Ratgeber

Wissenswertes zu Elektrohobel

Ein Elektrohobel ist ein praktisches Werkzeug für gleichmäßig glatte und plane Oberflächen auf Werkstücken aus Holz. Die rotierende Hobelwelle mit scharfen Hobelmessern trägt Material ab und sorgt in kurzer Zeit und bei geringem Kraftaufwand für ein sauberes Ergebnis.

Wofür wird ein Elektrohobel verwendet?

Mit einem Elektrohobel glätten, begradigen, planen, strukturieren und kürzen Sie Holzstücke und Holzoberflächen aller Art. Hobel kommen immer dann zur Anwendung, wenn vollständig plane und glatte Oberfläche hergestellt werden sollen. Die aus dem Schreiner- und Tischlereihandwerk stammenden Elektrowerkzeuge zeichnen sich durch eine hohe Präzision aus, erleichtert Ihnen die Arbeit und sparen im Vergleich zu einem handgeführten Hobel viel Zeit.

Die Hobelarbeit übernimmt ein starker Elektromotor. Er treibt eine schnell rotierende Messerwalze mit üblicherweise zwei oder drei Schneiden an. Die Klingen gleiten bei der Nutzung über das Holz. Hauptvorteile sind der hohe Abtrag, die fein einstellbare Hobeltiefe und das gleichmäßige Abrichten großer Flächen.

Das Hobeln gehört wie das Schleifen oder Schnitzen zu den spanenden Bearbeitungsmethoden. Die kraftvoll drehenden und sehr scharfen Klingen schneiden die Holzfasern bei der Spanabnahme sauber durch. Unerwünschte Ausfransungen entstehen erst gar nicht. Anders als beim Schleifen, das eine tendenziell matte Oberfläche erzeugt, glänzt eine gehobelte Fläche natürlich leicht. Die resultierenden Oberflächen vermitteln eine angenehme Haptik und bedürfen in vielen Fällen keiner Nachbearbeitung mehr.

Zu den bekanntesten Herstellern von Elektrohobeln gehören Bosch, Ferm, Metabo und Ryobi.

Ein elektrischer Hobel ist vielseitig einsetzbar

Durch die variable Hobeltiefe können Sie dem Elekrowerkzeug genau vorgeben, ob wenig oder mehr Material abgetragen werden soll. Damit sind neben feineren Arbeiten etwa bei der Oberflächenveredelung im Möbelbau auch gröbere Montagearbeiten wie das Kürzen von Türen nach dem Einbau eines neuen Fußbodenbelags oder das Einpassen von Hölzern auf Baustellen möglich.

Ein elektrischer Hobel unterstützt Sie neben dem Einkürzen von Türblättern auch bei der Herstellung und Renovierung von Möbeln, dem Bearbeiten und Abkanten von Kanthölzern, Paneelen, Blenden, Sockeln, Bohlen und Leiste, dem Anpassen von Küchenarbeitsplatten, beim Einpassen von Hölzern und beim Abnehmen von Leimüberständen. Darüber hinaus lassen sich Werkstücke exakt winkelig und damit passgenau bearbeiten.

Ein oft vergessenes Einsatzgebiet für Elektrohobel ist das Entfernen alter Lackschichten. Vor allem in Altbauten verunzieren häufig mehrere Lackschichten übereinander Türen und Fensterrahmen. Die Farbschichten setzen Schleifmitteln rasch zu und lassen sich mit Schleifmaschinen nur schwer entfernen. Elektrohobel setzen den zähen Altlacken ihre scharfen Klingen entgegen und tragen die Lackschichten Stück für Stück ab. Gleichzeitig sorgen die Hobelklingen für eine glatte Oberfläche als Basis für den Neuanstrich.

Was das Hobeln vom Schleifen unterscheidet

Glatte und plane Oberflächen lassen sich nicht nur mit einem Hobel erzeugen. Auch Schleifmaschinen wie Bandschleifer und Exzenterschleifer begradigen die Oberflächen. Beim Schleifen werden die Holzfasern nicht geschnitten, sondern von oben her durch Reibung mit einem Schleifmittel entfernt. Dadurch ergibt sich ein einheitliches Oberflächenbild, das jedoch durch die Körnung des Schleifmittels eine offene Struktur aufweist. Holzschutzmittel wie Öle und Wachse können so verhältnismäßig leicht eindringen.

Die rotierenden Klingen eines Elektrohobels erzeugt auf Holz ein wesentlich glatteres Faserschnittbild mit geschlossener Oberflächenstruktur. Es schützt die Oberfläche auch ohne weiteren Auftrag zu einem gewissen Grad. Holzschutzmittel haben es dadurch schwerer, ins Material einzudringen.

