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Ratgeber

Wissenswertes zu RC Verbrenner-Zubehör

Einem Nitro-Einsteiger stellen sich viele Fragen: Was brauche ich zum Starten? Was muss ich tun? Wie stelle ich den Motor richtig ein? Was darf ich auf keinen Fall übersehen?

Zwar werden zahlreiche Einsteiger-Komplettsets angeboten, doch die darin enthaltenen In­for­ma­ti­on­en und An­leit­ungen halten sich zumeist sehr knapp.

Mit den folgenden Informationen möcht­en wir dem entgegenwirken und dem zukünftigen Verbrenner-Piloten einen umfassenden und praxis­taug­lich­en Einblick in die fas­zi­nie­ren­de Welt der Ver­brenn­er­motor­en gewähren.



Das Zubehör

Im Vergleich zum Elektrofahrer ist die Grundausrüstung eines Verbrenner-Piloten umfangreicher. Eine gute Ausrüstung sollte folgendes enthalten:

 

Sprit

Der Sprit für Verbrennungsmotoren setzt sich aus Methanol, Nitromethan und Schmieröl zu­sam­men. Dabei gilt, je höher der Nitroanteil beim Sprit, desto höher die Leistung des Motors.
In der Regel werden Mischungen von mindestens 15% und höchstens 25% Nitromethan gefahren. Für Anfänger empfehlen wir eine 15% Nitro­me­than­ /Rizinus/Synthetiköl-Mischung.
Sprit mit 25% Nitromethananteil ist für einen An­fäng­er im Grunde nicht nötig.

Glühkerzen

Der Wärmewert der Glühkerze beeinflusst im grö­ßten Maße das Laufverhalten des Motors. Je nach Wärmewert unterscheidet man bei Glüh­kerz­en folgende Typen:

  • heiß (Nr.1 bis 2)
  • mittel (Nr. 3 bis 4)
  • kalt (ab Nr. 5)

Der auf der Glühkerze angegebene Wärmewert kann von Hersteller zu Hersteller leicht variieren. Als Faustregel gilt jedoch, dass man im Winter eher "heißere", im Sommer eher "kältere" Glüh­kerzen benötigt.
Kältere Glühkerzen können mit einer "fetteren" Vergasereinstellung gefahren werden (z.B. im Sommer, wo der Sprit zusätzlich kühlen soll). Heiße Glühkerzen bringen in der Regel eine grö­ßere Höchstdrehzahl, sind aber weniger to­le­rant, was die Gemischbandbreite anbelangt - zu "fett" ein­ge­stell­te Motoren sterben gerne ab.
Gerade als Anfänger sollte man sich ein Glüh­kerz­en-Sortiment anlegen, denn erst durch aus­giebiges Experimentieren wird man die op­ti­male Kombination für seinen Boliden finden. Be­son­ders praxistauglich hat sich hierfür die Rossi Serie: R3, R4, R5 erwiesen.

Zur Rossi Serie: R3, R4, R5

Basiswissen: Glühkerzen werden irr­tüm­lich­er­weise oft auch als "Zündkerzen" bezeichnet. Sie zünden aber nicht, sie beginn­en zu glüh­en, sobald man sie in einen Kerzen­stecker einklemmt.

Expertentipp: Manche Glühkerzen sind zwar nur für 1,5 V konzipiert, "vertragen" aber in den meisten Fällen auch 2 V.

Startakku

Der Startakku dient zum Vorglühen der Glühkerze beim Startvorgang. Er darf somit in keiner Grund­ausrüstung fehlen!
Startakkus gibt es in folgenden Varianten: Variante 1 – Bleiakku (2 V) mit Glühkerzenklemme und Variante 2 – Glühkerzenstecker mit integriertem Akku

Beide Varianten erfüllen denselben Zweck.

Basiswissen: Glühkerzenklemmen werden auch als Glühkerzenstecker bezeichnet.

Schlitzschraubendreher

Zum Einstellen aller Nadeln am Vergaser dient ein gewöhnlicher Schraubendreher mit langem Schaft und einer Klingenbreite von ca. 4mm.

Ladegerät

Dient zum Laden des Senderakkus (100 - 800 mAh), des Empfängerakkus (100 - 2000 mAh) und des Startakkus (1000 mAh).Wer ausschließlich Verbrenner-Modelle fährt, kommt mit einem Universallader problemlos durch.

Tankflasche

Zum Tanken empfehlen wir eine kleine und leicht verstaubare 500ml Tankflasche. Damit spart man jede Menge Treibstoff und schont auch noch seine Nerven, denn es ist gar nicht so einfach mit einem 5-Liter-Kanister genau in die kleine Tank­öffnung seines Modells zu treffen.

Basiswissen: Mit einer Tankfüllung von 500ml kann man ca. eine halbe Stunde lang auf der Piste seine Runden drehen.

Kerzenschlüssel

Unentbehrlich für das Ausdrehen der Glühkerze! Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass der Schlüssel bei Schlüsselweite Nr. 8 (entspricht der Größe der Glühkerze) eine Metallspange oder einen Silikonschlauch integriert hat.
Die Spange bzw. der Schlauch sorgt dafür, dass sich die Glühkerze problemlos herausziehen lässt. Simpel aber genial, denn so erspart man sich mühsames "Herumfischen" mit einer Pin­zet­te.
Übrigens: Diese Metallspange bzw. den Si­li­kon­schlauch gibt es auch zum Nachrüsten!

Ladekabel

Hier werden 3 verschiedene Stück Ladekabel benötigt:

  • 1 x für die Fernsteuerung, (Buchse)
  • 1 x für den Empfängerakku, (meist Futaba­stecker)
  • 1 x für den Startakku ("Glühkerzenladekabel")
     

Basiswissen: Der Stecker des Glüh­kerzen­la­de­kabels hat die Form einer Glühkerze und kann für beide Varianten von Start­akkus ver­wendet werden.

