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Ratgeber

Wissenswertes zu Stopfbuchsen

Stopfbuchsen für Kabelverschraubungen helfen bei der Einführung von Kabeln in Gehäuse. Stopfbuchsen finden in der Praxis häufig Verwendung, wenn Gehäuse für Elektrotechnik vor äußeren Einflüssen in der Umgebung geschützt, also abgedichtet, werden sollen. Sie schützen sowohl das Kabel vor mechanischen Beanspruchungen als auch das Innere des Gehäuses, beispielsweise eines Schaltschranks, vor dem Eindringen von Schmutz oder Wasser durch die Kabelbohrung.

In unserem Sortiment finden Sie eine große Auswahl an Stopfbuchsen, sowohl mit metrischem Gewinde als auch mit PG-Gewinde.



Was sind Stopfbuchsen?

Stopfbuchsen dienen der Kabelverschraubung und als Abdichtung. Die Stopfbuchse führt ein oder mehrere Kabel durch eine Gehäusewand, zum Beispiel die eines Schaltschranks. Dabei sitzt die Stopfbuchse außen auf dem Gehäuse und wird innen von einer passenden Gegenmutter gehalten. Traditionell werden Stopfbuchsen im Maschinenbau auch dazu verwendet Pumpen, drehende Wellen und Ventile abzudichten, sodass keine Leckage auftritt.

  • Sie schützen Kabel in Durchführungen und Einführungen vor zu starkem Biegen (Kabelbruch) und scharfen Kanten. Meistens ist auch eine Zugentlastung integriert

  • Als Dichtung verhindern Stopfbuchsen, dass durch die Bohrung für die Kabel Staub und Schmutz, bei ausreichend hoher IP-Schutzart auch kein Wasser, in das Gehäuse oder den Kabelkanal eindringt

  • Auf das äußere Gewinde der Stopfbuchse kann ein Kabelkanal oder ein Schlauch als flexible Variante aufgeschraubt werden.

    Die Kabel kommen also aus dem Kabelkanal und werden durch die Stopfbuchse geschützt in das Gehäuse eingeleitet




Unser Praxistipp:

Stopfbuchsen können ein oder mehrere Kabel führen. Entscheidend hierfür ist neben einem ausreichenden Innendurchmesser der Buchse auch das verwendete Dichtelement. Spezielle Dichtungsringe mit Auslassungen für mehrere Kabel sind erhältlich.



Wozu werden Stopfbuchsen bei der Elektroinstallation verwendet?

Stopfbuchsen können bei der Elektroinstallation überall dort eingesetzt werden, wo ein oder mehrere Kabel in ein Gehäuse eingeführt werden sollen. Also zum Beispiel in einen Schaltkasten, in einen Klemmkasten oder in Verteilerdosen.

Besonders in Umgebungen mit hohen hygienischen Ansprüchen oder mit außergewöhnlicher Schmutzbelastung und drohender Feuchtigkeit bieten Stopfbuchsen entsprechenden Schutz:

  • auf dem Bau
  • in der Landwirtschaft
  • in der Lebensmittelindustrie
  • in Schwimmbädern
  • in Räumen mit Kühlung
  • bei elektrischen Anlagen im Außenbereich

 

Wichtig dabei ist, dass die Materialeigenschaften der Stopfbuchse auf die Umgebungsbedingungen ausgelegt sind.

Übrigens: Stopfbuchsen wurden früher Stoffbuchsen genannt, da vor der Entwicklung moderner Materialien häufig Filz verwendet wurde, der jedoch zu undicht war und zu hohem Verschleiß ausgesetzt war. Stopfbuchsen und Gleitringdichtungen finden auch in der Sanitärinstallation Verwendung, nur dass dort andere Leitungen geführt und abgedichtet werden.



Die Installation einer Stopfbuchse

Eine Kabeleinführung mit einer Stopfbuchse besteht aus drei Teilen: Stopfbuchse, Gegenmutter und zusätzliches Dichtungselement.

