Berufsorientierung in der Schule » Von der Ausbildung zum Beruf

An allgemeinbildenden Schulen nimmt die Berufsorientierung insgesamt eine zunehmend wichtigere Rolle ein. Ab welcher Jahrgangsstufe sich Schülerinnen und Schüler mit diesem Thema auseinandersetzen, hängt aber von verschiedenen Faktoren ab. So hat jedes Bundesland sein eigenes Schulsystem mit unterschiedlichen Unterrichtsplänen und Lerninhalten.



Wann beginnt die Berufsorientierung in den Schulen?

Der Einstieg in die berufliche Orientierung an Schulen ist abhängig von der besuchten Schulart und dem Bundesland. In Österreich besuchen die Schüler nach der Volksschule sogenannte weiterführende Schulen in der Sekundarstufe I und Sekundarstufe II. Im Schulsystem gliedern sich diese in: Mittelschulen, Gymnasien, Allgemein bildende höhere Schulen (AHS), Berufsbildende mittlere & höhere Schulen (BMS & BHS), Polytechnische Schulen (POLY) und Berufsschlen.

Die Abkürzung ibobb steht für „Information, Beratung und Orientierung für Bildung und Beruf“ und umfasst alle Maßnahmen zur schulischen Bildungs- und Berufsorientierung.

Vorrangiges Ziel von ibobb im Schulkontext ist es, die Schüler/innen beim Erwerb von wichtigen Lebenskompetenzen für die eigenverantwortliche Gestaltung ihres Bildungs- und Berufsweges, sogenannter „Laufbahngestaltungskompetenzen“ (Career Management Skills) zu unterstützen. Bereits in der 7. und 8. Schulstufe gibt es die verbindliche Übung "Berufsorientierung" in den Schulen.


Inhalt der Berufsorientierung in Schulen

Der Ablauf der beruflichen Orientierung ist von Schule zu Schule individuell verschieden. Am Anfang erkunden die Jugendlichen häufig Arbeitsplätze in der Schule. Sie sollen lernen, diese anschließend anhand von wichtigen Arbeitsplatzmerkmalen ihren Mitschülern vorzustellen. Dies geschieht unter fachlicher Anleitung, zum Beispiel durch eine Lehrkraft. 

In höheren Klassen wird in allen Jahrgangsstufen projektorientiert am Thema Berufsorientierung gearbeitet. Nachdem sich die Schüler intensiv mit Arbeitsplatz-Merkmalen auseinandergesetzt haben, werden diese an verschiedenen Orten durch Betriebsbesichtigungen und Betriebspraktika erkundet. Anschließend werden die Merkmale eines Berufs mit den persönlichen und beruflichen Möglichkeiten verglichen. Dabei erhalten die Schüler Unterstützung durch eine Lehrkraft.

Das Ziel ist, dass am Ende der Schulzeit eine begründete Berufswahl möglich ist und es nicht zu einem Abbruch der Ausbildung kommt. So soll den jungen Menschen ein erfolgreicher Einstieg in die Arbeitswelt gelingen. Weiterführende Informationen erhalten die Schulen auch beim Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung.



Warum ist die berufliche Orientierung in Schulen so wichtig?

Viele Jahrzehnte orientierten sich die Schüler bei der Wahl ihres Berufes an der Arbeit ihrer Eltern. Heute können Eltern bei der Berufswahl aber immer weniger unterstützen. Das verringert die Chance auf einen erfolgreichen Übergang der Jugendlichen in eine Ausbildung. 

Die Ursache dafür liegt in der anwachsenden Differenzierung der Ausbildungsberufe. Das Angebot ist groß. Viele Tätigkeiten verändern sich, werden individueller, abstrakter oder entstehen völlig neu. Manche Berufe werden aber auch zusammengelegt oder aufgeteilt. Es kommt vor, dass sich die Bezeichnung ändert oder auch die Bildungsinhalte und Prüfungen neu gestaltet werden. Das heißt, von außen kann man sich schwer vorstellen, was genau unter einer bestimmten Berufsbezeichnung zu verstehen ist. 

