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    Ratgeber

    Wissenswertes zu Spachtelmasse

    Spachtelmasse ist ein wichtiges Hilfsmittel bei Reparatur- und Ausbesserungsarbeiten. Sie kommt zum Einsatz, um Löcher und Risse zu füllen, Unebenheiten auszugleichen, Fliesen zu verfugen und vieles mehr. Was für Arten von Spachtelmasse es gibt und worauf bei der Auswahl zu achten ist, verraten wir Ihnen in unserem Ratgeber.



    Spachtelmasse zum Grundieren, Ausbessern und Reparieren

    Spachtelmasse gehört zur Grundausstattung in vielen Handwerksbereichen. Sie kommt bei Renovierungs- und Sanierungsarbeiten zum Einsatz und ist daher ein wichtiges Hilfsmittel im Bau- und Stukkateurswesen, wird aber auch im Karosseriebau und Modellbau verwendet. In erster Linie dient Spachtelmasse dazu, Löcher und Risse zu füllen, Unebenheiten auszugleichen und Oberflächen zu glätten, um sie beispielsweise auf das Streichen, Lackieren oder Tapezieren vorzubereiten.

    Kleine Schäden wie Bohrlöcher im Mauerwerk oder abgeplatzten Putz kann man mithilfe von Spachtelmasse kaschieren oder ausbessern oder durch einen flächigen Auftrag komplette Wände, Decken, Böden oder Estriche nivellieren, um einen ebenmäßigen Untergrund zu erhalten. Beim Lackieren von Fahrzeugen ist das Grundieren mit Spachtelmasse und das anschließende Glätten in vielen Fällen notwendige Voraussetzung, weil es sonst nicht möglich wäre, eine gleichmäßige Oberfläche zu erzielen.

    Darüber hinaus wird Spachtelmasse zum Verfugen und für Montagearbeiten eingesetzt. Fertige Bauteile, etwa aus Beton oder Rigips, können mithilfe von Spachtelmasse miteinander verbunden und verfugt werden, so dass sie sich später nicht gegeneinander bewegen oder ausdehnen. Ebenso lassen sich Gipskartonplatten von Trockenbauwänden und -decken mit Spachtelmasse ausfugen, um saubere Übergänge herzustellen.

    Bei der Installation von Steckdosen, Schaltern, Kabelkanälen und Sanitäranschlüssen sowie bei der Montage von Leisten und Dekoelementen findet Spachtelmasse zum Zweck des Fixierens Anwendung. In Verbindung mit Spachteltechniken und Effektbeschichtungen kann Spachtelmasse außerdem dazu genutzt werden, Wände dekorativ zu gestalten.



    Woraus besteht Spachtelmasse?

    Spachtelmasse, auch Spachtel genannt, ist eine pastöse Substanz, die üblicherweise aus einer Mischung aus Füllstoffen, Bindemitteln, Dickungsmitteln, Lösungsmitteln und Zusatzstoffen besteht. Der Füllstoff bildet die Grundlage, während die Bindemittel dafür sorgen, dass die Spachtelmasse beim Auftragen an der Oberfläche haften bleibt und zusammenhält, so dass sie beim Schleifen nicht auseinanderbricht. Dickungsmittel und Lösungsmittel (oft Wasser) verleihen der Spachtelmasse ihre Konsistenz, wobei Lösungsmittel auch dazu dienen können, bestimmte chemische Reaktionen innerhalb der Spachtelmasse auszulösen. 

    Beim Trocknen bzw. Abbinden kann es passieren, dass sich ein Teil der Spachtelmasse zusammenzieht oder schwindet. Um dem vorzubeugen bzw. Schwund auszugleichen, wird Spachtelmasse üblicherweise sehr großzügig aufgetragen. Bei Oberflächen, die für die Weiterbearbeitung möglichst glatt sein müssen, wird die Spachtelmasse nach dem Trocknen abgeschliffen, etwa mit Schleifpapier oder Schleifgittern. Im Fall von Putz oder Mörtel, die per se eine ähnliche Struktur aufweisen, ist ein Nachschleifen nicht notwendig.



