Baustellenlogistik

Automation und Robotik bilden die Basis von Industrie 4.0, indem sie Fertigungsprozesse effizient, fehlerfrei und flexibel gestalten. Automation beschreibt die maschinelle Ausführung zuvor menschlicher Aufgaben, während Robotik die Entwicklung und Anwendung von Robotern umfasst, die physisch oder softwarebasiert agieren können. Historisch reicht die Automatisierung von antiken Automaten über mechanische Windmühlen und dampfbetriebene Webstühle bis zu Fliessbandfertigung und speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS), die komplexe Arbeitsabläufe steuern. Heute ermöglichen Cobots, kollaborative Roboter mit Sensorik und Hand-Guiding-Funktion, eine sichere Interaktion mit Menschen und flexible Einsatzmöglichkeiten in KMU.

Automation reduziert Kosten, steigert Produktivität und Qualität und entlastet Mitarbeitende bei schweren oder monotonen Tätigkeiten. Gleichzeitig erfordert sie neue Qualifikationen, schafft Berufsbilder in Steuerung, Support und Softwareentwicklung und eröffnet Chancen für die berufliche Weiterentwicklung.

Condition Monitoring (CM) bezeichnet die kontinuierliche elektronische Überwachung von Maschinen und Anlagen, um Abweichungen von Sollwerten frühzeitig zu erkennen und ungeplante Ausfallzeiten zu vermeiden. Hierbei erfassen Sensoren zentrale Parameter wie Strom, Spannung, Vibration, Temperatur oder Drehzahl, die über kabelgebundene oder drahtlose Netzwerke an ein Condition Monitoring System (CMS) übermittelt und auf Dashboards visualisiert werden. Die Analyse der Daten ermöglicht präzise Fehlerdiagnosen, Optimierung von Wartungsintervallen und vorausschauende Instandhaltung (Predictive Maintenance), wodurch Standzeiten reduziert und die Produktionsauslastung verbessert werden.

CM eignet sich besonders für kritische Produktionssysteme und kann sowohl bei Neuanlagen als auch durch Retrofit bestehender Maschinen implementiert werden. Grenzen bestehen bei plötzlichen, unvorhersehbaren Maschinenausfällen, der korrekten Parametrierung von Grenzwerten sowie beim sensiblen Umgang mit den gesammelten Daten, die verschlüsselt und zugriffsgeschützt gespeichert werden müssen.

Im Anlagenbau werden individuelle technische Anlagen für unterschiedliche Branchen wie Lebensmittel-, Pharma-, Bau- oder Automobilindustrie geplant, entwickelt, gefertigt, montiert, in Betrieb genommen, gewartet und letztlich recycelt, wobei die Einhaltung von Qualitätsnormen wie DIN EN ISO 9001 sowie die Auswahl hochwertiger Komponenten entscheidend sind. Moderne Anlagen setzen auf speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) und zunehmend auf Vernetzung und Künstliche Intelligenz, um Automation, Flexibilität und Echtzeitanalysen zu ermöglichen, während Klimaschutz und Energieeffizienz wirtschaftliche und ökologische Anforderungen berücksichtigen.

Die Instandhaltung nach DIN 31051 umfasst Inspektion, Wartung und Instandsetzung, unterstützt durch präventive Massnahmen wie Reinigung, Austausch verschlissener Teile, Kalibrierung und Protokollierung, um die Anlagenverfügbarkeit zu maximieren und Stillstände zu vermeiden. Gleichzeitig steigt durch die Digitalisierung die Bedeutung von Industrial Security, die mit Normen wie IEC 62443, Zugangskontrollen, Software-Updates, Netzwerküberwachung und kontinuierlichem Monitoring umfassend umgesetzt werden muss, um sowohl Cyberangriffe als auch physische Schäden zu verhindern und die Produktionssicherheit zu gewährleisten.

E-Procurement bezeichnet die elektronische Beschaffung von Waren und Dienstleistungen über zentrale Plattformen oder Marktplätze und automatisiert alle Schritte vom Bedarfsantrag bis zur Zahlung. Unternehmen können dadurch Lieferanten verwalten, elektronische Kataloge nutzen, Bestellungen genehmigen und Rechnungen digital abwickeln. Praxisnah bedeutet dies: Bedarfsermittlung erfolgt im System, Lieferanten werden anhand von Preisen und Konditionen verglichen, Bestellungen und Freigaben laufen digital, Rechnungen werden automatisch verarbeitet und Zahlungen ausgelöst.

Vorteile sind geringere Kosten, beschleunigte Abläufe, weniger Fehler und höhere Transparenz in der Lieferkette. Durch die Anbindung an ERP-Systeme lassen sich Einkaufs- und Unternehmensprozesse nahtlos integrieren, was eine effiziente, flexible und nachvollziehbare Beschaffung ermöglicht.