 



Es wird ernst – das Einlaufen

Warum muss man einen Motor einlaufen lassen?

Einlaufen erhöht die Lebensdauer

Ein Motor besteht aus einer Vielzahl von Teilen. Die Oberfläche der einzelnen Teile ist - z.B. auf­grund von Fertigungstoleranzen - nicht voll­kom­men glatt. Problematisch ist diese "raue" Oberfläche dann, wenn sich be­wegliche Teile berühren, denn sie verhindert das Gleiten dieser Teile. Durch eine korrekt ausgeführte Einlaufphase wird das überschüssige Material an der Oberfläche der beweglichen Teile abgetragen. Mit anderen Worten, die Oberfläche der beweglichen Teile passt sich optimal an den Betrieb im Motor an.
Ein gut eingelaufener Motor hat aufgrund seiner besseren "Gleitfähigkeit" eine höhere Lebens­dau­er als ein falsch eingelaufener Motor.

Basiswissen: Um den Fertigungstoleranzen entgegen zu wirken, wählt man die Maße so, dass der Kolben in jedem Fall etwas zu groß für die konisch geschliffene Laufbuchse ist.


Einlaufprozedur

Vorbereitung des Motors

Schritt 1: Zuerst sollte eine kalte (R5) Kerze eingesetzt werden.

Schritt 2: Die Hauptnadel des Vergasers auf 4 bis 5 Umdrehungen von der geschlossenen Position aufdrehen. (Werkseinstellung ist oft nur 3 bis 4 Umdrehungen.) Mit dieser Einstellung wird gestartet!

Die Feintrimmung ist so einzustellen, dass die Luftklappe bei geschlossenem Vergaser immer noch einen Spalt von etwa 1mm offen lässt. Den Luftfilter NUR zum Kontrollieren herunternehmen und da­nach SOFORT wieder montieren!

Aufbocken des Modells

Dabei ist darauf zu achten, dass sich die Räder frei drehen können. Die Schwungscheibe und das Hauptzahnrad dürfen nirgendwo streifen.

Betanken

Schritt 1: Sprit ansaugen. Wenn der Motor über keine Pumpe verfügt, so nimmt man am Auspuff (am Druckanschluss des Resorohres) den Schlauch herunter und bläst sanft in diesen hinein. Wenn das Blubbern im Vergaser aufhört, ist der Motor ausreichend mit Sprit versorgt.

Schritt 2: Glühkerzenstecker anschließen

Starten

Per Seilzug: Den Seilzug mehrere Male kurz und kräftig durchziehen. Wichtig ist hierbei, dass das Startseil nicht bis zum kompletten Anschlag durchgezogen wird!
Per Startbox: Die Startbox einschalten und das Modell mit der Schwungscheibe auf die Starterscheibe aufdrücken.


Wenn der Motor läuft, den Kerzenstecker trennen

Am Anfang wird die Drehzahl sehr schwanken, sie sollte sich dann allerdings einpendeln. Der Motor sollte stottern, rauchen und Öl sollte aus dem Aus­puff rinnen. Ist dies nicht der Fall, muss man die Hauptnadel des Vergasers "fetter" stellen. Lässt sich der Motor so überhaupt nicht starten, dann sollte mit der Werkseinstellung gestartet werden, und erst bei laufendem Motor der Vergaser auf "fett" gestellt werden.Mit dieser "fetten" Einstellung sollte der Motor auf Standgas 1 bis 2 Tanks lang laufen. Bei den nächsten 3 Tankfüllungen sollte ab und zu auch Gas gegeben werden - das Auto ist dabei aber immer noch aufgebockt. Bei Vollgas darf sich die Drehzahl kaum erhöhen - andernfalls dreht man die Hauptnadel am Ver­gaser weiter auf. Die letzten 5 bis 6 Tankfüllungen werden fahrend durch den Motor geheizt. Auf einer ebenen As­phalt­fläche fahren, nach jedem Tank die Nadeln am Vergaser etwas magerer stellen, so­dass am Ende dieser Phase die Hauptnadel auf ca. 4 - 3,5 Umdrehungen, die Teillastnadel auf Werks­ein­stell­ung steht.

 

Beim Einlaufen unbedingt beachten:

  • Den Motor nach einer Tankfüllung immer gut abkühlen lassen, damit Materialspannungen ab­ge­baut werden können.
  • Vergasereinstellungen werden nur am warmgelaufenen Motor vorgenommen, denn eine Kalt­ein­stell­ung führt zum "Abmagern" bei Betriebstemperatur.
  • Der Motor sollte spätestens nach den ersten 2 Tankfüllungen auf eine Temperatur gebracht wer­den, die etwas unter seiner normalen Betriebstemperatur von ca. 80° bis maximal 105° liegt. Am Besten benützt man hier ein Temperaturmessgerät. Eine etwas ursprünglichere Methode der Temperaturmessung besteht darin, einen angefeuchteten Finger auf den Zylinderkopf zu drücken - wenn´s zischt dann ist der Motor zu heiß.
  • Während der gesamten Einlaufphase sollte man ruckartige Drehzahlwechsel unterlassen.
  • Aus dem Auspuff muss immer eine gut sichtbare Rauchfahne kommen - andernfalls den Vergaser sofort fetter einstellen.
  • Ein gut eingestellter Motor sollte in jedem Drehzahlbereich harmonisch klingen und ein möglichst homogenes Laufgeräusch von sich geben.

Der Motor ist nun korrekt eingelaufen. Viel Spaß beim Ausprobieren und beim Testfahren!