    Gips, Zement oder Kunstharz? Arten von Spachteln im Überblick

    Spachtelmassen unterscheiden sich abhängig davon, was für eine Art von Bindemittel sie enthalten. Dementsprechend werden gipsgebundene, zementgebundene und kunststoffgebundene Spachtelmassen differenziert. 

    Gipsgebundener Spachtel

    Gipsgebundener Spachtel enthält Gips als Füll- und Bindemittel, wobei zusätzlich meist auch Kunstharze oder Celluloseleim zur Bindung hinzugefügt werden. Er ist nicht beständig gegenüber Feuchtigkeit und daher nur für den Einsatz im Innenbereich geeignet. Die Verwendungsmöglichkeiten sind dennoch vielfältig. So kann Gipsspachtel sehr gut für Reparaturen von Löchern und Rissen verwendet werden und eignet sich wunderbar zum Verspachteln von Gipsbauplatten sowie zum Grundieren von Oberflächen, die tapeziert werden sollen, da er hell trocknet und aufgrund seiner pH-neutralen Zusammensetzung die Tapete nicht verfärbt. Gipsspachtel wird üblicherweise als Pulver zum Anrühren mit Wasser angeboten und trocknet schnell. Er ist in zahlreichen Ausführungen erhältlich, angefangen bei Putzgips, mit dem Elektroinstallationsleitungen verlegt und befestigt werden können, bis hin zu Modellgips für Stuckarbeiten. Gut zu wissen: Gipsgebundene Spachtelmassen werden häufig nur als „-gips“ bezeichnet. 


    Zementgebundener Spachtel

    Zementgebundener Spachtel enthält Zement, aber auch Polymerharze als Bindemittel. Er ist feuchtigkeitsbeständig und daher nicht nur in trockenen Innenräumen, sondern auch in Feuchträumen sowie im Außenbereich einsetzbar.
    Mit Zementspachtel können Fassaden ausgebessert (Fassadenspachtel), Estriche, Böden, Simse und Treppenstufen ausgeglichen und geglättet (Nivellier-, Fließ- oder Bodenspachtel) sowie kleinere Reparaturen vorgenommen werden (Feinspachtel). 

    Während Zementspachtel mit Ziegel, Beton und anderen mineralischen Materialien gut funktioniert, ist er für Holz, Glas, Metall und Kunststoff weniger geeignet. Außerdem hat er einen hohen ph-Wert (alkalisch), so dass sich Oberflächen wie Tapeten bei Kontakt verfärben können. Zementspachtel wird wie Gipsspachtel im Regelfall zum Anmischen angeboten und ist meist schon wenige Minuten nach dem Auftrag voll belastbar. Da Zement in Kontakt mit Wasser noch weiter aushärtet, trocknet er schnell und muss rasch verarbeitet werden.


    Kunstharzspachtel 

    Kunstharzspachtel enthält meist Polyvinylacetat oder Acrylharze als Bindemittel. Er ist von allen Spachtelarten am vielseitigsten einsetzbar, denn er kann innen wie außen verwendet werden und funktioniert nicht nur auf Putz, Beton, Ziegel, Mauerwerk und anderen mineralischen Untergründen, sondern auch auf Holz, Metall und Kunststoff. Manche Ausführungen, etwa spezielle Fliesen- und Flächenspachtel, halten sogar auf lackierten, versiegelten oder glasierten Oberflächen. Im Gegensatz zu Gips- und Zementspachtel wird Kunstharzspachtel nicht angemischt, sondern bereits gebrauchsfertig in Tuben oder Bechern angeboten. Da das Produkt nicht lange hält, muss es schnell aufgebraucht werden. Außerdem braucht kunstharzgebundene Spachtelmasse länger zum Trocknen. Sie härtet erst aus, wenn das enthaltene Wasser verdunstet ist. Sofern nur dünne Schichten aufgetragen werden, ist das unproblematisch. Bei dicken Schichten muss man jedoch lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Außerdem ist der Schwund beim Trocknen größer als bei Gips- und Zementspachtel. Da sich Kunstharzspachtel beim Aushärten zusammenzieht, kann es sein, dass im Anschluss zu Ausgleichszwecken nochmals gespachtelt werden muss.