Durch die Kombination beider Geräte können Sie die spezifischen Vorteile bei der Holzbearbeitung kombinieren: Hobeln Sie die Oberfläche zunächst mit einer Hobelmaschine glatt und bereiten Sie die Flächen anschließend für die Behandlung mit Öl- oder Wachspräparaten mit einer Schleifmaschine und sehr feinem Schleifmittel vor.

  

Kraftsparend Hobeln – die besondere Gehäuseform macht’s möglich

Das Gehäuse von Elektro-Hobeln ist ähnlich wie das klassischer Hobel (Handhobel) geformt. Die Hobelsohle auf der Unterseite des Werkzeugs besteht aus einer zweigeteilten Grundplatte aus Metall. Sie ist abriebfest und langlebig, zudem sorgt die Form der Hobelsohle für gute Gleiteigenschaften für leichtes Arbeiten. Der vordere Teil ist zur Einstellung der Spandicke verstellbar.

Vorne am Hobel sitzt die Hobelnase – ähnlich dem Hörnchen bei einem klassischen Hobel. Der hervorstehende Griff sorgt zusammen mit dem abgeschrägten Haupthandgriff für sicheren Halt, eine gute Führung und damit effizientes, präzises Arbeiten ohne Ermüden. Die Nase ermöglicht gleichmäßige Bewegungen bei durchgehendem Kontakt zum Werkstück und verhindert ein Abrutschen.

Das Gehäuse besteht in der Regel aus strapazierfähigem Kunststoff, während der Hobelkasten bei einem klassischen Handhobel üblicherweise aus Holz gefertigt ist.

So wichtig ist die Staubabsaugung

Beim Hobeln entsteht eine beträchtliche Menge an Spänen. Geräte mit einer Spanauffangvorrichtung eignen sich eher für kleinere Arbeiten – der Spansack füllt sich rasch. Für eine optimale Absaugung des Staubes und der Späne können und sollten Sie den Elektrohobel an einen Werkstattsauger, Staubsauger oder eine Staubabsauganlage anschließen. Dazu genügt es, den Saugschlauch des Geräts mit dem Absaugstutzen des Elektrohobels zu verbinden.

Der Spanauswurf befindet sich auf der linken oder rechten Gehäuseseite der Hobelmaschine. Gei Geräten mit zweiseitigem Spanauswurf können Sie den Sack oder Saugschlauch für ein komfortables Arbeiten umstellen und wahlweise links oder rechts befestigen.

Zum Schutz Ihrer Hände beim Hobeln empfehlen wir Arbeitshandschuhe. Tragen Sie bei Bedarf einen Gehörschutz, einen Augenschutz und eine Feinstaubmaske.

Was ist beim Kauf eines Elektrohobels zu beachten?

Elektrohobel unterscheiden sich hauptsächlich in der in Watt angegebenen Motorleistung, dem Gewicht, der Hobelbreite, der maximalen Spandicke sowie der weiteren Ausstattung.

Motorleistung, Drehzahl und Spandicke

Die Nennaufnahme-Motorleistung in Watt ist ein Indiz für die Kraftentfaltung des Geräts. Von der Watt-Zahl hängt auch die maximale Spandicke ab. Beides ist in der Produktbeschreibung angegeben. Faustregel: je stärker der Motor, desto dicker der mit einem Schnitt abgehobene Span. Von Vorteil ist ein Motor mit elektronischer Konstantregelung: Die Steuerung hält die eingestellte Drehzahl auch unter Last konstant und sorgt für gleichmäßiges Vorankommen und ein homogenes Hobelergebnis.

Softgrip-Griff

Achten Sie für ergonomisches und sicheres Arbeiten auf einen Softgrip-Griff. Durch die rutschhemmende Beschichtung am Griff liegt das Gerät gut in der Hand und lässt sich exakt führen.

Messerzahl

Die Hobelwelle ist je nach Modell mit einem, zwei oder drei Hobelmesser ausgestattet. Verbreitet sind Geräte mit zwei gegenüberliegenden Messern. Die doppelte oder dreifache Messerausführung stellt einen schnellen Arbeitsfortschritt sicher.

Ständer oder Schuh

Praktisch ist ein integrierter Maschinenständer oder Parkschuh, mit dem Sie das Gerät während Arbeitspausen auf dem Werkstück ablegen können, ohne es zu beschädigen.

