Ratgeber
Wissenswertes zu Erweiterungen für Entwicklungskits
Entwicklungskits und Development Tools finden längst nicht mehr nur im industriellen Umfeld Anwendung. Spätestens seit dem Siegeszug des Raspberry Pi erfreuen sich entsprechende Kits auch bei Bastlern, Schülern und Studenten großer Beliebtheit. Im Folgenden finden Sie Wissenswertes über die vielfältigen Erweiterungsmöglichkeiten, die für Entwicklungskits erhältlich sind.
Das Schöne an einem Entwicklungskit ist, dass ein solcher Bausatz leicht um neue Funktionen erweitert werden kann. Dank verschiedener Module und elektronischer Bauelemente lassen sich verschiedenste Schnittstellen bei Bedarf einfach nachrüsten. In unserem Onlineshop finden Sie eine Vielzahl von Erweiterungen: Angefangen beim zusätzlichen Anschluss für das Netzwerk via WLAN, über Kamera-Module bis hin zu NFC-Boards, Bewegungsmeldern und dem in der Industrie und im Automotive-Umfeld genutzten CAN-Bus ist so gut wie alles an Erweiterungen erhältlich. Auch im Bereich der Messtechnik gibt es diverse Erweiterungsoptionen. So werden zum Beispiel Sensoren für Temperatur, Rauch, Staub, Luftfeuchtigkeit, UV-Strahlung und vieles mehr unterstützt. Damit stehen Elektronik-begeisterten Bastlern und Profis gleichermaßen nahezu unbegrenzte Erweiterungsmöglichkeiten offen.
Die kompakten Entwicklungssysteme lassen sich individuell konfigurieren und mit dem richtigen Zubehör vielfältig einsetzen. Dabei sind die Möglichkeiten umfangreich: Denkbar wäre zum Beispiel der Einsatz im Bereich Modellbau, in der Heim-Automatisierung oder der Wettermessung. Mit den passenden Anwendungen machen die kleinen Platinen als NAS im Heimnetzwerk oder als Mediaplayer am Fernsehgerät eine gute Figur. Der geringe Stromverbrauch ist ein echter Vorteil gegenüber einem konventionellen NAS. Ein Raspberry Pi benötigt nur etwa zwischen 2 und 8 Watt. Aber es gibt auch viele Anwendungsmöglichkeiten im professionellen Bereich. So bietet sich eine Nutzung im IoT- und IIoT-Bereich an. Die Steuerung von Motoren oder Ventilen beispielsweise erledigen die kleinen Geräte mit links. Selbst ein Mini-Webserver lässt sich problemlos erstellen. Auch im Bereich der Robotik können Entwicklungssysteme effektiv genutzt werden. Speziell an Schulen und Universitäten ermöglichen solche Kits den Schülern und Studenten einen praxisnahen Einstieg in das Zeitalter der Industrie 4.0.
Sollten Sie noch nicht im Besitz eines Entwicklungskits sein, stellt sich zuerst die Frage nach dem System, mit dem Sie arbeiten möchten. Bekannte Vertreter sind Raspberry Pi, Arduino oder Cubieboard. Ist das passende Kit ausgewählt, ist der angepeilte Verwendungszweck zu klären. Das Projekt, das Sie umsetzen möchten, gibt vor, welche Erweiterungen benötigt werden. Berücksichtigen Sie, dass die Spannungsversorgung gegebenenfalls angepasst werden muss.
Einfach nur eine beliebige Erweiterung zu kaufen reicht nicht aus. Um verschiedene Schaltungen auszuprobieren, wird Ihnen ein sogenanntes Breadboard gute Dienste leisten. Durch den Einsatz eines solchen Boards werden Erweiterungen, LEDs usw. einfach mit Federkontakten in Buchsen gesteckt. Das hat den Vorteil, dass Sie nicht jeden Aufbau direkt verlöten müssen und somit Zeit und Geld sparen. Darüber hinaus sollten Sie noch verschiedene Jumper-Kabel, LEDs, Taster und eine Auswahl unterschiedlicher Widerstände bereithalten. Als Speicher kann eine handelsübliche SD-Karte mit einer Größe von mindestens 8 Gigabyte oder bei einem darüber hinausgehenden Speicherbedarf eine externe Festplatte verwendet werden.
Muss ich programmieren können, um mit einem Entwicklungskit zu arbeiten?
Die häufig von Einsteigern als Hürde empfundene Programmierung entfällt bei einigen Kits. Sie werden stattdessen über eine leicht zu bedienende PC-Software oder eine Smartphone-App konfiguriert. Wählen Sie als Anfänger am besten ein Kit aus, das sich speziell an unerfahrenere Nutzer richtet, um Frust zu vermeiden.
Reicht die Stromversorgung über den USB-Port meines Computers aus, um einen Raspberry Pi mit Strom zu versorgen?
Zwar ist die Stromversorgung über USB theoretisch möglich, in der Praxis bietet der Anschluss aber häufig nicht die nötigen Reserven. Das gilt insbesondere, wenn Erweiterungen mit größerem Strombedarf verwendet werden. Greifen Sie daher am besten auf ein externes Netzteil zurück. Gewöhnlich ist ein Modell, das 2 A liefert, ausreichend. Ein Betrieb mit Batterien ist ebenfalls möglich. Dabei ist zu beachten, dass es mit sinkendem Ladestand zu Stabilitätsproblemen kommen kann.
Wo liegt der Unterschied zwischen Arduino und einem Raspberry Pi?
Der Raspberry Pi ist eine Art Mini-Computer. In seinem Inneren arbeitet ein sogenannter SoC (System on Chip), der alle Berechnungen und die Bildausgabe managt. Weiterhin hat das System ein eigenes Betriebssystem. Bei einem Arduino wird statt eines SoCs ein Mikrocontroller eingesetzt. Dieser Chip beinhaltet neben einem Prozessor in vielen Fällen auch noch den Arbeits- und Programmspeicher sowie weitere periphere Funktionen. Der Schaltungsaufwand ist dadurch deutlich geringer als bei einem SoC, die zur Verfügung stehende Leistung allerdings auch. Der Mikrocontroller hat aber Vorteile: Die Programmierung eines solchen Controllers ist einfacher und übersichtlicher.