Auch die weiter zunehmende Digitalisierung verschiedener Arbeitsgebiete führt dazu, dass es Eltern immer schwerer fällt, ihre Kinder auf der Suche nach dem richtigen Ausbildungsplatz berufsberatend zu unterstützen. 

Umso wichtiger ist das Thema der beruflichen Bildung in Schulen und die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern und der Wirtschaft. Das AMS bietet auch einen Online-Test zum Thema Berufsorientierung mit weiteren Informationen an.



Berufsorientierung - Was lernen Schüler?

Junge Menschen lernen im Rahmen der Berufsorientierung Theorie und Praxis kennen. Zu Beginn theoretisch - in höheren Klassen auch praktisch. Im theoretischen Teil klären Schüler Begriffe und Bedingungen, die für verschiedene Tätigkeiten grundlegend sind. In den Praktika testen sie ihr Wissen und wenden es an. Teilweise kommen sie auch an ihre Grenzen. 

Schüler, die in Ohnmacht fallen, wenn sie Blut sehen, sollten sich eher nicht um eine Ausbildung als Krankenpfleger bewerben. Für junge Menschen mit Höhenangst ist die Ausbildung zum Zimmerer weniger geeignet. Wer sich auf einem Dachstuhl unsicher fühlt, wird dort keine gute Arbeit leisten können. Demnach ist nicht nur wichtig ‘Was?’ und ‘Wie?’ gearbeitet wird, sondern auch ‘Wo?’

In der Schule wird von den Schülern nach den Praktika erwartet, dass sie die Arbeit beschreiben und mithilfe typischer Merkmale erklären können. Die groben Ziele schulischer und außerschulischer Berufswahlvorbereitung können wie folgt zusammengefasst werden. Die Schüler sollen: 

1. Wissen, was sie wollen und ihre Chancen einschätzen können

2. Bereit und in der Lage sein, notfalls alternative Pläne zu verfolgen

3. Lernen, ihr Wissen auf andere Bereiche zu übertragen 

4. Praktische Erfahrungen sammeln.



Welche Ausbildungsberufe gibt es?

Die Anzahl der Ausbildungsberufe ist groß und man kann schnell die Übersicht verlieren. Insgesamt unterscheidet man heute 22 verschiedene Berufsgruppen. Eine Berufsgruppe enthält mehrere Ausbildungsberufe

Ein Beispiel aus der beruflichen Praxis: “Da müssen wir den Elektriker rufen!”, hört man heute noch, wenn ein elektronisches Problem auftritt. Doch die Berufsbezeichnung Elektriker oder auch Elektroinstallateur ist veraltet. Seit 2003 heißt es richtig: Elektroniker. Genauer Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik.

So wie sich die Berufsbilder verändern, verändern sich manchmal auch die Wünsche und Träume junger Menschen. Es ist wichtig zu verstehen, dass eine Ausbildung der erste Schritt ins Berufsleben ist. Niemand muss sein Leben lang immer genau diesen Job mit denselben Tätigkeiten ausüben. Wer sich engagiert, für den geht es danach noch weiter. Maßgeschneiderte Bildungsangebote bieten dabei viel Unterstützung. So kann sich ein gelernter Baufacharbeiter als Polier, Bauleiter oder gar Diplom-Ingenieur weiterbilden. Die berufliche Selbstständigkeit ist eine weitere Möglichkeit. 

Doch unabhängig von der korrekten Bezeichnung und der gewählten Ausbildung haben alle Berufe eins gemeinsam: Es geht nicht ohne Werkzeug! Ein Elektroniker oder Tischler kann mit bloßen Händen wenig ausrichten. Jede Berufsgruppe hat Berufswerkzeuge, die für die Ausübung der Tätigkeit notwendig sind. Eine fachgerechte Grundausstattung an Werkzeugen ist für den laufenden Betrieb eines Unternehmens unerlässlich



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