Die Installationsschritte für die Stopfbuchse sind:

  1. Vor der Installation muss ein Loch mit der passenden Größe für die Stopfbuchse in die Wand des zu schützenden Gehäuses gebohrt werden. Der passende Bohrungsdurchmesser bemisst sich am Innengewinde der Stopfbuchse
  2. In diese Bohrung wird die Stopfbuchse von außen eingesetzt, so dass sie durch die Gehäusewand führt
  3. Anschließend wird innen an der Gehäusewand die Gegenmutter der Stopfbuchse festgeschraubt. Durch die Gegenmutter am Innengewinde ist die Stopfbuchse fest fixiert

 

Die Anbringung der zuleitenden Kabel erfolgt im nächsten Schritt:

  1. In der Regel wird ein ganzer Kabelkanal am Außengewinde der Stopfbuchse angeschraubt. Die Kabel verlaufen durch das Innere dieser Führung
  2. Bei abweichenden Ausführungen der Stopfbuchse gibt es Klemmbacken für die Kabelfixierung. Hier wird nur das einfache Kabel durch Einklemmen gehalten, gleichzeitig findet eine Zugentlastung zum Schutz des Kabels statt

 

Zusätzliche Dichtelemente an der Verbindungsstelle mit der Stopfbuchse erhöhen den Schutz gegen das Eindringen von Staub, Schmutz und Wasser in das elektrische Gehäuse oder die Welle. Es gibt sie als Einsatz oder als Aufsatz. Manche Innen-Einsätze für Stopfbuchsen haben darüber hinaus eine ordnende Funktion, wenn mehrere Kabel durch die Bohrung in der Gehäusewand geführt werden.



Was gibt es bei der Auswahl von Stopfbuchsen zu beachten?

Klemmdurchmesser

Der Klemmdurchmesser einer Stopfbuchse gibt an, welchen Durchmesser ein Kabel oder mehrere Kabel zusammen maximal haben dürfen, damit sie im Innenraum der Stopfbuchse ausreichend Platz haben. Soll eine integrierte Klemmvorrichtung mit Zugentlastung genutzt werden, darf es sich nur um ein Kabel mit genau den angegebenen Maßen handeln. Alternativ gibt es passend zu einigen Typen von Stopfbuchsen Inneneinsätze, die Halterungen für mehrere Kabel aufweisen.

Gewindearten

Stopfbuchsen haben immer ein Innengewinde, manchmal auch ein Außengewinde.

Das Innengewinde ist das, was in Richtung Gehäuse zeigt. Es wird durch die Gehäusewand geführt. Damit die Stopfbuchse abdichtet, müssen Innengewinde und Bohrung in der Gehäusewand aufeinander abgestimmt sein. Manchmal wird außen am Gehäuse ein zusätzlicher Dichtring (O-Ring) eingesetzt, um abzudichten und die Gehäusewand vor Schäden durch Reibung der Stopfbuchse bei der Montage zu schützen.Die benötigte Gegenmutter bemisst sich am Innengewinde

Einfache Ausführungen von Stopfbuchsen weisen nur eine Klemmvorrichtung als Zugentlastung für ein Kabel auf, das durch die Stopfbuchse direkt in das Gehäuse eingeleitet wird. Ein Außengewinde haben Stopfbuchsen nur dann, wenn es sich um Verbinder für Kabelführungen mit Schraubgewinde, also Kabelkanäle oder Schläuche, handelt. Die Gewinde der Stopfbuchse und des Kabelkanals müssen in diesem Fall der Installation unbedingt zueinander passen. 