    Kaufkriterien für Spachtelmasse – worauf kommt es an?

    Beim Kauf von Spachtelmasse spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Zunächst ist wichtig zu wissen, welche Art von Spachtel konkret gebraucht wird. Für Anwendungen in Innenräumen und im Trockenbau ist gipsgebundene Spachtelmasse meist eine gute Wahl. Sie ist einfach zu handhaben und härtet schnell aus. Zementspachtel wird dagegen typischerweise im Außenbereich und in Feuchträumen verwendet. Aber auch eine Verwendung in Innenräumen ist möglich, sofern der hohe pH-Wert nicht stört. Mit Zementspachtel können sogar ganze Böden oder Treppen gegossen werden, um selbige zu ebnen. Kunstharzspachtel ist sehr einfach anzuwenden, da er nicht erst angemischt werden muss, eignet sich aber eher für kleinere Reparaturen bzw. für Anwendungen, bei denen in dünnen Schichten gearbeitet wird, da er nur langsam aushärtet und dabei schwindet. 

    Die handelsüblichen Bezeichnungen für Spachtelmassen orientieren sich im Regelfall an ihrem Einsatzbereich. So sind beispielsweise Füllspachtel zum Füllen von Löchern und Rissen, Rohbauspachtel zum Grundieren und Glätten von Fassaden und Wandspachtel zum Ausbessern von Wänden vorgesehen. Anwender und Anwenderinnen können dadurch schnell herausfinden, ob sich eine Spachtelmasse für die jeweilige Aufgabe eignet oder nicht. Verwirrend ist jedoch, dass sich die Bezeichnungen teilweise überschneiden. Sie sagen nichts darüber aus, welche Art von Spachtelmasse bzw. Zusammensetzung zugrundeliegt. Das heißt, es gibt sowohl Gips- und Zement- als auch Kunstharzspachtel, die zum Beispiel als Universalspachtel beworben werden. Das ist insofern problematisch, als sich nicht jeder Spachtel für jeden Untergrund eignet. Dementsprechend muss entweder geprüft werden, um welche Art von Spachtel es sich handelt, oder ob in den Herstellerangaben das jeweilige Material, mit dem gearbeitet wird, aufgelistet ist. 

    Welche Art von Spachtelmasse die richtige ist, hängt auch davon ab, welche Qualitätsstufe beim Spachteln verlangt wird. Gerade für Handwerksbetriebe ist das relevant. Nach DIN 18363 werden Spachtelarbeiten in vier Qualitätsstufen von Q1 bis Q4 eingeteilt, wobei Q1 die geringste und Q4 die höchste Oberflächengüte darstellt. Hier ein Überblick:

    Qualitätsstufe Q1 – Grundverspachtelung

    • Auftrag der Spachtelmasse in einer Schicht zum Abdecken von Fugen, Leitungen und Befestigungsmitteln (Schrauben etc.)
    • Entfernen der überstehenden Spachtelmasse
    • Verspachtelung bleibt sichtbar
    • ausreichend für das spätere Belegen mit Fliesen, Platten oder dickschichtigem Putz
    • geeignet für nicht sichtbare oder schwer zugängliche Bereiche

     

    Qualitätsstufe Q2 – Standardverspachtelung

    • Auftrag der Spachtelmasse in mindestens zwei Schichten zum Abdecken von Fugen, Leitungen und Befestigungsmitteln
    • Entfernen der überstehenden Spachtelmasse
    • kein Angleichen der Plattenfläche an Fugenbereiche
    • Abzeichnungen durch seitlich einfallendes Licht möglich
    • häufig genutzt für matte, grobe Anstriche und Wandbekleidungen (Raufasertapete)
    • geeignet für Oberputz mit Körnung von mehr als 1 mm