Hobelbreite

Die Breite eines Elektrohobels wird durch die Breite der Messer definiert. Gebräuchlich sind Modelle mit 82 mm Hobelbreite. Breithobel sind 100 mm und mehr breit.

Spantiefeneinstellung (Hobeltiefeneinstellung)

Mit der Spantiefeneinstellung geben Sie anhand einer Skala die Spantiefe vor und regeln damit, wie tief die Klingen schneiden. Die Tiefenbegrenzung verhindert, dass mehr Material als nötig abgetragen wird. Profis legen auf eine fein abgestufte Hobeltiefeneinstellung wert.

Messerschutz

Der Messerschutz aus Kunststoff oder besser Metall verdeckt die Klingen zum Schutz vor Verletzungen und Beschädigung. Er klappt beim Schieben des Hobels entlang des Werkstücks weg und schwenkt zurück über die Hobelmesser, wenn Sie das Gerät abheben.

Anschläge, Kanten anfasen und Falzen

Die meisten Hobel sind mit einer Parallelführung und einem Falzanschlag ausgestattet. Der Parallelanschlag dient als Führungshilfe. Mit dem Falztiefenanschlag stellen Sie die gewünschte Falzstärke ein, um Vertiefungen im Holzstück vom Rande her zu fertigen. Solche Vertiefungen werden etwa bei der Aufarbeitung von Türen und Fensterrahmen benötigt. Ist ein Winkelanschlagvorhanden, lassen sich auch Gehrungen hobeln. Unterstützung beim Anfasen von Kanten bietet eine in die Grundplatte integrierte Nut in V-Form (V-Nuten). Sie dient als Führhilfe, wird auf die Kante gesetzt und führt den Hobel in festem Winkel von 45 Grad entlang der Kante. Geräte mit Dickenhobelvorrichtung gestattet neben dem Abrichten auch das Hobeln von Latten und Kanthölzern „auf Dicke“, also auf eine exakt definierte Stärke.

Welches weitere Zubehör gibt es?

Die Messer bei Elektrohobeln lassen sich mit wenigen Handgriffen auswechseln. Das ist wichtig, da die Klingen mit der Zeit stumpf werden und nachgeschliffen werden sollten. Zweiseitig geschliffene Klingen können Sie wenden – so ist das Ersatzmesser stets mit dabei. Zudem gibt es Hobelklingen mit spezifischen Schnitteigenschaften. Bei häufiger Verwendung ist ein werkzeugloser Messerwechsel vorteilhaft.

Untergestell: Möchten Sie Ihre neue Hobelmaschine auch für stationäre Abrichtarbeiten verwenden, achten Sie auf ein mitgeliefertes oder optional angebotenes Untergestell. Darauf wird der Hobel überkopf montiert, sodass die Grundplatte nach oben zeigt.

Handwerkerkoffer: Er ist nützlich, um Ihren E-Hobel nebst Zubehör sicher aufzubewahren, zu transportieren und am Einsatzort alles griffbereit zu haben.

So erzielen Sie beim Hobeln gute Ergebnisse

Mit ein paar einfachen Maßnahmen sorgen Sie beim Einsatz Ihres neuen Elektrohobels für optimale Resultate – die ganze mühevolle Arbeit überlassen Sie dem Gerät.

  • Setzen Sie den Elektrohobel nur in eingeschaltem Zustand an das Werkstück an. Warten Sie nach dem Betätigen des Ein-/Ausschalters und des Sicherheitsschalters kurz, bis das Gerät die volle Geschwindigkeit erreicht hat.
  • Setzen Sie den Hobel mit dem vorderen Teil zuerst auf das Werkstück. Die Hobelsohle sollte auf der gesamten Fläche aufliegen. Beim Abheben heben Sie den Hobel von hinten beginnend an.
  • Führen Sie das Elektrowerkzeug gleichmäßig mit beiden Händen über die zu bearbeitende Fläche. Arbeiten Sie mit geringem Vorschub und bei breiten Werkstücken in parallelen Bahnen.
  • Üben Sie gleichmäßigen Druck auf das Gerät aus.
  • Hobeln Sie nach Möglichkeit in Richtung des Faseraustritts.
  • Dünne Leisten lassen sich einfacher kippfrei bearbeiten, wenn sie auf ein dickeres Hilfsholz geklemmt werden.
  • Wechseln Sie rechtzeitig die Klingen, sobald Sie Veränderungen am Schnittbild feststellen.
  • Die besten Resultate erzielen Sie mit geringer Spantiefe – hobeln Sie besser mehrmals über eine Stelle, wenn Sie mehr Abtrag wünschen.