Bei den Gewindegrößen und -typen gibt es nach DIN EN 60423 drei verschiedene Nomenklaturen:

  • metrisches Gewinde
  • PG-Gewinde
  • NPT-Gewinde (in Amerika gebräuchlich)

Metrisches Gewinde

Nenngröße Außen-Ø in mm Steigerung Bohrungs-Ø in mm
M6 x 0,75 6 0,75 6,0 + 0,2
M8 x 1 8 1 8,0 + 0,2
M10 x 1 10 1 10,0 + 0,2
M12 x 1,5 12 1,5 12,0 + 0,2
M16 x 1,5 16 1,5 16,0 + 0,2
M20 x 1,5 20 1,5 20,0 + 0,2
M25 x 1,5 25 1,5 25,0 + 0,2
M32 x 1,5 32 1,5 32,0 + 0,3
M40 x 1,5 40 1,5 40,0 + 0,3
M50 x 1,5 50 1,5 50,0 + 0,4
M63 x 1,5 63 1,5 63,0 + 0,4
M75 x 1,5 80 2 75,0 + 0,5
M90 x 2,0 90 2 90,0 + 0,5
M110 x 2,0 110 2 110,0 + 0,5

PG-Gewinde

Nenngröße Außen-Ø in mm Steigerung Bohrungs-Ø in mm
PG 7 12,5 1,27 13,0 ± 0,2
PG 9 15,2 1,41 15,7 ± 0,2
PG 11 18,6 1,41 19,0 ± 0,2
PG 13,5 20,4 1,41 21,0 ± 0,2
PG 16 22,5 1,41 23,0 ± 0,2
PG 21 28,3 1,558 28,8 ± 0,2
PG 29 37 1,558 37,5 ± 0,3
PG 36 47 1,558 47,5 ± 0,3
PG 42 54 1,558 54,5 ± 0,3
PG 48 59,3 1,558 59,8 ± 0,3

NPT-Gewinde

Nenngröße Außen-Ø in mm Steigerung Bohrungs-Ø in mm
NPT 1⁄4 " 13,7 1,41 14,1–0,2
NPT 3⁄8 " 17,1 1,41 17,4–0,2
NPT 1⁄2 " 21,3 1,81 21,6–0,2
NPT 3⁄4 " 26,7 1,81 27,0–0,2
NPT 1 " 33,4 2,21 33,7–0,2
NPT 1 1⁄4 " 42,2 2,21 42,5–0,2
NPT 1 1⁄2 " 48,3 2,21 48,7–0,2
NPT 2 " 60,3 2,21 60,7–0,2

Die globale Harmonisierung von technischen Standards sieht vor, dass das metrische Gewinde das ältere PG-Gewinde ablöst. Eine direkte Umrechnung zwischen beiden ist nicht möglich. Die Tabelle gibt einen Anhaltspunkt:

Umstellung von PG auf metrisches Gewinde

alt (DIN 40430) neu (EN 60423)
PG 7 M12 × 1,5
PG 9 M16 × 1,5
PG 11 M20 × 1,5
PG 13,5  
PG 16 M25 × 1,5
PG 21 M32 × 1,5
PG 29  
PG 36 M40 × 1,5
PG 42 M50 × 1,5
PG 48 M63 × 1,5



Unser Praxistipp:

Im deutschen Sprachraum wurden in der Vergangenheit häufig PG-Kabelverschraubungen verbaut. Das sogenannte Panzergewinde oder auch Panzer-Rohr-Gewinde (PG) ist bei Neuinstallationen nur noch in Ausnahmefällen zulässig. Der große Bedarf an Ersatzteilen für ältere Installationen sorgt dafür, dass die PG-Gewindegrößen noch einige Zeit problemlos erhältlich sein werden.



Schutzarten

Die IP-Codes von Stopfbuchsen geben an, gegen welche Einflüsse die Kabelverbindung mit der Stopfbuchse geschützt ist. In der Regel handelt es sich um hohe IP-Schutzarten gegen Berührung und Spritzwasser. Bei einigen Ausführungen würde sogar bei kompletten Untertauchen kein Wasser in das Gehäuse oder den Kabelkanal gelangen.

Material

Die angebotenen Stopfbuchsen sind aus Metall. Sie eignen sich für den universellen Einsatz in verschiedenen Umgebungen. Messing rostet nicht. Beachten Sie jedoch die zulässige Temperatur des jeweiligen Bauteils.