelle aus Aluminium sind besonders leicht, Stahlstützen schwerer.

Lieferumfang: Üblicherweise werden Abstützprodukte einzeln angeboten, teilweise sind Sets bestehend aus zwei und mehr Stützen zu haben.