    Qualitätsstufe Q3 – Sonderverspachtelung

    • Auftrag der Spachtelmasse in mindestens drei Schichten zum Abdecken von Fugen, Leitungen und Befestigungsmitteln
    • Entfernen der überstehenden Spachtelmasse und scharfes Abziehen nach jeder Schicht
    • kaum sichtbare Übergänge bei Lichteinfall
    • häufig genutzt für matte Anstriche und fein strukturierte Wandbekleidungen
    • geeignet für Oberputz mit Körnung von weniger als 1 mm

    Qualitätsstufe Q4 – Sonderverspachtelung flächig

    • Auftrag der Spachtelmasse in mindestens vier Schichten über die gesamte zu bearbeitende Fläche
    • Entfernen der überstehenden Spachtelmasse und scharfes Abziehen nach jeder Schicht
    • keine sichtbaren Übergänge bei Lichteinfall
    • häufig genutzt für glänzende Anstriche und glatte, glänzende Wandbekleidungen
    • gefordert bei Lackierungen und hochwertigen Glättetechniken 

    Je nachdem, welche Güteklasse gefordert ist, muss eine geeignete Spachtelmasse verwendet werden. Je feinkörniger der Spachtel, desto gleichmäßigere Ergebnisse lassen sich erzielen.



     

    Unser Praxistipp: Richtig arbeiten mit Spachtelmasse

    Beim Arbeiten mit Spachtelmasse ist ein konzentriertes und zügiges Vorgehen gefragt. Wichtig ist, den Spachtel erst kurz vor dem Auftrag anzurühren, da sonst die Gefahr des Austrocknens besteht. Zum Anmischen füllt man kaltes Wasser in einen Eimer, gibt das Pulver hinzu und lässt es zwei Minuten unberührt stehen. Dieser Vorgang wird als Sumpfen bezeichnet und beugt Klumpenbildung vor. Erst danach wird das Pulver zur Spachtelmasse angerührt. Empfehlenswert ist, beim ersten Versuch eine kleine Menge anzumischen, um das richtige Verhältnis zu finden und sicherzustellen, dass der Spachtel die richtige Konsistenz hat. Dauert das Spachteln voraussichtlich länger als eine halbe Stunde, ist ein Arbeiten in Etappen anzuraten: also Masse anrühren, spachteln, Masse anrühren, spachteln und so weiter. Die Trockenzeit hängt vom Spachtel als solches und von der Dicke der aufgetragenen Schicht ab. Muss nachgespachtelt werden, ist das erst möglich, wenn die bereits aufgetragenen Schichten vollständig getrocknet sind.



    FAQ – häufig gestellte Fragen zum Thema Spachtelmasse

    Was ist der Unterschied zwischen Spachtelmasse und Dichtmasse?

    Spachtelmasse und Dichtmasse erfüllen unterschiedliche Zwecke. Während Spachtelmasse Risse auffüllt und unebene Stellen ausgleicht, bildet Dichtmasse eine Barriere gegen Feuchtigkeit, Staub, Zugluft und dergleichen. Sie wird beispielsweise in Fugen zwischen Badewanne und Wandfliesen aufgebracht, damit sich darin kein Wasser sammeln kann. Auch in Fensterrahmen kommt Dichtmasse zum Einsatz, so dass keine Luft hindurchströmt. Zum Abdichten werden normalerweise Dichtstoffe wie Acryl und Silikon verwendet, die häufig mithilfe einer Pistole oder einem Spritzaufsatz aufgetragen werden. Manche Dichtstoffe können auch zum Kleben verwendet werden, etwa zu Montagezwecken. 
     

    Gibt es Spachtelmasse in unterschiedlichen Konsistenzen?

    Ja. Unterschieden werden verlaufsfähige und standfeste Spachtelmassen. Verlaufsfähiger Spachtel verteilt sich sehr gut und ist daher die richtige Wahl, wenn es um das Ausgleichen unebener Oberflächen geht. Standfester Spachtel hält besser zusammen und eignet sich daher besonders zum Füllen von Löchern und Rissen.